- 18.02.2016, 11:10:23
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„Schandfleck des Jahres“ geht an die w&p Zement GmbH und an das Bundesministerium für Inneres (BMI)
Netzwerk Soziale Verantwortung verleiht Schmähpreis an verantwortungslose Unternehmen und Institutionen.
Utl.: Netzwerk Soziale Verantwortung verleiht Schmähpreis an
verantwortungslose Unternehmen und Institutionen. =
Wien (OTS) - Vier Nominierte standen zur Auswahl: Das BMI, die
Eurogruppe, VW und die w&p Zement GmbH
Das Bundesministerium für Inneres (BMI) wurde wegen der mangelhaften
Versorgung von Asylsuchenden im Jahr 2015, der Verschärfung der
Asylpolitik und wegen der Auslagerung der Flüchtlingsbetreuung an das
profitorientierte Unternehmen ORS zur verantwortungslosesten
Institution des Jahres 2015 gewählt und mit dem Publikumspreis
ausgezeichnet. Über 4000 Menschen nahmen am Online-Voting teil, 50%
gaben ihre Stimme dem BMI.
Den Jurypreis erhielt die w&p Zement GmbH wegen der erhöhten
Emissionen des endokrin-aktiven HCB im Görtschitztal. Durch die
falsche Einbringung von Blaukalk in den Verbrennungsprozess sind
große Mengen der Gifte verdampft und über den Schornstein entwichen,
anstatt zu verbrennen. So wurde die Gesundheit der BewohnerInnen
belastet und die ökonomische Grundlage der dort ansässigen Bauern und
Bäuerinnen gefährdet.
„Noch nie in der Geschichte des Schandfleck waren die Folgen der
Handlungen der beiden Preisträger für die betroffenen Menschen auf
österreichischem Boden so einschneidend. Das BMI muss seinen Zugang
zu Schutzsuchenden grundsätzlich überdenken. Es sollte die
Flüchtlingsbetreuung nicht mehr an profitorientierte Unternehmen
auslagern, sondern mit NGOs zusammenarbeiten. Im Fall w&p fordern
wir, dass die Wiedergutmachungsansprüche geschädigter Personen
gerichtlich verhandelt werden.“ sagt Romy Grasgruber-Kerl,
Geschäftsführerin vom Netzwerk Soziale Verantwortung.
Der Preis wurde heuer zum vierten Mal anlässlich des Welttags der
Sozialen Gerechtigkeit verliehen. Mit dem Schandfleck werden
besonders verantwortungslos agierende Unternehmen oder Institutionen
ausgezeichnet, die österreichischer Herkunft sind oder in Österreich
agieren. Denn das Sichtbarmachen von Umweltvergehen oder
gesellschaftsschädigendem Verhalten durch Unternehmen und
Institutionen bringt Betroffenen sowie Kampagnen von NGOs mehr
Aufmerksamkeit. Damit macht der Schandfleck den politischen
Handlungsbedarf deutlich und die Forderung nach sozialer und
ökologischer Politik und Praxis wird dadurch bekräftigt.
Pressefotos stehen ab 19.02.2016 / 08.00 unter schandfleck.or.at zum
Download bereit.
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