- 01.10.2015, 13:00:16
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Unfallchirurgie: Stufenmodell garantiert noch bessere Versorgung
Salzburg/Wien (OTS) - Seit der Gründung der Österreichischen
Gesellschaft für Unfallchirurgie (ÖGU) ist ein halbes Jahrhundert
vergangen und nun stehen neue Aufgaben und Herausforderungen an: Aus
den Spezialdisziplinen der Unfallchirurgie und der Orthopädie wird
ein neues Fach entstehen - Orthopädie und Traumatologie -, was eine
Reihe von Diskussionspunkten rund um Ausbildung, regionale
Versorgungs- und Strukturplanung oder die Bildung von
Traumanetzwerken aufwirft. Diese Themen stehen daher im Mittelpunkt
der 51. Jahrestagung der ÖGU, die heuer von 1. bis 3. Oktober 2015 in
Salzburg stattfindet.
"Wir Unfallchirurgen waren und werden auch in Zukunft österreichweit
die Versorgung von Verletzungen aller Schweregrade auf höchstem
medizinischem Niveau garantieren. Die Herausforderung wird in der
konstruktiven Zusammenarbeit und in der Weitergabe unserer fachlichen
Kompetenz und Begeisterung in der Behandlung der Patienten liegen",
betont Prim. Univ.-Prof. Dr. Mehdi Mousavi, Präsident der
Österreichischen Gesellschaft für Unfallchirurgie, anlässlich der
Tagungseröffnung. Das neue Sonderfach bringt eine Reihe von
Vorteilen: Ärzte können uneingeschränkt im gesamten EU-Raum in ihrer
Disziplin tätig sein und Patienten profitieren von der
fachübergreifenden Bündelung des Wissens und der Kompetenzen der
Mediziner.
Schwer- und Mehrfachverletzte benötigen schnelle, spezialisierte
Hilfe mit umfassender Diagnostik und abgestimmten Therapiemaßnahmen.
In der unfallchirurgischen Praxis ist daher Einführung und
Etablierung von abgestuften Versorgungssystemen für
Polytraumapatienten in Form von Traumanetzwerken unabdingbar. "Sie
stellen eine schnelle und effiziente Kommunikation und Organisation
eines schwerverletzten Patienten sicher. Dazu müssen alle
unfallchirurgischen Abteilungen der Spitäler nach ihren Kapazitäten
und Einsatzfähigkeiten kategorisiert werden", erklärt Mousavi. Daraus
ergibt sich ein Modell von lokalen, regionalen und überregionalen
Spitälern, die jeweils - gemäß Schweregrad eines Verletzten - für die
Versorgung und Behandlung infrage kommen. Denn: "Nicht alle
Krankenhäuser in Österreich sind für Polytraumapatienten rund um die
Uhr ausgerüstet. Daher ist ein derartiges Stufenmodell äußerst
sinnvoll und hilft schon dem Notarzt in seiner weiteren Zuweisung",
ergänzt der ÖGU-Präsident. Insgesamt wird diese Entwicklung die
Versorgungsqualität für die Patienten deutlich verbessern.
Über die Österreichische Gesellschaft für Unfallchirurgie (ÖGU)
Die Österreichische Gesellschaft für Unfallchirurgie (ÖGU) ist eine
wissenschaftlich-medizinische Fachgesellschaft der Unfallchirurgen,
die sich mit den Folgen von Unfällen in Klinik, Praxis und Forschung
befassen. Sie fördert die Aus-, Fort- und Weiterbildung ihrer
Mitglieder durch Kongresse, Studien und Forschungsaktivitäten. In
Arbeitskreisen zu Themen wie Alterstraumatologie, Hand- und
Mikrochirurgie, Kindertraumatologie, Polytrauma, Schädel-Hirn-Trauma,
Knie, Schulter oder Wirbelsäule werden einzelne Spezialbereiche
vertiefend behandelt sowie Leitlinien und andere
Behandlungsempfehlungen erarbeitet. Durch die Herausgabe von
Patientenbroschüren und Fortbildungspublikationen wird der
Informationsaustausch mit der breiten Öffentlichkeit gefördert.
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