• 15.01.2016, 11:08:41
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Interventionelle Radiologie: skalpelllose, hochwirksame Eingriffe bei Volkskrankheiten wie Krebs und Gefäßerkrankungen

IR weltweit Therapie-Empfehlung Nr. 1 beim schweren Schlaganfall / Bösartige Tumore aushungern oder lokal chemoembolisieren

Mittels Bildgebung werden spezielle Sonden in den Tumor
eingebracht um diesen mit Hitze, Kälte oder Elektrizität gezielt zu
zerstören.

Utl.: IR weltweit Therapie-Empfehlung Nr. 1 beim schweren
Schlaganfall / Bösartige Tumore aushungern oder lokal
chemoembolisieren =

Salzburg/Wien (OTS) - IROS 2016 –
Interventionell-Radiologisches Olbert Symposium zu Gast in Salzburg

Dreiländer-Tagung der Deutschen, der Österreichischen und der
Schweizerischen Gesellschaften (DeGIR, ÖGIR & SSVIR) für
Interventionelle Radiologie.

Über 900 internationale Experten tagen vom 14.- 16. Jänner beim IROS
2016, dem führenden Kongress für eine qualifizierte Weiterbildung auf
dem Gebiet der Interventionellen Radiologie im deutschsprachigen
Raum. Die Interventionelle Radiologie ist eine Spezialisierung der
Radiologie seit Anfang der 60er Jahre, die weit über die
Diagnoseerstellung hinausgeht. Vielmehr konzentriert sie sich auf die
minimal-invasive Behandlung mithilfe bildgebender Verfahren wie CT,
MR und Ultraschall etwa bei Tumoren, Schmerzsyndromen bei
Wirbelsäulenleiden (Bandscheibe, Wirbelbruch) und Gefäßerkrankungen
(Schaufensterkrankheit, Aussackungen/Aneurysmen). Neue Hoffnungen
werden auf die international zunehmende Therapie der gutartigen
vergrößernden Prostata mittels Katheterembolisation − welche auch von
Radiologen durchgeführt wird − gesetzt.

Interventionelle Radiologie: skalpelllose, hochwirksame
Eingriffe bei Volkskrankheiten.

„Der Vorteil der interventionell-radiologischen Methode ist die
minimale Invasivität“, erklärt IROS 2016 Kongresspräsident Prim.
Univ.-Prof. Dr. Siegfried Thurnher, FA für Radiologie und
Nuklearmedizin im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien, „bei
örtlicher Betäubung werden millimeterdünne Katheter in Blutgefäße
oder andere Gangsysteme eingeführt, um an die erkrankte Stelle im
Körper zu gelangen und die geeignete Therapie anzuwenden“. Neben der
Erfolgsquote bei diesen skalpelllosen, schonenden Eingriffen ist auch
die verringerte Rekonvaleszenzzeit – sprich die schnellere Erholung
des Patienten – ein starkes Argument, da nicht nur der Patient davon
profitiert, sondern verkürzte Krankenhausaufenthalte helfen Kosten zu
sparen. Viele IR-Eingriffe werden sogar ambulant durchgeführt.

Bösartige Tumore werden ausgehungert oder lokal
chemoembolisiert.

Die Interventionell radiologische Onkologie entwickelt sich zur
vierten Säule der Tumortherapie (neben Chirurgie,
chemotherapeutischen Behandlungen und Strahlentherapie). Besonders
bei Metastasen in Leber, Lunge oder beispielsweise Niere kommen
interventionelle radiologische Eingriffe dieser Art bereits in etwa
80 Prozent der Fälle zum Einsatz. „Dank des speziellen Wissens über
medizinische Bildgebungsverfahren wie Röntgen, MR und CT ist es uns
Interventionellen Radiologen möglich, hochpräzise Eingriffe
durchzuführen und den Tumor an Punkt und Stelle anzugreifen“,
schildert Professor Thomas K. Helmberger, Chefarzt am Institut für
Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Neuroradiologie und
Nuklearmedizin im Klinikum Bogenhausen München. Einer der
erfolgreichsten Ansätze ist auch die Embolisation, das Stoppen der
Blutzufuhr des Tumors, durch mikroskopische Partikel. Dies bewirkt
ein regelrechtes Aushungern des Tumors mit der Folge, die bösartige
Wucherung schrumpfen oder sogar verschwinden zu lassen. Durch diese
punktgenauen Eingriffe werden Tumore effektiv behandelt, ohne dabei
gesundes Gewebe in Mitleidenschaft zu ziehen, wie es etwa bei der
systemischen Chemotherapie der Fall ist.

