• 26.11.2015, 12:39:13
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„Eva Hitler – Ganz privat“: „Universum History“ zeichnet kritisches Porträt der Frau an Hitlers Seite

Am 27. November um 22.45 Uhr in ORF 2

Utl.: Am 27. November um 22.45 Uhr in ORF 2 =

Wien (OTS) - Sie war die Frau an Hitlers Seite: Eva Braun. Trotz der
umfassenden Forschungen zur NS-Zeit gibt sie auch heute noch Rätsel
auf. War sie vor allem ein Opfer – eine naive, junge Frau, die vom
Dämon Hitler verführt wurde? Eine Frau, die sich vor allem für Sport
und Mode interessierte und von Politik nichts wissen wollte? Mit
Steffi Schöbels Dokumentation „Eva Hitler – Ganz privat“ zeichnet
„Universum History“ am Freitag, dem 27. November 2015, um 22.45 Uhr
in ORF 2 ein anderes Bild, das auf wissenschaftlichen Arbeiten der
Braun-Biografin Heike B. Görtemaker beruht.

Jahrzehntelang blieb die Rolle von Eva Braun im Dunkeln, auch
deshalb, weil sich um sie viele Legenden rankten. Die Beziehung der
Münchnerin zum 23 Jahre älteren Diktator wurde in der NS-Zeit vor der
Öffentlichkeit geheim gehalten. Aus Imagegründen: Hitler behauptete
immer wieder, keine Zeit für eine Ehe zu haben, er sei mit
Deutschland verheiratet, daher würde eine Heirat niemals in Frage
kommen.

Faktum ist: Eva Braun, die Hitler 1929 als Laborantin im Fotogeschäft
von Heinrich Hoffmann, dem Leibfotografen des „Führers“,
kennengelernt hatte, verbrachte 13 Jahre an der Seite des Diktators –
bis zum Untergang des „Dritten Reichs“. Am 30. April 1945, kurz vor
der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht, beging sie in Berlin mit
Adolf Hitler Selbstmord.

Über ihr Leben ist durch die Forschungen von Heike B. Görtemaker ein
detailreicheres Bild bekannt: „Eva Braun hatte Hitler ja schon sehr
früh ihre absolute Loyalität bewiesen – durch zwei
Selbstmordversuche, als er sie vernachlässigt hatte. Er hat es ihr
mit einer Toleranz vergolten, die sehr weit ging. Eva Braun hatte
fast Narrenfreiheit. Sie feierte wilde Partys, reiste durch Europa,
kaufte sich die teuersten Kleider und führte auch sonst ein
privilegiertes Leben.“

In Hitlers Alpenresidenz am Obersalzberg hatte sie offiziell die
Rolle einer Wirtschafterin. Damit hatte sie engen Kontakt zu den
Nazigrößen wie Hitlers Privatsekretär Martin Bormann, Reichsführer-SS
Heinrich Himmler oder Außenminister Joachim von Ribbentrop. Dennoch:
Nur wenige Gäste am „Berghof“ wussten über das wahre Verhältnis
zwischen Eva Braun und Adolf Hitler.

Dokumentiert ist die Zeit am Obersalzberg von Eva Braun selbst: Sie
filmte am Berghof mit ihrer Amateurkamera und lieferte damit ein Bild
der NS-Führung abseits offizieller Auftritte. „Das war nicht nur zum
Privatvergnügen“, meint Historikerin Heike B. Görtemaker. „Sie
verkaufte Filme und Bilder an Heinrich Hoffmann, Hitlers
Leibfotografen, in dessen Geschäft die beiden einander kennengelernt
hatten. Sie inszenierte ‚den Führer‘ als fürsorglichen Familienvater,
als Menschen, der Kinder und Tiere liebte. Eva Braun strickte mit am
privaten Hitler-Bild, das die ‚Volksgenossen‘ haben sollten.“

Mit Hilfe dieser Filmbilder gelang es aber auch, ihre Kenntnis von
den politischen und militärischen Ereignissen der Zeit zu belegen.
Für die Dokumentation „Eva Hitler – Ganz privat“ analysierten
Lippenleser die Stummfilmaufnahmen von Gesprächen, die Hitler und die
für den Holocaust hauptverantwortlichen SS-Männer Heinrich Himmler
und Reinhard Heydrich führten – Görtemakers Bilanz: „Es ist ein
Mythos, dass Hitler mit Eva Braun – ebenso wie mit anderen Frauen in
seinem Umfeld – nicht über seine Politik gesprochen hätte. Eva Braun
war mindestens eine Mittäterin, auf jeden Fall eine Komplizin. Ein
Opfer war sie nicht.“

Die Sendung ist auf der Video-Plattform ORF-TVthek
(http://TVthek.ORF.at) – vorbehaltlich vorhandener
Online-Lizenzrechte – als Live-Stream sowie nach der TV-Ausstrahlung
sieben Tage als Video-on-Demand abrufbar.

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