• 17.11.2015, 12:41:42
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GRAS Wien fordert offene Hochschulen ohne Diskriminierung

Studierende sind keine Bittsteller_innen am profitorientierten Bildungsmarkt

Utl.: Studierende sind keine Bittsteller_innen am profitorientierten
Bildungsmarkt =

Wien (OTS) - Mit einem Flashmob an der Wirtschaftsuniversität Wien
weist die GRAS Wien (Grüne & Alternative Student_innen) anlässlich
des heutigen “International Students' Day“ auf den sich verstärkenden
gesellschaftlichen Druck auf Studierende hin. "Abgesehen von
finanziellem Druck sind Studierende heute von zahlreichen Ausschluss-
und Diskriminierungsmechanismen betroffen. Sie werden nicht als Teil
der Gesellschaft wahrgenommen, sondern als Kund_innen auf einem
profitorientierten Bildungsmarkt", so die GRAS-Aktivistin Lena
Rücker.

Der Flashmob verdeutlicht den Druck, unter dem Studierende
zusammenbrechen und ihnen dabei den Raum zum Studieren nimmt. "Die
finanziellen Sorgen der Studierenden wurden größer, seitdem die
Familienbeihilfe Studierenden nur noch bis zum 24. Lebensjahr
zusteht. Zeitgleich steigt die Nachfrage an der psychologischen
Beratungsstelle für Studierende", empört sich Lena Rücker. Damit
einher geht oftmals die Notwendigkeit ein prekäres Arbeitsverhältnis
einzugehen, wodurch weniger Zeit für das Studium bleibt. Darüber
hinaus zeugt die starke Abhängigkeit vom Elternhaus und die Tatsache,
dass Bildung in Österreich nach wie vor vererbt wird, von weiteren
weitreichenden Problemen im österreichischen Bildungssystem.

"Nach wie vor sind Studierende auch von rassistischen und
sexistischen Vorfällen betroffen, die an der Hochschule genauso
immanent sind wie im Rest der Gesellschaft", gibt Rücker weiters zu
bedenken. Wie eine Studie der ÖH Bundesvertretung und des Institut
Höherer Studien zeigt, melden Studierende ihre
Diskriminierungserfahrungen an Hochschulen in 72 % der Fälle nicht.

Die Schwierigkeit, das Recht auf ein Studium ohne Druck und
Diskriminierung zu thematisieren, liegt allzu oft darin begründet,
dass Studierende nur als Konsument_innen des Bildungssystems
wahrgenommen werden, nicht aber als Gestalter_innen der Gesellschaft.
Davon zeugt auch die voranschreitende Verschulung der Studien im Zuge
des Bologna-Prozesses, sowie die verstärkte Vorstellung von Bildung
als Wirtschaftsware. "Die Politik muss Studierende und deren
Vertretung endlich als gesellschaftliche Akteur_innen auf Augenhöhe
ernst nehmen", so Lena Rücker abschließend. Die GRAS Wien erklärt
sich solidarisch mit den Studierenden in aller Welt, die derzeit für
bessere Studienbedingungen, gegen Gebühren und für eine
emanzipatorische Bildungspolitik kämpfen.

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