- 16.11.2015, 08:00:01
- /
- OTS0005 OTW0005
Flüchtlinge privat unterbringen: Neue Plattform Asylwohnung.at klärt die wichtigsten Fragen
Wien (OTS) - Der Verein.Respekt.net startet mit Asylwohnung.at den
ersten österreichweiten Leitfaden zur privaten Unterbringung von
Flüchtlingen. Die Plattform richtet sich an alle Menschen, die
Wohnraum an Flüchtlinge vermieten, untervermieten oder spenden
möchten, aber nicht genau wissen wie. In Zusammenarbeit mit
wohnraumsuchenden NGOs wurden die am häufigsten vorkommenden Fragen
ermittelt. Welche Kriterien muss der Wohnraum erfüllen? Wie viel
Miete kann verlangt werden? Was passiert wenn wir uns nicht
verstehen? Wie kann ich einen befreundeten Asylwerber aufnehmen?
Diese und viele weitere Fragen werden auf Asylwohnung.at geklärt.
Zusätzlich enthält die Seite eine Datenbank aller Organisationen, die
in Österreich Wohnraum an geflüchtete Menschen vermitteln. So finden
Interessierte mit wenigen Klicks das nötige Vorwissen, und den
richtigen Ansprechpartner für ihr Anliegen. Außerdem stehen
zweisprachige Mustermietverträge zum Download bereit.
Zielsetzung: Thema verständlich machen
Die Plattform macht auf die Möglichkeit der privaten Unterbringung
aufmerksam, eliminiert Unsicherheiten und erleichtert dadurch das
Helfen. Dadurch soll vermehrt langfristiger, leistbarer Wohnraum
gefunden werden. „Wir haben mitbekommen, wie Menschen, die jemanden
aufnehmen wollten, daran verzweifelt sind, die nötigen Informationen
und Ansprechpartner zu finden. In jedem Bundesland herrschen andere
Zuständigkeiten. Es gibt Unterschiede im Prozedere und in der
Gesetzeslage. Es kann nicht sein, dass dadurch der so wertvolle
leistbare Wohnraum verloren geht. Auch engagierten Menschen reißt
irgendwann der Geduldsfaden und sie geben auf. Durch Asylwohnung.at
wollen wir das in Zukunft verhindern!“ so Martin Winkler, Präsident
des Vereins Respekt.net zur Entstehung von Asylwohnung.at
Notwendigkeit von leistbarem privatem Wohnraum für Flüchtlinge
Noch immer stellt die Unterbringung von Flüchtlingen Österreich vor
ein Problem. Alleine im Jahr 2015 sollen bis 85.000 Asylanträge
gestellt werden. Für die Unterbringung der Asylwerber fehlen noch
immer mehrere Zehntausend Betten in ganz Österreich. Asylwerber
werden teilweise nicht mehr in die Bundesbetreuung aufgenommen. Bei
der Antragstellung werden sie aufgefordert sich selbst um ihre
Unterbringung zu kümmern. Mit einem maximal möglichen Mietzuschuss
von 120 Euro (zusätzlich zu 200 € Versorgungsgeld) ist dies schier
unmöglich.
Doch auch viele anerkannte Flüchtlinge stehen vor der Gefahr der
Obdachlosigkeit. Nachdem sie den positiven Asylbescheid erhalten,
haben sie noch vier Monate das Recht in einem
Grundversorgungsquartier untergebracht zu werden. Danach sind sie auf
sich selbst gestellt. Die Wohnraumsuche am privaten Wohnungsmarkt
ist für sie so gut wie aussichtslos. Neben den hohen Mieten sind
besonders einmalige Kosten wie Maklerprovision, Kaution, Ablöse oder
Renovierungskosten für viele, die nur die bedarfsorientierte
Mindestsicherung von max. 827 Euro erhalten, nicht leistbar. Fehlende
Sprachkenntnisse und Ängste in der Bevölkerung tun das Übrige.
Kampagne 1000 x Flüchtende Willkommen
Mit Asylwohnung.at engagiert sich der Verein.Respekt.net auch in der
Kampagne „Flüchtende 1000 x Willkommen“ (www.1000xwillkommen.at).
Gemeinsam mit dem Verein ‚Vielmehr für Alle!‘ (Flüchtlinge
Willkommen) und der Österreichischen Hochschüler_innenschaft sollen
bis Ende des Jahres 1000 Plätze in WGs oder in Privathaushalten
gefunden werden. Asylwohnung.at dient als zentrale Informationsstelle
für Interessierte und Ehrenamtliche.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | RPT






