• 20.10.2015, 13:29:49
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Hafen11, BizFarm, Schallar 2 oder CoQuartier?

Die neue Form des Arbeitens – Coworking Spaces in Kärnten

Spittal (OTS) - 

Der Studienbereich Wirtschaft & Management der FH Kärnten veranstaltete am 15. Oktober 2015 erstmalig eine fachspezifische Tagung unter dem Titel "Coworking - Zukunft der Arbeit?". Vertreter aus Wissenschaft und Praxis referierten über die Potenziale von Coworking in Kärnten. Abschluss der Veranstaltung bildete eine lebendige Diskussion, unter anderem mit Landesrat Christian Benger und Coworking Space Betreiber sowie ehemaligen Präsident der Wirtschaftskammer Franz Pacher.

Die FH Kärnten führte im vergangenen Jahr das von der EU geförderte Projekt "Alpe Adria Coworking" durch, bei dem es vorranging um grenzüberschreitende Potenziale im Coworking gegangen ist. Die Studienergebnisse zeigten dabei, dass bevor der Blick über die Grenzen gerichtet werden kann, es zunächst eine ausreichende regionale Verankerung von Coworking erfordert. Nachdem das Land Kärnten darüber hinaus den Wirtschaftsschwerpunkt "Kreativwirtschaft und Startups" ausrief, bestand Anlass genug um im heurigen Jahr eine Tagung zu den Potenzialen von Coworking in Kärnten zu starten.

Tagung Coworking - Vortrag und Diskussion

Um die Standpunkte der beiden Zielgruppen "Startups" und "Kreativwirtschaft" einzubeziehen, wurden zwei Vertreter eingeladen. Markus Setschnagg vom build! Gründerzentrum zeigt auf, dass mit knapp sieben Gründungen am Tag, deutlich mehr fördernde Maßnahmen erforderlich sind, um in Kärnten weitere Erfolgsstorys zu schreiben. Als Aushängeschild der Kreativwirtschaft Klagenfurt präsentierte zudem Barbara Abel, dass knapp zehn Prozent aller Unternehmen zur Kreativwirtschaft zählen. Zahlen, die das Innovations- und Kreativpotential in Kärnten eindeutig belegen!

In der anregenden Podiumsdiskussion betonte auch Landesrat Christian Benger: "Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass wir in Kärnten zahlreiche junge, dynamische und innovative Unternehmer haben, denen wir die Möglichkeiten geben müssen, sich in Kärnten zu etablieren und über Kärnten hinaus tätig zu sein." Coworking Spaces bieten hierzu eine ideale Plattform. "Coworking ist für mich eine sehr sympathische Art, wie man den Übergang zum Unternehmertum erleichtert", erklärt Benger. Als Coworking Space Betreiber kennt Franz Pacher viele Gründer, die bereits am traditionellen Mietmodell scheitern. Dies lieferte für ihn den ausschlaggebenden Anstoß für die Eröffnung seiner Coworking Spaces "BizFarm". "Ich bezeichne mich eher als Hotelier! Meine wichtigste Aufgabe ist zu schauen, welche Bedürfnisse haben meine BizFarmer und was kann ich dazu beitragen", sagt Pacher.

Studie Coworking

Das Coworking Spaces mehr als Arbeitsplätze mit Infrastruktur bieten müssen, bestätigt auch die Studie der FH Kärnten. "Coworker sehen den Mehrwert vor allem im fachlichen und sozialen Austausch", sagt Selvana Disho. Die Bedeutung der sozialen Komponente wurde zudem von Cornelia Gerdenitsch (Universität Wien) näher beleuchtet. Die Ergebnisse ihrer Studien machten deutlich, dass Coworking Spaces einen sozialen Rückhalt bieten und dadurch positive Effekte auf Wohlbefinden und Produktivität nehmen. Diese Vorteile liefern auch eine Erklärung für die rasante Entwicklung des flexiblen Arbeitsmodells. Ein Umschwung ist auch in Kärnten deutlich zu spüren und zwar nicht nur im städtischen Raum. Der urbane Trend hält auch Einzug in den Kärntner Gemeinden. Entsprechende Förderungsschienen werden bereits vorbereitet: "Es gibt einen Förderbeitrag von 25 Prozent, der Gemeinden bereitgestellt wird, um solche Coworking Spaces zu entwickeln", sagt Benger.

Die Vorreitergemeinde Moosburg liefert mit dem Coworking Space "Schallar 2" erste Erfahrungen. Roland Gruber, Mitinitiator des Spaces, nennt als Anlass einerseits bestehende Leerstände im Dorfzentrum und andererseits eine spürbare Selbstständigkeitswelle. Einige dieser Gründer konnten im Coworking Space Fuß fassen, sich weiterentwickeln und wiederrum einen Leerstand übernehmen. Trotz der vielen Vorteile sind Coworking Spaces jedoch keine Selbstläufer. "Wir merken, dass die Menschen mit dem Begriff "Coworking" überhaupt nichts anfangen können", sagt Gruber. "Wir müssen daher noch an ein paar Schrauben drehen: Begrifflichkeit, Vermarktung, Image." Aufklärungsarbeit und Bewusstseinsbildung wird daher gefordert! Nach entsprechender Öffentlichkeitsarbeit zur Steigerung der Bekanntheit von Coworking, können auch weitere Potenziale des Arbeitsmodells ausgeschöpft werden. Im Kärntner Tourismus könnte man dann Urlauber, z.B. unter dem Motto "Arbeiten, wo andere Urlaub machen", flexible Arbeitsplätze im Sommer anbieten.

Rückfragen & Kontakt

FACHHOCHSCHULE KÄRNTEN
Selvana Disho
Studienbereich Wirtschaft & Management
Europastraße 4 I 9524 Villach
Tel: +43(0)5/90500-1228
Mail: s.disho@fh-kaernten.at

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