• 24.12.2015, 12:29:38
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Flüchtlinge: Schönborn mahnt europäische Solidarität ein

Wiener Erzbischof warnt bei ORF-Spendenaktion "Licht ins Dunkel" vor gesellschaftlicher Spaltung: "Nachdenkliche Menschen auf allen Seiten müssen sich zusammentun. Nur so werden wir die Krise meistern"

Utl.: Wiener Erzbischof warnt bei ORF-Spendenaktion "Licht ins
Dunkel" vor gesellschaftlicher Spaltung: "Nachdenkliche
Menschen auf allen Seiten müssen sich zusammentun. Nur so
werden wir die Krise meistern" =

Wien (KAP) - Angesichts anhaltender Flüchtlingsströme mahnt Kardinal
Christoph Schönborn die europäischen Staaten zur Solidarität: "Es
kann nicht sein, dass einige Länder ihre Grenzen dicht machen und
andere ein Übermaß an Flüchtlingen zu verkraften haben. Hier ist
Europa und die europäische Solidarität gefordert", sagte der Wiener
Erzbischof an Heiligabend im ORF-Fernsehen im Rahmen der Initiative
"Licht ins Dunkel". Das Problem sei "nur gemeinsam lösbar" - wenn
dies nicht gelinge, drohe der "gesellschaftliche Riss" sich zu
vertiefen, der angesichts anhaltender Flüchtlingsströme Europa teile.
Es brauche eine neue europäische Solidarität: "Nachdenkliche Menschen
auf allen Seiten müssen sich zusammentun. Nur so werden wir die Krise
meistern".

Die "Hoffnung auf Frieden" bestehe weiterhin, so Schönborn, jedoch
müsse dafür auch entsprechend etwas getan werden: "Wenn Waffen in
Kriegsgebiete geliefert werden, wenn Bomben geworfen werden, dann
wird auch der Strom an Flüchtlingen nicht aufhören". Zugleich mahnte
Schönborn auch die österreichische Politik zu Weitsicht: "Wenn die
Gelder für die Entwicklungszusammenarbeit gekürzt statt erhöht
werden, darf man sich nicht wundern, wenn Menschen die Flucht aus
ihren Ländern antreten".

Schönborn zeigte sich abschließend zuversichtlich, dass Europa die
Flüchtlingskrise meistern werde: So erinnerte er etwa an die
Millionen Flüchtlinge nach 1945. Auch wenn die Situation heute nicht
direkt vergleichbar ist mit der historischen Situation nach 1945, so
lehre der historische Blick doch, dass Flüchtlingsströme für eine
Gesellschaft verkraftbar sind: "Wir haben schon andere Krisen
gemeistert und werden auch diese schaffen". Europa und auch
Österreich werde sich unweigerlich verändern - aber dies könne
durchaus auch einen Gewinn für die jeweiligen Gesellschaften
darstellen: "Was würden wir in unserem Sozialstaat machen ohne die
vielen Migranten, die bei uns gut integriert sind?"

((ende)) HKL
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