- 01.10.2015, 15:38:32
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FCG-Gemeindebedienstete: Krone-Wallentin-Schmarrn über die Kündigung einer Kindergärtnerin
Wien/Niederösterreich (OTS) - Am 27. September 2015 wurde vom
Rechtsanwalt Dr. Tassilo Wallentin in der Kronen Zeitung die
Kündigung einer Kindergartenpädagogin der Wiener Magistratsabteilung
10 (MA 10) thematisiert. Die Einseitigkeit der Darstellung, die
Verkürzung der Kündigungsgründe und die dumme Polemik mit der Dr.
Wallentin hier agiert, passt zu den bisherigen Berichten und
Kommentaren, wie wir sie schon Ende August in der Kronen Zeitung, im
FPÖ-nahen Propagandaforum "unzensuriert" oder im Blog von Dr. Andreas
Unterberger lesen mussten.
Für uns als Christgewerkschafter/innen ist es selbstverständlich,
dass in den Wiener Kindergärten christliche Werte und die Bedeutung
von christlichen Festen zu vermitteln sind. Dabei ist aber auch
vollkommen klar, dass es in Österreich insgesamt 16 anerkannte
Kirchen bzw. Religionsgemeinschaften gibt und daher alle Kinder mit
ihren unterschiedlichen religiösen oder ethischen Vorstellungen in
den Kindergartenalltag würdevoll einzubeziehen sind. Dass diese
Offenheit nicht dazu führen darf, dass in Kindergärten traditionelle
Speisen, Nikolobesuche oder christliche Symbole verboten werden,
braucht hier wohl nicht weiter erörtert zu werden.
Wir wissen natürlich aus eigener Erfahrung, dass es in der MA 10 des
Öfteren Konflikte rund um religiöse Themen gibt - und dass mitunter
problematisch damit umgegangen wird. Führt man sich aber vor Augen,
dass hier 7.500 Kolleginnen und Kollegen mit unterschiedlichen
Weltanschauungen und Religionsbekenntnissen rund 80.000 Kinder unter
6 Jahren bilden und betreuen und eine entsprechende Anzahl an Eltern
einzubinden sind, dann kann es gar nicht anders sein, als dass
mitunter Konflikte auftreten bzw. eskalieren.
Wenngleich also die weit überwiegende Anzahl der Kolleginnen und
Kollegen und auch die Vorgesetzten einen ausgezeichneten Job machen,
so muss man auch sehen, dass es darunter Menschen gibt, die von
professionellen Standards abweichen, sich in schwierigen Lebensphasen
befinden und dementsprechend mitunter selbst problematisches
Verhalten zeigen, oder auch mit psychischen Erkrankungen zu kämpfen
haben. Dass es in Einzelfällen bei komplexen Konfliktproblemen zu
wenig professionelle Unterstützung gibt und Ursachenanalysen,
Sachverhaltsfeststellungen und Personalmaßnahmen in Einzelfällen sehr
fragwürdig sind, ist leider in großen Organisationen - und auch in
der MA 10 - ein Problem, gegen das man unentwegt ankämpfen muss. Wer
hier behauptet, dass es ohne Konflikte, ohne psychische Erkrankungen,
ohne schwierige Mitarbeiter/innen oder Vorgesetzte und ohne
Verfahrensprobleme ginge, hat keine Ahnung oder böswillige Absichten.
Es ist bestimmt kein Zufall, wenn Dr. Tassilo Wallentin von der
Krone, unzensuriert.at und Dr. Andreas Unterberger offensichtlich
zwar das 6-seitige Protokoll der MA 10 mit etlichen Kritikpunkten an
der nunmehr gekündigten Kollegin kennen, durchgängig aber so tun,
also ob die Kündigung nur wegen des Erklärens von Weihnachten erfolgt
sei und die MA 10 bzw. die rotgrüne Stadtregierung eine "militante
antichristlichen Institution" (Dr. Unterberger) sei.
In der Kündigungsangelegenheit ist eine Beurteilung der
Kündigungsgründe den Gerichten zu überlassen. Dass hier aber Personen
einen Nutzen zu ziehen versuchen, indem sie Aussagen extrem
verkürzen, manipulativ aus dem Zusammenhang reißen und polemisch
Stimmung machen, das ist massiv zu verurteilen. Unfair ist dabei aber
auch, dass sich die Kritiker vor einer Bloßstellung nicht zu fürchten
brauchen, da sowohl die MA 10 als auch die Personalvertretung an
Verschwiegenheitspflichten gebunden sind und daher öffentlich nicht
adäquat Stellung nehmen können.
Eine derart unfair und unseriös vorgebrachte Kritik gegen die MA 10
und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hilft der betroffenen
Ex-Kollegin nicht und schürt Aggressionen und Vorurteile in der
Bevölkerung - was zu weiteren Eskalationen bei unvermeidbar in
Zukunft auftretenden Konflikten in den Kindergärten beitragen wird.
Dies wiederum wird den sowieso schon sehr belasteten Kolleginnen und
Kollegen in den Wiener Kindergärten zusätzlich Stress machen, was in
Einzelfällen wieder zu Konflikten führt, die dann von den genannten
"Kritikern" bestimmt wieder unsachlich vorgeworfen werden.
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