- 17.02.2016, 09:08:05
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Handytelefonie und Gesundheitsgefährdung jetzt auch im Kino
Österreichische Filmproduktionen greifen Themen „Mobilfunk und elektromagnetische Strahlung“ auf – „10 Medizinische Handy-Regeln“ der Ärztekammer gratis bestellen und downloaden
Utl.: Österreichische Filmproduktionen greifen Themen „Mobilfunk und
elektromagnetische Strahlung“ auf – „10 Medizinische
Handy-Regeln“ der Ärztekammer gratis bestellen und downloaden =
Wien (OTS) - Anlässlich der Premieren der Dokumentationen „Thank you
for Calling“ und "Was wir nicht sehen", die die Themenbereiche
Mobilfunk und elektromagnetische Hypersensitivität filmisch
aufgreifen, warnt die Wiener Ärztekammer erneut über mögliche
gesundheitsschädliche Auswirkungen. „Panikmache liegt uns fern,
allerdings lehnen wir auch eine Verharmlosung der
Mobilfunktechnologie ab“, erklärt dazu Piero Lercher, Referent für
Umweltmedizin der Ärztekammer für Wien. ****
Seit Jahren finden die von der Ärztekammer veröffentlichten „10
Medizinischen Handy-Regeln“ sowohl unter Experten als auch in der
breiten Bevölkerung großen Anklang. Lercher: „Wir bieten damit leicht
verständliche und sofort umsetzbare Lösungen an, wie man mit dem
Thema Handystrahlung richtig und ohne große Einschränkungen in der
Kommunikation verantwortungsbewusst umgehen kann.“
Dass die Belastung durch Mobilfunk und elektromagnetische Strahlen
und Wellen zunehmend auch außerhalb der Wissenschaft ernst genommen
wird, zeigen die aktuellen künstlerischen Aktivitäten: In „Thank you
for calling“, ab 19. Februar 2016 im Kino, begleitet der Journalist
und Filmemacher Klaus Scheidsteger einen Schadensersatzprozess in
Amerika, in dem Hirntumorpatienten die Mobilfunkindustrie verklagen,
und greift die Diskussion rund um Handytelefonie und ein daraus
resultierendes Krebsrisiko neu auf.
Bereits am 12. Februar 2016 hatte die Dokumentation "Was wir nicht
sehen" der Wiener Filmemacherin Anna Katharina Wohlgenannt Premiere.
Darin werden fünf Betroffene mit ihren teils skurrilen
Lebenssituationen porträtiert, die allesamt angeben, unter
elektromagnetischen Strahlen zu leiden, die unter anderem von
Mikrowellen, Mobilfunk und WLAN ausgehen.
Wiener Ärztekammer empfiehlt sorgsamen Umgang
Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft im aktuellen Fact
Sheet 193 nach wie vor die von Mobiltelefonen erzeugten
elektromagnetischen Felder als möglicherweise krebserregend für den
Menschen ein. Selbst der Wissenschaftliche Beirat Funk, das
offizielle Gremium des Bundesministeriums für Verkehr, Infrastruktur
und Technologie, kann derzeit keine gesicherte und endgültige Aussage
zur Mobilfunktechnologie im Hinblick auf das Risiko oder Nicht-Risiko
für Krebserkrankungen tätigen.
Die Ärztekammer empfiehlt deshalb in der bereits sechsten Auflage
ihrer Handyregeln - die auch den aktuellen Empfehlungen der WHO
gerecht werden -, unter anderem zu Hause und am Arbeitsplatz über das
Festnetz zu telefonieren und dort über ein LAN-Kabel ins Internet
einzusteigen sowie ungenutzte Handy-Apps zu deaktivieren, um den
Hintergrunddatenverkehr zu minimieren. Zudem soll beim Kauf von
Mobiltelefonen auf einen möglichst geringen SAR-Wert sowie einen
externen Antennenanschluss geachtet werden. Der SAR-Wert ist ein Maß
für die Absorption von elektromagnetischen Feldern.
