- 13.01.2016, 11:26:14
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Bestbieter vor Billigstbieter
Zukunftschance für nachhaltige Qualitätsstandards bei Auftragsvergaben in der österreichischen Entsorgungswirtschaft

Utl.: Zukunftschance für nachhaltige Qualitätsstandards bei
Auftragsvergaben in der österreichischen Entsorgungswirtschaft =
Wien (OTS) - Durch die Novelle des österreichischen
Bundesvergabegesetzes ist eine Ausschreibung nach Bestbieterkriterien
verpflichtend. In der Entsorgungswirtschaft gibt es bis dato keine
entsprechenden Hilfestellungen, mit welchen Ausschreibungen nach
Bestbieterkriterien künftig erfolgen können.
Der Österreichische Gemeindebund hat daher gemeinsam mit dem VÖEB –
Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe einen Leitfaden für
öffentliche Auftraggeber erstellt, um im Rahmen von
Bestbieterausschreibungen objektiv nachvollziehbare
Qualitätskriterien zu definieren. Gemeindebundpräsident Helmut
Mödlhammer und VÖEB- Präsident Hans Roth haben heute die erarbeiteten
Kriterien und eine Musterausschreibung für Bestbietervergaben in der
Entsorgungswirtschaft präsentiert. Helmut Mödlhammer, Präsident des
Österreichischen Gemeindebundes: „Es ist für die Gemeinden wichtig,
dass die Ausschreibungen transparent und auf Basis nachvollziehbarer
Kriterien erfolgen können. Der Leitfaden ist eine notwendige
Unterstützung, weil Vergabeverfahren immer komplexer werden, nicht
jede Gemeinde hat hier ausgewiesene Experten zur Hand, die das
bewältigen können.“
Qualitative Kriterien fördern gesellschaftliche und
ökologische Verantwortung
Neben dem Preis sollen künftige qualitative Kriterien bei
Auftragsvergaben an Bedeutung gewinnen. Nach dem Prinzip „Bestbieter
vor Billigstbieter“ wird empfohlen, den Preis mit maximal 70 Prozent
zu gewichten. Neben wirtschaftlichen Kriterien und einem
Leistungskonzept soll künftig auch die technische Ausstattung des
Bieters in die Bewertung miteinbezogen werden. Wichtige Bedeutung
kommt im Zuge dessen nachhaltigen Konzepten und Technologie, die
Recycling und Wiederverwertung fördert, sowie ökologischen und
sozialen Standards zu. Dadurch soll ein wichtiger Beitrag im Sinne
einer ökologisch und gesellschaftlich verantwortungsvollen
Auftragsvergabe bei öffentlichen Ausschreibungen in der
Entsorgungswirtschaft geleistet werden. Insbesondere steigt damit die
Bedeutung, sich bei der Entsorgung verstärkt gemäß der
EU-Abfallhierarchie zu orientieren und Re-Use (Wiederverwertung) zu
fördern.
VÖEB-Präsident KR Hans Roth: „Durch die Novelle des
Bundesvergabegesetzes hin zu Bestbieterausschreibungen ergeben sich
faire Bedingungen für die Entsorgungswirtschaft, insbesondere steigt
die Bedeutung technologischer, ökologischer und sozialer Kriterien
bei der Auftragsvergabe. So werden durch faire und bessere
Bedingungen nicht nur Regionalität und soziale Verantwortung
gefördert, sondern es steigen auch die Chancen, dass sich die
CO2-Ergebnisse in unserer Umwelt im Sinne der Klimaschutzkonferenz
verbessern.“
Technologische Weiterentwicklung und Ausbau moderner Anlagen
Einen bedeutenden Beitrag leistet die Novelle auch in Hinblick auf
technologische und wirtschaftliche Komponenten: So soll durch die
Einbeziehung von technologischen Faktoren in die Bewertung vor allem
auch der Ausbau bestehender Anlagen, gemeinsame Investitionen mit
Gemeinden und Verbänden sowie der Bau und Betrieb von Anlagen
gefördert werden. Dies wiederum stärkt den Wirtschaftsstandort
Österreich und den Stellenwert der österreichischen
Entsorgungswirtschaft im europäischen Kontext.
Mag. Roland Richter, Vorsitzender des Arbeitskreises
Musterausschreibung und Vorstand im VÖEB: „Die heute präsentierte
Musterausschreibung berücksichtigt bereits vielfältige
Qualitätskriterien, vor allem ist sie aber auch ein Leitfaden, der
laufend im Sinne der Erfahrungen aus der Praxis angepasst und
erweitert werden soll, um so beste Ergebnisse im Sinne der
Auftraggeber und Auftragnehmer erzielen zu können.“
Über den Österreichischen Gemeindebund:
Der Österreichische Gemeindebund ist der Dachverband der
Interessensvertretungen der 2.100 Gemeinden auf Bundesebene. Er ist -
wie seine 10 Landesverbände - vereinsrechtlich organisiert und hat
sein Büro in Wien. Zur Wahrnehmung der internationalen Agenden
unterhält der Österreichische Gemeindebund seit 1996 ein ständiges
Büro in Brüssel. Nach außen wird der Österreichische Gemeindebund
durch Präsident Helmut Mödlhammer vertreten. Der Generalsekretär (Dr.
Walter Leiss) führt die laufenden Geschäfte des Gemeindebundes.
Über den VÖEB:
Der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VÖEB) ist die
freiwillige Interessensvertretung der kommerziell geführten
Entsorgungsunternehmen in Österreich. Der Verband vertritt derzeit
über 200 Mitgliedsunternehmen und repräsentiert somit zwei Drittel –
gemessen am Umsatz bzw. an den Beschäftigten – der privaten
österreichischen Entsorgungsbetriebe. Die Branche beschäftigt direkt
und indirekt ca. 43.000 Mitarbeiter, entsorgt rund zwei Drittel des
gesamten in Österreich anfallenden Abfalls in 1.100 High-Tech-Anlagen
und erwirtschaftet Umsätze in der Größenordnung von 4 Mrd. Euro pro
Jahr.
Weitere Bilder unter: http://www.apa-fotoservice.at/galerie/7443
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