• 16.11.2015, 12:54:38
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  • OTS0123 OTW0123

Schrottpreise im Sinkflug

Ernüchternde Bilanz 2015. Negative Aussichten für Wirtschaft und Umwelt.

Utl.: Ernüchternde Bilanz 2015. Negative Aussichten für Wirtschaft
und Umwelt. =

Hall, November 2015 (OTS) - Die Bilanz 2015 für den Schrottmarkt
fällt mehr als ernüchternd aus. Mit ein Grund sind Überkapazitäten
durch billige Stahlimporte aus China und Russland. Diese bringen auch
die europäische Stahlproduktion massiv unter Druck. Allein hier sind
70.000 Arbeitsplätze gefährdet.

Im ersten Halbjahr 2015 stützte noch die stabile Schrottnachfrage der
Verbraucher sowohl national wie international die Schrottpreise. Der
Markt war relativ ausgeglichen, erst ab Juli begannen die
Schrottpreise auf breiter Front nachzugeben. Damit steht die
Schrottwirtschaft im zweiten Halbjahr 2015 vor schwierigen
Herausforderungen in einem alles andere als stabilem Umfeld.

Während die Rohstahlproduktion von Januar bis Juni zwar nur um 1,5
Prozent zurückgegangen ist, sank der Schrottverbrauch wesentlich
deutlicher und zwar um beinahe 4 Prozent. Die integrierten
Hüttenwerke und Elektrostahlwerke reduzierten ihren Schrottverbrauch
im betrachteten Vergleichszeitraum merklich. Die integrierten
Hüttenwerke profitierten zudem von günstigen Weltmarktpreisen für Erz
und erhöhten im Rohstahlprozess den Roheisenverbrauch zu Lasten des
Schrotteinsatzes.

In machen Regionen geht das Altschrottaufkommen preisbedingt bereits
deutlich zurück. Für Händler, die im privaten Bereich und bei
kleinen Betrieben Schrott sammeln, lohnt sich das Geschäft nicht
mehr. Bei Abholungen von Haushaltsschrotten werden bereits
Abholpauschalen in Rechnung gestellt, wobei bis Jahresmitte noch
Vergütungen bezahlt wurden. Marktteilnehmer berichten von einem
Rückgang des Aufkommens und rechnen mit keiner Erholung des Preises
für das nächste Jahr.

Durch diesen massiven Preisverfall nimmt nicht nur die
Recycling-Branche großen Schaden. Auch die negativen Auswirkungen auf
die Umwelt – wegen nicht fachgerechter Wiederverwertung wertvoller
Rohstoffe und hoher Transportkosten für billige Importe – sind
erheblich. Eine gemeinschaftsrechtliche Lösung hat daher höchste
Priorität: für die Wirtschaft und die Umwelt!

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NEF

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