Handyregeln ohne Einschränkung der Mobilität
Hier im Überblick das, was die Wiener Ärztekammer allen
Mobilfunkanwendern rät:
- Prinzipiell gilt: So wenig und so kurz wie möglich telefonieren –
Festnetz verwenden oder SMS schreiben. Kinder und Jugendliche unter
16 Jahren sollten Handys nur für den Notfall mitführen!
- „Der Abstand ist dein Freund“ – das Handy während des
Gesprächsaufbaus von Kopf und Körper fernhalten beziehungsweise
achten Sie auf den in der Bedienungsanleitung vom Hersteller
empfohlenen Abstand. Nutzen Sie die eingebaute Freisprecheinrichtung
oder ein Headset!
- Bei Verwendung von Headsets oder integrierter Freisprecheinrichtung
Handys nicht unmittelbar am Körper positionieren – besondere Vorsicht
gilt hier für Schwangere. Bei Männern sind Handys in der Hosentasche
ein Risiko für die Fruchtbarkeit. Personen mit elektronischen
Implantaten (Herzschrittmacher, Insulinpumpen et cetera) müssen auf
Abstand achten. Wenn nicht anders möglich: äußere Rocktasche,
Rucksack oder Handtasche verwenden!
- Nicht in Fahrzeugen (Auto, Bus, Bahn) telefonieren – ohne
Außenantenne ist die Strahlung im Fahrzeug höher. Zudem wird man
abgelenkt und man belästigt in öffentlichen Verkehrsmitteln die
Mitreisenden!
- Während des Autolenkens herrscht absolutes SMS- und
Internetworking-Verbot – die Ablenkung führt zur Selbstgefährdung und
zur Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer!
- Zu Hause und am Arbeitsplatz über das Festnetz telefonieren –
Internetzugang über LAN-Kabel (zum Beispiel via ADSL, VDSL,
Glasfaser) strahlt nicht, ist schnell und datensicher.
Dauerstrahlende DECT-Schnurlostelefone, WLAN-Access-Points,
Datensticks und LTE-Homebasis-Stationen (Box, Cube et cetera) sollten
vermieden werden!
- Gehen Sie öfter offline oder verwenden Sie den Flugmodus – für
Funktionen wie zum Beispiel Musikhören, Kamera, Wecker,
Taschenrechner oder Offlinespiele ist nicht immer eine
Internetverbindung notwendig!
- Weniger Apps bedeutet weniger Strahlung – minimieren Sie die
Anzahl der Apps und deaktivieren sie die meist überflüssigen
Hintergrunddienste Ihres Smartphones. Das Deaktivieren von „Mobile
Dienste“ / „Datennetzmodus“ macht aus dem Smartphone wieder ein
Handy. Sie sind weiterhin erreichbar, vermeiden aber viel unnötige
Strahlung durch Hintergrunddatenverkehr!
- Vermeiden Sie das Handytelefonieren an Orten mit schlechtem Empfang
(Keller, Aufzug et cetera) – in solchen Situationen steigert das
Handy die Sendeleistung. Verwenden Sie bei schlechter
Empfangsqualität ein Headset oder die Freisprecheinrichtung!
- Beim Kauf von Handys auf einen möglichst geringen SAR-Wert sowie
einen externen Antennenanschluss achten!
(S E R V I C E - Die Plakate sowie neuerdings auch Broschüren
„Strahlende Informationen: 10 medizinische Handy-Regeln“ können in
der Pressestelle der Ärztekammer für Wien kostenlos - auch für
Schulen - unter Tel.: (01) 51501-1223, E-Mail:
pressestelle@aekwien.at, bestellt werden; Plakat-Download auf der
Homepage der Ärztekammer für Wien:
http://www.aekwien.at/aekmedia/Medizinische-Handy-Regeln.pdf)
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