• 21.10.2015, 08:01:25
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Greenpeace-Test: Pestizid-Cocktails in Supermarkt-Äpfeln

Supermärkte müssen Biosortiment ausbauen und Strategien zur Pestizidreduktion erarbeiten

Utl.: Supermärkte müssen Biosortiment ausbauen und Strategien zur
Pestizidreduktion erarbeiten =

Wien (OTS) - Die heute veröffentlichte Greenpeace-Untersuchung zeigt
Missstände in der europäischen Apfelproduktion auf. Die
Umweltschutzorganisation hat in 11 europäischen Ländern, darunter
Österreich, 126 Apfelproben auf 500 Pestizidrückstände untersucht.
Während das Bio-Obst frei von Pflanzenschutzmitteln war, konnten bei
83 Prozent der konventionell angebauten Äpfel Rückstände nachgewiesen
werden. 60 Prozent davon waren sogar mit zwei oder mehr Substanzen
belastet. Österreich lag mit durchschnittlich 2,8 Rückständen pro
konventionellem Apfel im Mittelfeld. Greenpeace fordert die
Supermärkte auf, LandwirtInnen bei der Umstellung auf ökologische
Produkte zu unterstützen.

"Pestizide finden sich überall, vom Feld bis zu unserem Teller. Das
ist sehr bedenklich", warnt Herwig Schuster, Chemiker bei Greenpeace
in Österreich. Hierzulande wurden zehn Apfelproben untersucht, acht
davon waren belastet. Auf einer Probe konnten sogar fünf verschiedene
Substanzen nachgewiesen werden. "Alle Rückstände lagen deutlich unter
den zulässigen Höchstmengen. Doch die Grenzwerte gelten nur für die
einzelne Substanz. Über die Wechselwirkung von mehreren Wirkstoffen
ist wenig bekannt", sagt Schuster. Wissenschaftliche Studien zeigen,
dass sie negative Folgen für Mensch und Umwelt haben können.

Das Ergebnis des Apfeltests bestätigt den erst kürzlich erschienenen
Greenpeace-Report "Europas Abhängigkeit von Pestiziden: So schädigt
die industrielle Landwirtschaft unsere Umwelt": Die Bewertung,
Zulassung und Überwachung von Pestiziden durch die Europäische Union
ist mangelhaft. Grenzwerte für Pflanzenschutzmittel werden nur sehr
zögerlich an neue wissenschaftliche Erkenntnisse angepasst. "Die von
der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit festgelegte,
erlaubte Tagesdosis für das Insektizid Chlorpyrifos kann nach der
derzeitigen EU-Regelung schon mit einem Apfel überschritten werden.
Hormonstörungen und Erkrankungen der Lunge könnten die Folge sein.
Der Rückstandshöchstgehalt (MRL) bei dieser Substanz liegt bei 0,5
mg/kg und das ist viel zu hoch", erklärt Schuster: "Die Richtwerte
müssen Sicherheit bieten, für die Konsumentinnen und Konsumenten als
auch für die Umwelt."

"Der Lebensmittelhandel muss Maßnahmen zur Reduktion von Pestiziden
in der gesamten Lebensmittelkette setzen. Es müssen Strategien, wie
beispielsweise eine Förderung biologischer Schädlingsmittel,
umgesetzt werden, damit Landwirtinnen und Landwirte ökologisch
produzieren können", fordert Schuster abschließend: "Damit wird nicht
nur die Umwelt, sondern auch die Gesundheit geschont."

Die Greenpeace-Untersuchung "Pestizide - ein bisschen ist zu viel.
Agrargifte in Äpfeln" finden Sie unter:
http://bit.ly/1hQcOpl

Die gesamte Studie "Europas Abhängigkeit von Pestiziden" in
englischer Sprache sowie die deutsche Zusammenfassung finden Sie
unter:
http://bit.ly/1ZxI1Q6

Die Petition für eine ökologische Landwirtschaft finden Sie unter:
http://bit.ly/1PeGEkZ

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