• 19.02.2016, 11:00:36
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Tag der Muttersprachen: Die Forderung nach bilingualer Bildung bleibt aufrecht

Österreichische Gebärdensprache als Unterrichtssprache gesetzlich verankern

Utl.: Österreichische Gebärdensprache als Unterrichtssprache
gesetzlich verankern =

Wien (OTS) - Ein weiteres Jahr ist vergangen und trotz
wiederkehrender Forderungen der Gebärdensprachgemeinschaft und des
Österreichischen Gehörlosenbundes als Interessensvertretung dieser,
bleibt die gesetzliche Verankerung der Österreichischen
Gebärdensprache als Unterrichtssprache noch immer ausständig. Der Tag
der Muttersprachen wird jährlich am 21. Februar begangen. Das
ServiceCenter ÖGS.barrierefrei besucht anlässlich dieses Tages jedes
Jahr Vereine, Initiativen und Organisationen, die sich der Förderung
der Muttersprache gehörloser Menschen in Österreich – der
Österreichischen Gebärdensprache – verschrieben haben und
veröffentlicht Interviews auf der Nachrichtenplattform Gebärdenwelt.

Helene Jarmer, Geschäftsführerin des ServiceCenter ÖGS.barrierefrei
und Präsidentin des Österreichischen Gehörlosenbundes ist enttäuscht:
„Überall wird von Inklusion gesprochen – nur wenn es um die
Gehörlosengemeinschaft geht, hört die Solidarität seitens der
gesetzgebenden Organe auf. Die gesetzliche Verankerung des
bilingualen Unterrichts scheint wie ein rotes Tuch zu sein, das
niemand angreifen will. Sämtliche Unterstützungserklärungen dieser
Forderung verhallen im Nirgendwo.“

Heuer besuchte das Team des ServiceCenter ÖGS.barrierefrei den
Verein österreichischer gehörloser Studierender (kurz VÖGS) und
berichtete über dieses best practice-Beispiel im Rahmen der
Hochschulbildung. Gehörlose Studierende werden von diesem Verein
sowohl bei der Studienwahl als auch im Laufe ihres tertiären
Bildungswegs begleitet und beraten. Dieses Angebot konnte jedoch
aufgrund mangelnder Ressourcen noch nicht auf alle Universitäten und
Fachhochschulen ausgeweitet werden. Helene Jarmer unterstützt den
VÖGS und seine Projekte: „Das Projekt GESTU, das Studierende speziell
in Wien begleitet, sollte in jedem Fall weitergeführt werden können.
Die engagierten Mitwirkenden verbessern die Studiensituation für
gehörlose und schwerhörige Studierende nachhaltig!“

Im diesjährigen Gebärdenwelt-Bericht stimmt auch Paulina Sarbinowska,
Vorstandsmitglied des VÖGS, in diese Forderung mit ein: „Die
Österreichische Gebärdensprache wurde bereits 2005 als offizielle
Sprache in der Bundesverfassung anerkannt. Weitere Gesetze fehlen
aber. Für die Zukunft wünscht sich der VÖGS deshalb die Einführung
von Änderungen im Schulrecht, sodass Kinder Unterricht in
Gebärdensprache bekommen können. Wir verfolgen das Ziel, dass auch in
diesem Bereich Toleranz gefördert wird, sodass in Zukunft mehr
gehörlose Menschen studieren werden und wirklich gleichberechtigt
sind.“

Zum Gebärdenwelt-Bericht: http://www.ots.at/redirect/gebaerdenwelt

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