• 28.01.2016, 13:43:37
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Richtigstellung: Biomasse - Lösung für Klagenfurt

Richtigstellung der emotionalen Äußerungen des Herrn Heinzel von der Papierindustrie (heutige Presseaussendung der „austropapier“) durch STW-Vorstand Dipl.-Ing. Romed Karré.

Utl.: Richtigstellung der emotionalen Äußerungen des Herrn Heinzel
von der Papierindustrie (heutige Presseaussendung der
„austropapier“) durch STW-Vorstand Dipl.-Ing. Romed Karré. =

Klagenfurt am Wörthersee (OTS) - Bei allem Verständnis für die
Vorzüge eines Quasi-Monopols auf das Kärntner Waldhackgut, das die
Papierindustrie in den letzten 50 Jahren genossen hat, muss doch auf
die bewusste Fehlinformation des Präsidenten der „austropapier“ näher
eingegangen werden. Anzumerken ist zusätzlich, dass die
„austropapier“ einer der größten Brennstoffversorger von
Biomassekraftwerken in Österreich ist.

Die Behauptung:

„Zusätzlich dazu zahlen die Klagenfurter einen höheren Wärmepreis,
und auch der Allgemeinheit kommt das Projekt durch den hohen
Förderbedarf teuer zu stehen. 6,30 Euro mehr pro MWh müssen die
Klagenfurter für die Wärmeversorgung durch das RZ-Heizwerk Ost im
Vergleich zur alternativen Wärmeversorgung mit vorhandener, günstiger
Abwärme des FunderMax-Werks zahlen“ ist einfach falsch.

Richtig ist, dass die mit massivem externen Druck angebotene
„Alternative“ aus FunderMax und Kelag Wärme um 30% teurer angeboten
wurde als der Wärmeliefervertrag mit Riegler/Zechmeister, was eine
Preisdifferenz von bis zu € 60 Mio. auf 15 Jahre zu Lasten der
Klagenfurter Wärmekunden bedeutet hätte. Die vom ehemaligen
Kelag-Aufsichtsrat Dr. Unterluggauer im Schreiben (PA „austropapier“)
zitierte Studie wurde im Auftrag der Papierindustrie erstellt und
ändert leider nichts daran, dass deren Basisannahmen durch FunderMax
nicht so angeboten worden sind.

Die Behauptung:

„Und nach 15 Jahren und mit Ende der üppigen Ökostromförderung von
mehr als 165 Mio. Euro ist der Betrieb des Werks nicht
sichergestellt. Es ist davon auszugehen, dass das Biomassewerk ohne
Anschlussförderung unwirtschaftlich ist und stillgelegt werden muss.“

Dazu ist festzustellen, dass diese Ökostromförderung für
Biomassekraftwerke ohnehin vergeben wird, eben nur nicht nach
Kärnten. Bezahlt wurde die Ökostromförderung bereits durch jeden
einzelnen Stromkunden im Voraus. Ob das Biomassewerk in 15 Jahren
ohne Anschlussförderung unwirtschaftlich ist, kann erst in 15 Jahren
festgestellt werden und der Wärmeliefervertrag wurde genau auf 15
Jahre abgeschlossen. Man wird sehen, wie sich Holzpreis, Gaspreis und
Strompreis bis dorthin entwickeln. Bei einem derart guten
Einspeiseort mit so hoher Energienutzung wie Klagenfurt kann aber
bereits jetzt von einer der besten Anlagen in Österreich ausgegangen
werden. Dies ist anscheinend für Anlagen, die die Papier- und
Plattenindustrie selbst als eine der größten Ökostromproduzenten in
Österreich betreibt, nicht der Fall, sonst wären keine
Überschusskapazitäten vorhanden. Für Klagenfurt wurde jedenfalls
fixiert, dass man neben dem hocheffizienten Brennstoff Erdgas durch
den Einsatz von Biomasse einen lokal alternativen Brennstoff zur
Verfügung hat. Über den vereinbarten Wärmeliefervertrag kann man eine
kalkulierbare Preisentwicklung für die Fernwärme für die nächsten 15
Jahre sicherstellen.

Dass wegen dieser zusätzlichen Holzmenge die Wald-Bauern Millionäre
werden und die Papierindustrie an den Bettelstab kommt, ist wohl auch
nicht zu erwarten.

Was die Genehmigung für das Projekt betrifft, sei darauf verwiesen,
dass die angepriesenen „Alternativ-Lösungen“ einen deutlich
schlechteren Genehmigungsstand aufweisen. Für das Biomassekraftwerk
Ost gibt es laut Projektbetreiber keine aufschiebende Bedingung. Mit
der Umsetzung wurde in dieser Woche begonnen.

Der EU-weit ausgeschriebene Wärmeliefervertrag von 2012 wird auf
Punkt und Beistrich eingehalten und kann durch die nun vorliegende
Finanzierung eines privaten Unternehmers umgesetzt werden.

Warum all jene, die sich trotz Aufforderung 2012 nicht an der
Ausschreibung beteiligt haben, jetzt glauben dieses Kärntner-Projekt
madig machen zu müssen und eine € 70 Mio. – Investition in einem
Bundesland, das jeden Euro Investition wie einen Bissen Brot braucht,
mit allen Mitteln bis hin zu Großdemonstrationen in Klagenfurt
anprangern, ist rational nicht erklärbar. Dies vor allem auch deshalb
nicht, weil in Österreich nördlich des Alpenhauptkammes laufend
Anlagen dieser Art völlig ohne Begleitmusik der „austropapier“ und
unter Applaus lokaler Politiker in Betrieb gehen.

Die Klagenfurter Fernwärmekunden können sich jedenfalls künftig auf
einen Biomasseanteil an der Fernwärme von deutlich über 80% freuen.
Sie sind damit einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren für den
Kärntner-Energiemasterplan und Kärnten erfüllt damit sehr rasch die
Vorgaben der Klimakonferenz von Paris vom Herbst 2015. Das sollte
auch „austropapier“-Chef Alfred Heinzel, gebürtiger Kärntner, freuen.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NEF

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