• 16.02.2016, 11:27:10
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Nominierungen und Preisträger der "Senioren-Rose" und "Senioren-Nessel" 2015

Medienpreise im Parlament überreicht

Utl.: Medienpreise im Parlament überreicht =

Wien (OTS) - Am 15. Februar 2016 fand auf Einladung von
Nationalratspräsidentin Doris Bures, des Österreichischen
Seniorenrates und des Österreichischen Journalisten Club die
Preisvergabe der Medienpreise "Senioren-Rose" und "Senioren-Nessel"
für das Jahr 2015 statt.

In Vertretung der Nationalratspräsidentin begrüßte
Parlamentsvizedirektorin Dr.in Susanne Janistyn-Novák rund 160 Gäste
im Abgeordnetensprechzimmer des Parlaments.

Seniorenrats-Präsident Karl Blecha in seinem Eröffnungsstatement:
„Was wir über unsere Gesellschaft, ja über die Welt, in der wir
leben, wissen, wissen wir durch die Medien“. Dieser Satz des großen
Soziologen und Gesellschaftstheoretikers Niklas Luhmann bringt die
Macht der medialen Darstellung treffend auf den Punkt. Medien bilden
Realität nicht nur ab, sie erschaffen sie und haben damit eine
unfassbar große Verantwortung. Sie tragen mit ihrer Berichterstattung
maßgeblich zum sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft, zur
Solidarität zwischen den Völkern, Kulturen und Generationen und damit
zum sozialen Frieden bei.

Die Medienpreise „Senioren-Rose“ und „Senioren-Nessel“ wurden vor
mittlerweile sieben Jahren ins Leben gerufen und haben das mediale
Bild der älteren Generation gewandelt! Wenn es allerdings um das
Thema Pensionen geht, sitzen einige Journalistinnen und Journalisten
noch immer bewussten Falschmeldungen selbsternannter Pensionsexperten
auf und verbreiten Horrormeldungen von der angeblichen
Unfinanzierbarkeit unseres Pensionssystems. In einer Zeit des
Umbruchs, der Digitalisierung der gesamten Gesellschaft, mitten in
der vierten Industriellen Revolution braucht es die Erfahrung der
„Reifen Erwachsenen“ und den frischen Wind der Jugend!“ so Blecha
abschließend.

„Seniorinnen und Senioren waren noch nie so aktiv, gesund, und
produktiv wie heute“, sagte die Bundesvorsitzende des
Österreichischen Seniorenbundes und Landesvorsitzende des Wiener
Seniorenbundes LAbg. Ingrid Korosec zur Verleihung der Medienpreise
Rose & Nessel. „Sie leisten einen wichtigen Beitrag zum
gesellschaftlichen Leben, etwa in der Freiwilligenarbeit. Sie dürfen
deshalb Anspruch auf volle Mitbestimmung und Teilhabe sowohl im
gesellschaftlichen als auch politischen Bereich erheben“, so Korosec
weiter. Nicht zuletzt seien sie auch als Konsumenten eine wichtige
Stütze unserer Wirtschaft.

Das alles verlange eine der Realität entsprechende Darstellung in den
Medien, sagte Korosec. „Es braucht keine Beschönigungen, es soll aber
auch keine negativen Klischees geben“. Rose & Nessel solle zu diesem
Ziel beitragen. Die Seniorenbund-Vorsitzende anerkannte, dass die
Berichterstattung insgesamt immer besser geworden sei, wofür Rosen
vergeben werden, leider gebe es auch immer noch negative Beispiele,
die mit Nesseln bedacht werden müssten.“

Der Präsident des Österreichischen Journalisten Club Fred Turnheim
zeigte sich in seinem Eröffnungsstatement erfreut, dass die
Auszeichnungen schon einiges bewirkt haben: „Die Vergabe einer Nessel
im Bereich Fotografie hat zu mehrmaligen Gesprächen mit der
Fotografeninnung geführt, die unser Anliegen verstanden hat. Die
Gespräche werden nun mit den Fotoredakteuren fortgesetzt, so dass wir
hoffen, die Fotos von den taubenfütternden Alten im Park bald nicht
mehr auszeichnen zu müssen.“

Präsident Fred Turnheim stellte aber auch fest, dass sich unsere
Gesellschaft in schwierigen Zeiten befindet. „Besonders mit der
Solidarität zwischen den Generationen, aber auch zwischen den
Menschen – ganz allgemein – hapert es. Was JUNG ist zählt, die ALTEN
empfindet diese Gesellschaft als Belastung. Noch immer trennen sich –
ungestraft –Staatsunternehmen mit blechernen und anderen Handshakes
von erfahrenen Mitarbeitern. Was auf der Strecke bleibt ist das
Wissen und Können der Menschen. Aber auch ein Manager sollte
bedenken, dass auch er einmal zum „alten Eisen“ gehören wird.“

Zum Abschluss seiner Worte kritisierte Turnheim die Einschränkungen
des Journalismus, durch das vor wenigen Tagen in diesem Haus
beschlossene Staatsschutzgesetz und das Sicherheitspolizeigesetz:
„Diese massiven Eingriffe in unsere Grundrechte können nicht
akzeptiert werden und daher scheint eine Klage vor dem
Verfassungsgerichtshof für uns unabdingbar.“

Der Jury gehörten an: Vorsitzender Fred Turnheim, Peter Baminger, Dr.
Harald Glatz, Prof. Oswald Klotz, Prim. STRin Abg.z.NR a.D. Dr.in
Elisabeth Pittermann, Harald Vaca sowie Generalsekretär Andreas
Wohlmuth.

Die Moderatorin Heilwig Pfanzelter führte durch den Abend. Die Jury
hatte im Vorfeld bestimmt, dass Prof. Oswald Klotz die heurigen
Laudationes halten wird.

Kategorie Werbung: Nominierungen

Für die Senioren-Rose und die Senioren-Nessel in der Kategorie
Werbung dagegen gab es drei Nominierte:

1.) Wohnpartner Wien/ZeitzeugInnen-Projekte. Eine Schaltung der Stadt
Wien. Wohnpartner stellt darin ein Projekt zur Förderung des Dialoges
zwischen den Generationen vor, um das gegenseitige Verständnis zu
stärken und ein respektvolles Zusammenleben im Wiener Gemeindebau zu
fördern.

2.) Zalando „Seid nicht altmodisch.“ Die Kampagne von Zalando wartet
mit prominenten Schauspielerinnen auf. Senta Berger, Hannelore Elsner
und Christiane Hörbiger werben in diesem Spot für die Modekette. Die
erstmals nur für den österreichischen Markt entwickelte Kampagne
startete im August 2015.

3.) Uniqa „Lebensfreude altert nicht!“ Im April 2015 startete die
neue Uniqa-Kampagne, kreiert von der Agentur Springer & Jacoby unter
der Geschäftsführung von Paul Holcmann. Im Zuge dieser Werbeoffensive
im Fernsehen, aber auch auf Plakaten und online wurde gezeigt, wie
Uniqa das Thema Pension neu denkt.

Kategorie Werbung: Senioren-Rose

Überreicht wurde eine Senioren-Rose in Form eines Kristallpokals und
einer Urkunde an Wohnpartner Wien. Ausschlaggebend für die Jury war
die Bewerbung des ZeitzeugInnen-Projektes und des
Generationendialogs.

Mit großer Freude entgegengenommen wurde der Medienpreis von Stadtrat
Dr. Michael Ludwig, der die Dankesworte sprach, gemeinsam mit
Wohnpartner-Geschäftsführer Mag. Peter Neundlinger und Prok. Mag.
Josef Cser.

Kategorie Werbung: Senioren-Nessel

Die Senioren-Nessel für die Werbung wurde für den Spot der Uniqa
„Lebensfreude altert nicht!“ vergeben. Ausschlaggebend für die
Entscheidung der Jury war das Verstecken der gelebten Sexualität
älterer Menschen in der Dunkelheit und der fehlende Zusammenhang mit
dem beworbenen Versicherungsprodukt.

Auch dem Gewinner der Senioren-Nessel wurde Gelegenheit gegeben, ein
paar Worte an das Publikum zu richten. Der Bereichsleiter für
Marketing der UNIQA Österreich Versicherungen AG Mag. Carl Gabriel
nutze die Gelegenheit seine Sicht der Dinge darzulegen und hielt
fest, dass der Spot bei Umfragen auch bei älteren Menschen immer
positiv aufgenommen wurde.
Gemeinsam nahm er unter dem Applaus des Publikums mit Paul Holcmann
von der Agentur Springer & Jacoby die Nessel entgegen.

Kategorie Journalismus: Senioren-Rose

Nominiert für eine Senioren-Rose in der Kategorie Journalismus
wurden:

1.) „Ich bin Marathon“ der ORF Sendung Thema vom 13.4.2015. Darin
wird über einen 81-jährigen Marathonläufer und seine bewegte
Lebensgeschichte berichtet.

2.) Ein Beitrag über eine 91-jährige Dame, die mit Verwunderung
feststellen musste, dass sie angeblich Leistungen bezogen hat, obwohl
sie nicht beim Zahnarzt war. Die ORF Sendung „heute konkret“ vom
5.11.2015 hat diesen Fall aufgegriffen: „Zahnarztrechnung ohne
Behandlung“.

3.) Als dritte Nominierung für eine Senioren-Rose in der Kategorie
Journalismus wurde von der Jury der Artikel „Aktive Ältere leben fünf
Jahre länger“ des Kurier vom 16.05.2015 nominiert. Redakteur Ernst
Mauritz berichtet darin, dass auch moderate Bewegung wirkt und stellt
die Ergebnisse einer Studie bei Männern ab 68 vor, die eindrucksvolle
Effekte auf die Lebenserwartung aufzeigen.

