• 17.02.2016, 15:29:16
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FCG-younion, Obermülner: Ablehnung der Dienstverlängerung von Dr. Rainer ist unhaltbar

Wien (OTS) - Dass die kritischen Positionen und Aktivitäten des Herrn
Dr. Gernot Rainer sowohl die Führung des Wiener
Krankenanstaltenverbundes (KAV) als auch die zuständige Stadträtin
Mag.a Wehsely gereizt haben, ist evident - und auch gewerkschaftlich
ist eine Konkurrenzgewerkschaft eine Herausforderung.

Dass man sich dieser Herausforderung aber dadurch entledigt, dass man
Dr. Rainer die anstehende Übernahme in ein unbefristetes
Dienstverhältnis verwehrt, ist wirklich skandalös und unhaltbar. Die
Begründung, wonach er eine negative Einstellung hinsichtlich der
Identifikation mit den Gesamtinteressen der Stadt Wien und der
Dienststelle aufweise, ist geradezu grotesk.

Im Sinne einer konstruktiven Konfliktkultur bietet ein solcher
Herausforderer viele Chancen um Probleme sichtbarer zu machen und
damit auch den Raum für Lösungsmöglichkeiten zu vergrößern. Dass man
dies nicht zu nutzen weiß, ist ein weiterer Hinweis für den
kritischen Zustand des KAV.

Für den möglichen Fall einer destruktiven kritischen Haltung hätte
man auch bei Bestehen eines unbefristeten Dienstverhältnisses
jederzeit die Möglichkeit zu kündigen. Dafür müsste man aber eine
gerichtliche Kontrolle in Kauf nehmen, was man offensichtlich von
vornherein ausschließen will.

Schon aus diesen Gründen ist offensichtlich, dass dieser Entscheidung
der „Kommission“ eine unsachliche Motivlage zugrunde liegt - und dies
ist unhaltbar und muss umgehend von politischer Seite unterbunden
werden.

Zu bedenken ist dabei auch, wie denn nun mit den anderen Mitgliedern
der Asklepios verfahren werden soll. Müssten nicht auch gegen diese
Mitglieder dienstrechtliche Schritte gesetzt werden, um sie wieder
auf den Weg der „richtigen Identifikation“ zurück zu bringen?

Sehr bitter ist auch das Verhalten des Kommissionsmitglieds, das
seitens der Personalvertretung an der Entscheidung mitgewirkt hat, da
angeblich der Beschluss einstimmig gefasst wurde. Auch wenn Dr.
Rainer einer Konkurrenzgewerkschaft angehört, ist es für mich
inakzeptabel, dass eine Gewerkschaftsfunktionärin bzw. ein
Gewerkschaftsfunktionär einer Beendigung des Dienstverhältnisses
zustimmt, weil sich der Betroffene unbequem gewerkschaftlich
engagiert.

PS: „Jansenismus“

Im 17. Jahrhundert gab es innerkirchlich Streit, der auf den Bischof
Cornelius Jansen zurückgeht. Auf ihn gründete sich eine
Erneuerungsbewegung, die elitär ausgerichtet war und in der
Handlungen im Zweifelsfall nicht erlaubt waren, da der menschliche
Willen schwach sei.

Ich bin mir nicht ganz sicher, warum mir dies an dieser Stelle
einfällt - vielleicht hängt dies aber auch mit Prof. Dr. Udo Janßen,
dem Generaldirektors des KAV, zusammen, unter dessen Führung der KAV
reformiert wird. Man hat den Eindruck, dass eine kleine Elite den Ton
angibt und dass eigenmächtige Handlungen im Zweifelsfall nicht gerne
gesehen werden. Hoffentlich entwickelt sich die Erneuerungsbewegung
des KAV nicht zu einem „Janßenismus“.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NEF

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