- 12.12.2015, 13:17:47
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Windustrie und Wahnsinn: Protest gegen Großangriff auf das Waldviertel
200 Bürger marschierten am 12. Dezember in Zwettl gegen Windräder in den Wäldern des Waldviertels.

Utl.: 200 Bürger marschierten am 12. Dezember in Zwettl gegen
Windräder in den Wäldern des Waldviertels. =
Zwettl (OTS) - Nach einem Marsch durch die Innenstadt kritisierten
die Sprecher der Bürgerinitiativen die Energiepolitik des Landes
Niederösterreich aufs Schärfste und griffen vor allem den zuständigen
Landesrat Stephan Pernkopf an, der allen Ernstes den Bürgerinitativen
gegenüber behauptete, flächendeckender Windkraftausbau könnte zu
einem Ausstieg Tschechiens aus der Atomkraft führen.
„Jetzt, nach der Erreichung von 100% Stromerzeugung aus erneuerbarere
Energie, sollte doch endlich Schluss sein mit der großflächigen
Landschafts-und Naturzerstörung. Windkraftanlagen haben im Wald
nichts zu suchen“ tönte es unisono vom Rednerpult.
Günther Maier bemängelte, dass Windkraftausbau durch garantierte hohe
Einspeisetarife zu einer lukrativen Geldquelle für Betreiber wurde:
1,3 Milliarden Euro sind 2016 im Fördertopf. Für Haushalte hingegen
steigen die Ökostrombeiträge um 17 % auf durchschnittlich 120 Euro.
Es werde nur von unten nach oben umverteilt.
Biologe Wolfgang Lechthaler beklagt die Durchführung der Projekte:
„Es dürfte kein Windparkprojekt im Waldviertel genehmigt werden. Zu
groß ist die Zahl der heimischen streng geschützten Tier-, Vogel- und
Fledermausarten.” In diversen Gutachten würden diese „mit
verblüffender Regelmäßigkeit übersehen“.
Auch der Altabt von Geras Joachim Angerer ergriff das Wort:
„Vergewissert euch. Opfert nicht voreilig, zugunsten von
unqualifizierten Subventionen unsere Landschaft, den letzten Schatz,
der uns Benachteiligten seit Generationen geblieben ist, unsere
Landschaft, das Waldviertel für alle Zukunft ausmacht.“
Unterstützung finden die Demonstranten bei prominenten Künstlern wie
Roland Neuwirth, Erni Mangold und dem Schriftsteller Robert Menasse:
„Niederösterreich deckt 100% des Strombedarfs aus erneuerbaren
Energien. Das genügt nicht? Es muss Wachstum geben, ewiges Wachstum?
Das haben wir Waldviertler von unseren Wäldern gelernt: kein Baum ist
so blöd, dass er ewig wächst...“
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