- 12.11.2015, 10:01:52
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Zapfenernte: Bundesforste sorgen für Nachwuchs
Bundesforste ernten tausende Kilogramm Baumzapfen für die Wälder von morgen – Mastjahr für Fichte, Tanne und Zirbe – Jährlich drei Millionen Jungbäume aus eigenen Samen
Utl.: Bundesforste ernten tausende Kilogramm Baumzapfen für die
Wälder von morgen – Mastjahr für Fichte, Tanne und Zirbe –
Jährlich drei Millionen Jungbäume aus eigenen Samen =
Wien/Purkersdorf (OTS) - Mit einem außergewöhnlichen Ernte-Einsatz
sorgen die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) dieser Tage in ihren
Wäldern für die nächste Wald-Generation vor: In Handarbeit sammeln
ÖBf-MitarbeiterInnen österreichweit mehr als 15 Tonnen Fichten-,
Tannen- und Zirbenzapfen sowie Samen von Bergahorn oder der seltenen
Elsbeere. Eigens ausgebildete Baumsteiger erklimmen dabei Bäume in
luftige Höhen bis zu 30 Meter und pflücken in den Wipfeln der
Samenbäume die reifen Zapfen. „Baumsamen aus den eigenen Wäldern
bilden für uns die Basis einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung“,
erklärt Rudolf Freidhager, Vorstand für Forstwirtschaft und
Naturschutz der Bundesforste. „Daraus gewinnen wir das Saatgut für
die rund drei Millionen Jungbäume, die wir - gezogen aus eigenen
Samen – jedes Jahr in ganz Österreich setzen.“ 2015 gilt als so
genanntes Mastjahr für Fichte, Tanne und Zirbe. Nur alle fünf bis
zehn Jahre bilden die Bäume mit hohem Energieeinsatz besonders viele
Baumfrüchte und Baumsamen aus. Von den Anstrengungen müssen sie sich
in den kommenden „Normaljahren“ wieder erholen.
Jungbäume aus der Region für die Region
Wo Jungbäume nicht von selbst ausreichend nachwachsen können,
helfen die Bundesforste mit gezielten Aufforstungen nach. „Bei
Aufforstungen sind vor allem die regionale Herkunft und die Qualität
der Baumsamen erfolgsentscheidend“, weiß Freidhager. Eine in Tirol
gewachsene Fichte unterscheidet sich maßgeblich von einer im
Wienerwald oder im Waldviertel. Die Vegetation hat sich über
Jahrhunderte an die klimatischen Bedingungen vor Ort angepasst.
Freidhager verdeutlicht: „Der genetische Code schreibt einer Fichte
aus wärmeren, tieferen Lagen etwa einen früheren Austriebs-Zeitpunkt
als jener im Gebirge vor. Somit könnte ein Jungbaum aus dem
Waldviertel im Tiroler Gebirge schwer bis gar nicht überleben.“
Österreichweite Zapfenernte in Handarbeit
Für die Samenernte werden ausgewählte Waldgebiete in Tirol,
Salzburg, Oberösterreich, Niederösterreich und der Steiermark nach
Höhenlage, Niederschlagsmenge oder Temperaturverlauf in
unterschiedliche Erntezonen eingeteilt. Geerntet werden die
Baumfrüchte einzeln in Handarbeit an liegenden und stehenden Bäumen
in Wäldern hinauf bis zur Baumgrenze. Bis zu 30 Meter hohe Fichten,
Tannen und Zirben erklimmen die Baumsteiger der Bundesforste, um das
wertvolle Genmaterial zu gewinnen. Pro Tag werden so rund 400 kg
Zapfen in den Baumwipfeln gesammelt. Als „Samenspender“ dienen jene
Bäume, die sich am besten an die Lebensbedingungen vor Ort angepasst
haben.
Samenklänge aus der Klenge
Die gewonnen Baumfrüchte werden in der Bundesforste-eigenen Klenge in
Arndorf (NÖ), einer forstlichen Einrichtung zur Saatgutgewinnung,
gesammelt. In dieser Anlage wird das Saatgut der verschiedenen
Baumarten von den Zapfen oder Früchten getrennt und aufbereitet. Bei
guten Bedingungen bleiben manche Baumsamen bis zu 20 Jahre lang
lagerfähig. Der Name "Klenge" stammt vom Wort Klang, jenem Geräusch,
das entsteht, wenn durch Wärmezufuhr die Schuppen von Zapfen
aufspringen und die Samenkörner freigeben. In der Klenge der
Bundesforste wird Saatgut von 20 verschiedenen Laub- und Nadelhölzern
aufbereitet. Es bildet die Basis für rund drei Millionen Jungbäume,
die die Bundesforste jedes Jahr – angepasst an den jeweiligen
Standort – in ihren Wäldern wieder auspflanzen.
Pressefotos unter www.bundesforste.at
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