Anlässlich des internationalen Tags für die Beseitigung der Armut am 17.10. fordert die Kinderliga erneut gesundheitliche Chancengerechtigkeit für Kinder und Jugendliche.
Utl.: Anlässlich des internationalen Tags für die Beseitigung der
Armut am 17.10. fordert die Kinderliga erneut gesundheitliche
Chancengerechtigkeit für Kinder und Jugendliche. =
Wien (OTS) - Den bevorstehenden Internationalen Tag zur Beseitigung
der Armut am 17. Oktober sowie die soeben veröffentlichte
OECD-Studie*) nimmt die Österreichische Liga für Kinder- und
Jugendgesundheit (Kinderliga) zum Anlass, erneut auf den
unmittelbaren Zusammenhang von Armut und Gesundheit hinzuweisen. Laut
der OECD-Studie "How's Life? 2015" ist die Kinderarmut in Österreich
weiter angestiegen. Bereits jedes siebte Kind lebt in relativer
Armut! Auch die Daten der EU-SILC-Erhebung*) sind alarmierend:
• 310.000 Kinder und Jugendliche unter 20-Jahren sind armutsgefährdet. • Kinder und Jugendliche haben ein höheres Risiko in Armut- oder Ausgrenzungsgefährdung zu leben als Erwachsene (23 % zu 19 %) • Kinder und Jugendliche aus Haushalten mit Niedrigeinkommen haben deutlich schlechtere Bildungschancen (54 % besuchen die Hauptschule und nur 1/5 studiert) • Gesundheit ist stark an die Einkommenssituation der Eltern geknüpft (6 % der Kinder und Jugendliche aus Haushalten mit Niedrigeinkommen haben eine mittelmäßige bzw. schlechte Gesundheitslage). • Mehr als jedes zehnte Kind ist von zentralen Lebensbereichen ausgeschlossen (Teilnahme an Schulveranstaltungen, Freunde einladen, Verfügbarkeit von Büchern, Obst und Gemüse)
Armut macht krank. Dies belegt auch die aktuelle OECD-Studie. Mit
sinkendem sozialem Status steigt die Zahl der Erkrankungen an. Die
schwächsten sozialen Schichten weisen doppelt so häufig Krankheiten
auf und sind gleichzeitig mit der geringsten Lebenserwartung
ausgestattet. Die heute armen Kinder sind die chronisch kranken
Erwachsenen von morgen.
Arme Kinder haben arme Eltern. Daher muss jede Strategie gegen
Kinderarmut auch eine Strategie für ein existenzsicherndes Einkommen
der Eltern sein. Kinder, die in Armutsverhältnissen aufwachsen, sind
geschwächt. Diese Kinder müssen gestärkt werden und in ihre
Ressourcen investiert werden. Damit es für sozial benachteiligte
Kinder Zukunft gibt - trotz Herkunft.
Für Prim. Dr. Klaus Vavrik, Präsident der Kinderliga, ist die
gesundheitliche Chancengerechtigkeit von Beginn des Lebens an eine
der wichtigsten Ressourcen, die die Gesellschaft Kindern mit auf den
Lebensweg geben kann. Damit diese gewährleistet wird, wünscht sich
die Kinderliga eine Erhöhung der Ausgaben für Kindergesundheit in
Österreich. Vavrik macht deutlich:"Kinder machen 20% der Bevölkerung
in Österreich aus, ihnen kommen aber nur 5,8% der Gesundheitsausgaben
zu, das ist deutlich unter dem EU-Schnitt, der bei 6,4% liegt". Die
daraus entstehenden Mängel im Angebot sowohl bei Gesundheitsförderung
wie auch Versorgung treffen arme Kinder deutlich häufiger und härter,
weil deren Eltern sich diese Leistungen nicht "zukaufen" können. Der
Appell der Kinderliga lautet daher einmal mehr: "Armut darf Kinder
nicht krank machen! Krankheit darf Kinder nicht in die Armut führen!"
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