• 30.09.2015, 13:04:08
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Umweltbundesamt bestätigt: Österreichs GPH-Mitgliedsbetriebe produzieren HBCD-frei

Oberwaltersdorf (OTS) - Die Verwendbarkeit des Flammschutzmittels
HBCD für EPS-Dämmstoffe ist gemäß der europäischen
Chemikalienverordnung REACH am 21. August 2015 abgelaufen. Bereits im
Jänner 2015 haben die Mitgliedsbetriebe der GPH
Güteschutzgemeinschaft Polystyrol-Hartschaum (Austrotherm, Austyrol,
Bachl, Brucha, EPS Industries, Flatz, Hirsch, Steinbacher und
Swisspor) auf Rohstoffe mit einem neuen alternativen
Flammschutzmittel umgestellt. Noch vor Inkrafttreten der
REACH-Regelung hat die GPH Stichproben von Fassadendämmplatten EPS-F
aller Mitgliedsbetriebe zur Bestimmung des HBCD-Gehaltes an das
Umweltbundesamt geschickt. "Die gaschromatographische Endbestimmung
hat bestätigt, dass alle getesteten Produkte unserer Mitglieder frei
von HBCD sind", freut sich Dr. Clemens Demacsek, Geschäftsführer der
GPH über das eindeutige Ergebnis.

Neues alternatives Flammschutzmittel pFR

Mit dem polymeren Flammschutzmittel pFR konnte nach langjähriger
Forschungs- und Entwicklungsarbeit ein geeigneter Ersatzstoff für
Hexabromcyclododecan (HBCD) gefunden werden. Aufgrund seiner
polymeren Struktur ist dieses alternative Flammschutzmittel
biologisch nicht verfügbar und kann in Organismen nicht angereichert
werden. Im Sinne der weltweit gültigen Stockholmer Konvention
(POP-Konvention) ist es weder bioakkumulierbar noch toxisch. Das neue
Flammschutzmittel pFR stellt somit eine nachhaltige Lösung für
EPS-Dämmstoffe dar.

Umfangreiche Prüfprogramme der Industrie, zusammen mit dem
europäischen Verband der Kunststofferzeuger sowie dem
Forschungsinstitut für Wärmeschutz (FIW) zeigten, dass bei
EPS-Dämmstoffen mit dem alternativen Flammschutzmittel pFR nicht nur
das Brandverhalten, sondern auch alle anderen positiven
Produkteigenschaften, wie Wärmeleitfähigkeit oder mechanische
Eigenschaften unverändert erhalten bleiben.

Alt-Styropor mit HBCD ist recycelbar und thermisch nutzbar

Die rohstoffliche Verwertung von Styropor mit HBCD-Flammschutz ist
machbar: Das FIW Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München hat
in einer eigens entwickelten Pilotanlage ein Recycling-Verfahren zur
Serienreife gebracht, das die Abtrennung vom HBCD aus "Alt-Styropor"
ermöglicht. Das zurückgewonnene reine Polystyrol kann zur Herstellung
neuer Styropor-Dämmstoffplatten eingesetzt werden. Derzeit planen die
europäischen Rohstoffhersteller eine erste Großanlage in den
Niederlanden mit einer Recyclingleistung von 3000 Tonnen pro Jahr.

Darüber hinaus kann die Verwertung von Styropor thermisch erfolgen
und das, nachdem ein Liter Erdöl in Form von EPS-Dämmstoff in seiner
Nutzungsphase bis zu 200 Liter Erdöl an Heizenergie eingespart hat.
HBCD wird bei der thermischen Verwertung rückstandsfrei vernichtet
und zuverlässig aus dem Umweltkreislauf entfernt. Ein Großversuch im
Müllheizkraftwerk Würzburg diente dabei als Nachweis, dass die
Mitverbrennung von Styropor mit keinerlei negativen Auswirkungen
verbunden ist.

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