Wie Krankenhäuser ihre Attraktivität erhöhen

Vorbei sind die Zeiten, in denen Ärzte noch Schlange standen, um einen Job im Krankenhaus zu ergattern. Spitäler werben verstärkt um die Gunst der (Jung-)Ärzte. Immer wieder wird davon gesprochen, dass es in Österreich einen Ärztemangel gibt. Ist dies tatsächlich der Fall, oder handelt es sich dabei nur um ein Verteilungsproblem?
Die Anzahl an Ärzten steigt: Warum profitieren Krankenhäuser nicht?
Statistiken belegen, dass es eine überdurchschnittliche Steigerung der Ärzteschaft in Österreich gibt. Waren es im Jahr 2000 noch 30.249 berufstätige Ärzte in Österreich, so stieg 2014 die Zahl bereits auf 41.403. Im Moment werden jährlich 1.400 neue Ärzte eingetragen. Dies steht einer Pensionierung von 550 Ärzten jährlich gegenüber. Rechnerisch lässt das auf ein Wachstum in der Berufsgruppe schließen, die Spitalswirklichkeit zeichnet aber ein anderes Bild. Gründe finden sich in selbstständigen Arbeitsverhältnissen vieler Ärzte. Vor allem die Zahl der Ärzte ohne Kassenvertrag sowie die der reinen Wahlärzte konnte ein markantes Wachstum verzeichnen, während die Anzahl der Krankenhausärzte sinkt.
Prestige im großen Krankenhaus oder nah am Patienten in kleinen Spitälern
Welche Faktoren und Beweggründe entscheiden über die Spitalswahl der Ärzte? Diese Frage konnte bei der IIR Konferenz „Der Kampf um die besten Ärztinnen und Ärzte“ beantwortet werden: Es muss nicht immer ein großes Krankenhaus in der Stadt sein, das als Arbeitgeber attraktiv ist. Vor allem bei Jungärzten können auch kleinere Häuser punkten, da sie dort schneller direkt mit Patienten arbeiten und nicht in zweiter Reihe stehen. Die vorrangige Erkenntnis der Konferenz war, dass die Attraktivität eines Krankenhauses von einer Vielzahl an Faktoren abhängig ist. Die wichtigsten sind vorbildliche Führung, hohe Ausbildungsqualität, Beziehungspflege sowie finanzielle und persönliche Anerkennung. Der Arzt muss das Gefühl haben, dass dies der richtige Arbeitsplatz für ihn ist und er auf sein Haus stolz sein kann.
Ist der Krankenhaus-Ärztemangel also doch nur ein Verteilungsproblem?
Der Fokus von Ärzten auf eigene Praxen und jene Spitäler mit den besten Bedingungen legt diesen Schluss nahe. Aufgrund des Krankenanstalten-Arbeitszeitgesetz (KA-AZG) nahm der Ärztebedarf in Krankenhäusern jedoch deutlich zu. So führte die Reduzierung der ärztlichen maximalen Wochenarbeitszeit zu einem gesteigerten Personalbedarf. Die Auslagerung von berufsfremden Tätigkeiten, die bisher von Ärzten durchgeführt werden, an andere Berufsgruppen, soll zur Entlastung der Ärzte beitragen. Zusätzlich braucht es trotzdem mehr Ärzte in den Spitälern. Das Wichtigste hierbei ist, dass sich die Krankenhäuser bewusst sind, dass sie durch gute Führung, eine ausgezeichnete Ausbildungsqualität und Anerkennung der ärztlichen Leistungen diese auf jeden Fall für sich gewinnen können.
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