Die Senioren-Rose der Kategorie Journalismus wurde von der Jury an
den Beitrag „Ich bin Marathon“ der ORF Sendung Thema vergeben.

Der Preis wurde von der Chefredakteurin der TV-Hauptabteilung
Magazine und Servicesendungen Waltraud Langer und Martin Steiner von
der Thema-Redaktion entgegen genommen. Auch der Marathonläufer Tomas
Visek kam zu Wort, er erinnerte daran, dass er selbst als Flüchtling
gekommen ist und bedankte sich für seine herzliche Aufnahme in
Österreich.

Kategorie Journalismus: Senioren-Nessel

Die Nominierten für die Nessel in der Kategorie Journalismus waren:

1.) „Fit in Frühpension oder fit für die Zukunft?“ diese Frage
stellte Dr. Martin Gleitsmann, Abteilungsleiter für Sozialpolitik in
der Wirtschaftskammer, seinen Lesern in den Salzburger Nachrichten
vom 16.03.2015. Aufgeworfen wurde weiters die Frage, warum Österreich
nicht den Ernst der Lage hinsichtlich der dauerhaften Finanzierung
der Pensionen sieht und kommt zum Fazit, dass die bisher gesetzten
Maßnahmen zu wenig wirken.

2.) „Junger Chic für alte Säcke“ von Manfred Koch in seiner Kolumne
„Eingekocht“ erschienen in den Salzburger Nachrichten am 26.05.2015.
In Reimen stellt Manfred Koch darin dar, wie sich ein „alter Sack“ in
neue Kleider zwängt und kritisiert letztlich, dass auch in
Parteiprogrammen „bloß alte Säcke“ stecken.

3.) „Der Staat fördert den Wohlstand der Älteren zulasten der
Jungen“, diese Feststellung von Dr. Gudula Walterskirchen, erschienen
in der Presse am 23.11.2015 war die dritte Nominierung. Die Autorin
kritisiert darin, dass unser Wohlfahrtsstaat von Jung zu Alt
verteilt, weil dort auch die relative Mehrheit der Wähler zu finden
ist und stellt fest, dass dieser Mechanismus jedoch beiden schadet.

Nur einer der drei Nominierten konnte die wenig begehrte
Senioren-Nessel in der Kategorie Journalismus erhalten. Diese ging an
„Junger Chic für alte Säcke“ von Manfred Koch/Salzburger Nachrichten.
Leider nutzten weder Manfred Koch noch Vertreter der Salzburger
Nachrichten die Gelegenheit sich die Nessel abzuholen. Der Preis wird
aber jedenfalls nachgereicht.

Kategorie Bild

Die Jury konnte sich trotz zahlreicher Einsendungen auf keine
Nominierung eines Bildes für eine Senioren-Rose einigen. Die Vergabe
einer Senioren-Rose in dieser Kategorie musste daher entfallen.
Positiv bewertet wurde aber auch, dass es nur zwei Bilder zu einer
Nominierung für die Senioren-Nessel gebracht haben.

Nominiert für die Nessel in der Kategorie Bild waren:

1.) Die Beilage „Reformagenda Pensionen“ in der Standard-Ausgabe vom
05.05.2015 wurde mit einem Bild des Karikaturisten Oliver Schopf
versehen. Darin stellt er eine Gruppe von Senioren dar, die wie
hungrige Vogel-Küken im Nest sitzend von einem Bundesadler mit
Geldscheinen als Futter versorgt werden.

2.) Beim zweiten Nominierten handelt es sich um eine selbst erstellte
Grafik der Presse vom 02.11.2015. Mit einem Balkendiagramm wird die
Arbeitslosigkeit älterer Arbeitnehmer dargestellt, die Aufmerksamkeit
der Jury lenkte jedoch die Person unten links auf sich, die sich in
diesem Zusammenhang - gemütlich auf einer Parkbank liegend - die
Sonne auf den Bauch scheinen lässt.

Die Nessel verliehen wurde unter dem zustimmenden Applaus auch des
Publikums für das Bild des Karikaturisten Oliver Schopf „Reformagenda
Pensionen“.

Nachdem der Preis von keinem Vertreter des Standards entgegen
genommen wurde, wird diese Nessel ebenso bei passender Gelegenheit
nachträglich übergeben werden.

Fotos der Veranstaltung stehen auf der Homepage des Parlaments zur
Verfügung unter:
https://www.parlament.gv.at/SERV/FOTO/VER/674218/index.shtml

Im Anhang finden Sie die Präsentation der einzelnen Sujets.

Einreichungen für 2016 werden bereits entgegen genommen!

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