Mittels Bildgebung werden spezielle Sonden in den Tumor
eingebracht um diesen mit Hitze, Kälte oder Elektrizität gezielt zu
zerstören.

Univ.-Prof. Dr. Reto Bale, Medizinische Universität Innsbruck und
ÖGIR-Präsident: “Seit einigen Jahren setzen wir auch auf
3D-Navigationssysteme, die ursprünglich für neurochirurgische
Eingriffe entwickelt wurden, für die Zerstörung der Tumoren mit Strom
über nadelähnliche Sonden. Diese Methode erlaubt eine höchst präzise
Platzierung der Sonden sowie eine Überlagerung der Bilddaten vor und
nach dem Eingriff und sichert damit eine unmittelbare
Erfolgskontrolle noch während des Eingriffs. Durch diese Methode
können auch große Tumore (bis zur 15 cm) komplett zerstört werden.
Mittlerweile liegen schon Langzeitdaten vor, die belegen, dass mit
dieser Methode idente Ergebnisse wie bei der offenen chirurgischen
Operation erzielt werden können. Der nadelbasierte Eingriff ist
jedoch wesentlich weniger komplikationsträchtig.

Die Behandlung von Krebspatienten sollte durch interdisziplinäre
Tumorzentren erfolgen. So kann sichergestellt werden, daß alle
optimalen Therapiemöglichkeiten für den Patienten individuell
angeboten werden. Krebspatienten können sich für mehr Information und
Behandlungsmöglichkeiten direkt an die Österreichische Gesellschaft
für Interventionelle Radiologie wenden.

IR Behandlungen weltweit Therapie-Empfehlung Nr. 1 beim
schweren Schlaganfall.

Der Schlaganfall ist weltweit die dritthäufigste Todesursache und
häufigste Folge von Langzeitbeeinträchtigung. Bei akuten Symptomen
wie Verlust der Sprache, Halbseitenlähmung, Kontrollverlust der Hand
oder der Mundwinkel muss der Patient am schnellsten Weg ins
Krankenhaus, um die Symptome abzuklären, die auf einen möglichen
Schlaganfall hinweisen.

"Generell werden zur Behandlung eines Schlaganfalls alle zur
Verfügung stehenden Methoden angewandt, wie etwa die medikamentöse
und die endovaskuläre Therapie", erklärt Prof. Dr. Monika
Killer-Oberpfalzer, Oberärztin der Christian Doppler Klinik Salzburg.
Während bei einem kleinen Blutgerinnsel oftmals die rein
medikamentöse, sprich blutverdünnende Methode ausreicht, wird bei
größeren Gerinnseln im Gehirn zusätzlich die endovaskuläre Therapie
angewandt. In Teil- oder Vollnarkose wird unter bildgebenden
Verfahren über die Leistenarterie mit millimeterdünnen Drähten direkt
zum Gerinnsel im Gehirn navigiert und dieses förmlich
herausgeschlürft bzw. herausgezogen. Letzte Studienergebnisse haben
bewiesen, dass das beste Ergebnis mittels endovaskulären Eingriffen
erzielt werden kann, was sie zur 1. Therapie-Empfehlung weltweit
macht.

Eingriffe dieser Art werden ausschließlich an spezialisierten Zentren
− wie etwa am Universitätsklinikum Salzburg − angewandt, da eine
spezielle Ausbildung zum Neuro-Interventionalisten eine sehr
aufwändige und langwierige ist.

Patienteninformation

Betroffene Patienten wenden sich am besten an die offiziellen Stellen
in ihrem Land. In Österreich ist dies die Österreichische
Gesellschaft für Interventionelle Radiologie und minimal-invasive
Therapie unter www.oegir.at. In Deutschland und der Schweiz sind es
ebenfalls die entsprechenden Landesstellen: www.degir.de;
www.sgr-ssr.ch

Weitere Informationen zum IROS 2016:
http://www.irosonline.org
Text honorarfrei, Bild honorarfrei © Cirse 2016

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

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