• 09.11.2015, 12:06:22
  • /
  • OTS0105 OTW0105

www.gerechtebildung.jetzt zeigt auf wie das österreichische Bildungssystem Talente ungenutzt lässt!

In kaum einem anderen OECD Land ist der Grad der Bildungsvererbung so hoch wie in Österreich.

Utl.: In kaum einem anderen OECD Land ist der Grad der
Bildungsvererbung so hoch wie in Österreich. =

Linz (OTS) - Bereits mit 10 Jahren muss die wahrscheinlich wichtigste
Entscheidung in der Bildungskarriere eines Kindes, die Wahl zwischen
HS und AHS getroffen werden. Meist entscheiden hier die Eltern.
„Selten ist die Statistik so eindeutig wie in der Schule. 69 Prozent
der VolksschülerInnen, deren Eltern mindestens einen Maturaabschluss
haben wechseln in eine AHS-Unterstufe. Hingegen nur 32 Prozent der
SchülerInnen mit Eltern, die maximal einen Lehrabschluss aufweisen.
Dieser Effekt verschärft sich weiter beim Übergang in die
Sekundarstufe II: Nur ein Viertel der Kinder von Eltern mit
Lehrabschluss sind in einer AHS Oberstufe“, erklärt Dr. Georg
Hubmann, Geschäftsführer des Marie Jahoda – Otto Bauer Instituts.

Auch die soziale Zusammensetzung der SchülerInnen hat
beträchtlichen Einfluss auf die Schullaufbahn

Schulen in sozioökonomisch benachteiligter Umgebung werden
hauptsächlich von SchülerInnen mit erhöhtem Förderbedarf besucht.
Unser Schulsystem berücksichtigt diese Unterschiede nicht und lässt
keine bedarfsorientierte Finanzierung von Schulen zu. „Eine
unerträgliche Situation. Jedes Kind, egal woher es kommt, hat
unterschiedlichste Stärken und Fähigkeiten. Wir brauchen endlich eine
Schule, die unsere SchülerInnen in ihren Talenten stärkt und ihren
Schwächen fördert. Nur so kann eine gerechte Gesellschaft
funktionieren“, stellt Dr. Georg Hubmann fest.

Das Webprojekt www.gerechtebildung.jetzt zeigt konkrete
Lösungsvorschläge auf

„Um ein Schulsystem zu schaffen, das die Unterschiede in der Herkunft
der Kinder ausgleicht, muss die Welt nicht neu erfunden werden.
Zahlreiche Konzepte, wie Ganztagsschulen mit verschränktem
Unterricht, die ausreichend Zeit für individuelle Förderung bieten,
über bedarfsgerechte Schulfinanzierung und die gemeinsame Schule der
10- bis 14-Jährigen, gibt es bereits. Was fehlt, ist ein klares
politisches Bekenntnis zu einem chancengerechten Bildungssystem, das
es schafft die ungleichen Startbedingungen der Kinder auszugleichen.
Ein Grundsatz, der übrigens auch im österreichischen
Bundesverfassungsgesetz verankert ist“, so Hubmann abschließend.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NEF

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel