Nationalratspräsidentin Bures lud zum Empfang zu Ehren von Zeitzeugen Rudolf Gelbard – Kanzler Faymann überreichte Gelbard Victor-Adler-Plakette für Verdienste um ArbeiterInnenbewegung
Utl.: Nationalratspräsidentin Bures lud zum Empfang zu Ehren von
Zeitzeugen Rudolf Gelbard – Kanzler Faymann überreichte
Gelbard Victor-Adler-Plakette für Verdienste um
ArbeiterInnenbewegung =
Wien (OTS/SK) - „Als Bundeskanzler bin ich stolz darauf, dass wir in
Österreich Menschen wie Rudi Gelbard haben, die mit aller Kraft
antifaschistische Aufklärung leisten und somit als Vorbild für uns
alle dienen“, hat Bundeskanzler Werner Faymann heute, Montag, bei der
Verleihung der Victor-Adler-Plakette an Professor Rudolf Gelbard im
Parlament erklärt. Diese ist die höchste Auszeichnung der SPÖ für
besondere Verdienste um die österreichische ArbeiterInnenbewegung.
„Immer dann, wenn die Dämonen der Vergangenheit neue Gestalt
annehmen, erhebst du verlässlich deine Stimme. Denn du weißt nur zu
gut: Nur was wir benennen, können wir auch bekämpfen“, bedankte sich
Nationalratspräsidentin Dores Bures bei Gelbard. ****
Faymann lobte in seiner Rede Rudolf Gelbard für seine unermüdliche
Aufklärungsarbeit. „Unser Land hat erst sehr spät begonnen, die
nötige Aufklärungsarbeit zu leisten. Rudi Gelbard hat mit seinem
Wirken hier eine große Rolle gespielt“, zeigte sich Faymann dankbar.
Alleine gesellschaftliche Entwicklungen zu kritisieren, mache noch
niemanden zum Demokraten und Antifaschisten, so der Bundeskanzler.
Erst die „klare Abgrenzung zu Antisemitismus, Rassismus und
Rechtsextremismus“ mache dies möglich. „Nicht zu vergessen,
rechtzeitig aufmerksam zu machen und neuartige faschistische
Strömungen nicht zuzulassen, ist unsere stärkste Kraft im
Antifaschismus. Nur wer politisch so standfest ist wie du, Rudolf
Gelbard, hat die Kraft, sich immer zu Wort zu melden und zu mahnen,
dieses Kapitel unserer Geschichte nicht zu vergessen“, stellte
Faymann fest.
„Manchmal macht es fast sprachlos, zu sehen, wie schamlos unantastbar
geglaubte Tabugrenzen überschritten werden, wenn etwa wie zuletzt
Holocaust-Opfer ungestraft als ‚Massenmörder‘, als ‚Landplage‘, als
‚Kriminelle‘ bezeichnet werden können“, stellte
Nationalratspräsidentin Bures in Anspielung auf einen Artikel in der
Zeitschrift „Aula“ fest. Deswegen sei es besonders wichtig, dass
Menschen wie Gelbard ihre Stimme weiterhin unermüdlich erheben. Die
Nationalratspräsidentin bedankte sich bei Gelbard dafür, auch im
Lichte der aktuellen Entwicklungen „nie resigniert zu haben“.
Der geehrte Rudolf Gelbard nahm „diese größte Auszeichnung der Partei
mit Freude und Demut entgegen“. In seiner Dankesrede erinnerte er
sich an WeggefährtInnen und Vorbilder im Kampf gegen den Faschismus.
„Das Leben hat mich zum Sozialisten gemacht. Ich bin, ich war und
werde immer Sozialist bleiben“, bedankte sich Gelbard in den Worten
der österreichischen Widerstandskämpferin Rosa Jochmann bei der
sozialdemokratischen Partei.
Der 1930 geborene Rudolf Gelbard wurde im Oktober 1942 ins
Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Seit seiner Befreiung
1945 setzt er sich als Mitglied der Sozialdemokratischen
Freiheitskämpfer/innen für die Aufklärung über die NS-Verbrechen ein.
Seit 1975 arbeitete Gelbard als Journalist. Neben der Verleihung des
Berufstitels „Professor“ hat Gelbard bereits mehrere Auszeichnungen,
darunter das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich sowie
das Große Goldene Ehrenzeichen der österreichischen Israelitischen
Kultusgemeinde, erhalten. (Schluss) mr/ve
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