- 11.11.2015, 17:07:02
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APA-Betriebsrat entschieden gegen geplante Reduktion der Redaktion
Einsparungspläne in der Nachrichtenagentur gefährden unabhängige Berichterstattung
Utl.: Einsparungspläne in der Nachrichtenagentur gefährden
unabhängige Berichterstattung =
Wien (OTS) - Der APA-Betriebsrat spricht sich entschieden gegen das
angekündigte neuerliche Sparpaket und den Personalabbau in der
Redaktion der Nachrichtenagentur aus. Es handelt sich dabei nicht um
ein "kleines Sparpaket" ("Kurier.at"), vielmehr bedroht der Sparkurs
die umfassende Berichterstattung der APA - Austria Presse Agentur.
Wir befürchten schlimme Auswirkungen auf unsere Kunden und die
österreichische Gesellschaft.
Die APA ist ein solide aufgestellter, seit 1990 gute Erträge
einfahrender Gewinnbetrieb. Seit Jahren haben die Eigentümer (ORF mit
45 % und 13 Tageszeitungen, ohne „Krone“) satte Dividenden
eingestrichen und sich vor zwei Jahren auch noch eine Tarifreform
gegönnt, die die Redaktion damals schon durch ein Personal-Sparpaket
in Bedrängnis gebracht hat.
Nun ist es erneut so, dass die Eigentümer auf der Erwirtschaftung von
Millionengewinnen bestehen. Ab jetzt geht es bei den Einsparungen
unserer Meinung nach an die Breite der Berichterstattung, und das
Kerngeschäft der APA, die Nachrichtenagentur, wird geschwächt.
Die APA hat erhebliche Reserven, die es dem Konzern ermöglichen
würden, jahrelange Flauten zu durchtauchen.
Stattdessen werden für 2016 erneut Sparvorgaben in Höhe von etwa
700.000 Euro diktiert.
Vier junge, engagierte und gut ausgebildete Frauen verlieren ihre
Stellen. Weitere Einsparungen beim Personal sollen mithilfe mehr oder
weniger freiwilliger Arbeitszeitreduktionen einzelner
MitarbeiterInnen bewirkt werden. Das KorrespondentInnenbudget wird
zusammengestrichen.
Ab demnächst wird es wohl nur mehr KorrespondentInnen in den direkten
Nachbarländern geben, Eigenberichte werden deutlich reduziert,
Dienstreisen zurückgefahren - schon das wird sich empfindlich auf die
Breite der Berichterstattung auswirken. Und für 2017 und 2018 drohen
anscheinend Einsparungen in ähnlicher Höhe.
„Anstatt sich auf die Seite der KollegInnen zu stellen, redet
Chefredakteur Lang gegenüber dem 'Kurier' die Einsparungen klein“,
empört sich Betriebsratsvorsitzende Andrea Tretter.
„Als Primär-Informationsquelle ist die APA wesentliches Leitmedium
des Landes und erbringt für die österreichische Gesellschaft zentrale
Infrastrukturleistungen auf dem Sektor der Information“ (Quelle:
APA-Unternehmens Homepage)
Auch wir sehen die APA als ein Leitmedium des Landes. Bereits jetzt
sind die RedakteurInnen der APA in einigen Bereichen am absoluten
Limit der Belastbarkeit. Wir warnen davor, mit weiteren Einschnitten
die umfassende, überparteiliche, unabhängige Berichterstattung in
Gefahr zu bringen.
"Wir befürchten schlimme Auswirkungen – nicht nur auf uns, sondern
auch auf unsere Kunden und die österreichische Gesellschaft“, mahnt
Betriebsratsvorsitzende Tretter und ergänzt: „Wir werden uns nicht
kampflos damit abfinden, dass sich die APA scheibchenweise selbst
abschafft.“
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