• 29.09.2015, 13:36:39
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Wirbelsäulenverletzungen: Richtig gut versorgt

Auslöser für Wirbelsäulenverletzungen müssen nicht immer schwere Autounfälle sein

Utl.: Auslöser für Wirbelsäulenverletzungen müssen nicht immer
schwere Autounfälle sein =

Wien/Salzburg (OTS) - Auslöser für Wirbelsäulenverletzungen müssen
nicht immer schwere Autounfälle sein, auch banale Stürze oder Stöße
etwa beim Sport oder im Haushalt können oftmals der Grund dafür sein,
dass Verletzungen im Bereich der Hals-, Brust oder Lendenwirbelsäule
auftreten. So geschehen beispielsweise mehr als die Hälfte aller
Schülerunfälle beim Schulsport durch Stürzen, Stolpern und Fallen und
können Verletzungen von der Wirbelsäule zur Folge haben.

Grund genug für die heimischen Unfallchirurgen, die 51. Jahrestagung
der Österreichischen Gesellschaft für Unfallchirurgie (ÖGU), die
heuer vom 1. bis 3. Oktober 2015 in Salzburg stattfindet, dem Thema
"Wirbelsäule" zu widmen. "Gerade die Komplexität der Wirbelsäule
erfordert ein umfassendes fächerübergreifendes Verständnis der
Anatomie, Pathophysiologie und Biomechanik, um korrekte
therapeutische Ansätze zu entwickeln", erklärt Prim. Univ.-Prof. Dr.
Mehdi Mousavi, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für
Unfallchirurgie, die Schwerpunktsetzung der diesjährigen Tagung.
Zudem spielt die Wirbelsäule als zentrale Achse im menschlichen
Körper eine wichtige Rolle für die Statik und Bewegungsabläufe im
Gesamtorganismus sowie als Schutzfunktion für Teile des
Nervensystems. "Wirbelsäulenverletzungen können meist problemlos
ausheilen, wichtig ist es dennoch, rasch die richtige Diagnose zu
stellen. Unfallchirurgen sind in einem ersten Schritt die richtigen
Ansprechpartner und können auch umgehend die passende Therapie oder
Überweisung zu anderen Fachdisziplinen in die Wege leiten", betont
der Experte und ergänzt: "Das Thema bewusst zu machen ist wichtig,
denn oft denken die Betroffenen gar nicht daran, bei harmlos
scheinenden Rückenschmerzen infolge von Stürzen überhaupt
medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, denn: Es muss nicht immer
Blut fließen, um einen Unfallchirurgen zu Rate zu ziehen!"

Bei den meisten Wirbelsäulenverletzungen handelt es sich um
Verdrehungen der Wirbelsäule ohne Schäden an Knochen oder Rückenmark.
Eine Rückenmarksverletzung liegt nur in etwa 20 Prozent der Fälle
vor. Unabhängig von Alter und Geschlecht sind plötzliche
Rückenschmerzen, die je nach beteiligten Strukturen zusammen mit
anderen Beschwerden wie Bewegungsunfähigkeit oder
Sensibilitätsstörungen auftreten, deutliche Hinweise auf eine
Wirbelsäulenverletzung. Die Folgen einer Wirbelsäulenverletzung
reichen von einer eher harmlosen Verletzung der Muskulatur bis hin zu
Brüchen der Wirbelkörper, bei denen sich Bruchstücke verschieben und
das Rückenmark oder Nervenwurzeln beteiligt sein können. Die Diagnose
von Wirbelsäulenverletzungen erfolgt durch Röntgenaufnahmen, durch
eine Computertomografie (CT) der betroffenen Stelle oder mithilfe
einer Magnetresonanztomografie (MRT) sowie einer ausführlichen
neurologischen Untersuchung. "Bei leichteren Weichteilverletzungen
oder bei der Stauchung eines Wirbelkörpers ist keine operative
Behandlung nötig. Ruhigstellung sowie Wärme- oder Kälteanwendungen
sind meist das Mittel der Wahl, auch stabile Brüche lassen sich
konservativ sehr gut behandeln", gibt Mousavi Einblick.

Damit Patienten zur richtigen Zeit am richtigen Ort versorgt werden,
setzt der Präsident der ÖGU auf die Zusammenarbeit zwischen den
medizinischen Fachdisziplinen: "Nationale und internationale Experten
aus den Fachgebieten der Unfallchirurgie, Orthopädie, Neurochirurgie
und Physikalischen Medizin und Rehabilitation werden den
interdisziplinären Charakter der Behandlung der
Wirbelsäulenverletzung hervorheben und die Jahrestagung nützen, um
über Strategien für eine optimale Patientenversorgung zu
diskutieren." Weitere Themen sind darüber hinaus die präklinische
Versorgung, konservative und operative Behandlung, posttraumatische
Veränderungen, Rehabilitation sowie Fragen rund um die
Qualitätssicherung von unfallchirurgischen Behandlungen.

Über die Österreichische Gesellschaft für Unfallchirurgie (ÖGU)
Die Österreichische Gesellschaft für Unfallchirurgie (ÖGU) ist eine
wissenschaftlich-medizinische Fachgesellschaft der Unfallchirurgen,
die sich mit den Folgen von Unfällen in Klinik, Praxis und Forschung
befassen. Sie fördert die Aus-, Fort- und Weiterbildung ihrer
Mitglieder durch Kongresse, Studien und Forschungsaktivitäten. In
Arbeitskreisen zu Themen wie Alterstraumatologie, Hand- und
Mikrochirurgie, Kindertraumatologie, Polytrauma, Schädel-Hirn-Trauma,
Knie, Schulter oder Wirbelsäule werden einzelne Spezialbereiche
vertiefend behandelt sowie Leitlinien und anderen
Behandlungsempfehlungen erarbeitet. Durch die Herausgabe von
Patientenbroschüren und Fortbildungspublikationen wird der
Informationsaustausch mit der breiten Öffentlichkeit gefördert.

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