• 26.09.2015, 10:06:17
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LICHT FÜR DIE WELT zu nachhaltigen Entwicklungszielen: Leave no one behind!

Die neue globale Agenda bis 2030 gibt Menschen mit Behinderung Hoffnung auf Inklusion. Jetzt geht es um die Umsetzung.

Utl.: Die neue globale Agenda bis 2030 gibt Menschen mit Behinderung
Hoffnung auf Inklusion. Jetzt geht es um die Umsetzung. =

Wien/New York (OTS) - Gestern, Freitag, wurden beim UN-Gipfel in New
York die 17 neuen nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable
Development Goals - SDGs) und ihre 169 Unterziele beschlossen. Im
Gegensatz zu ihrem Vorgängerprogramm, den
Millennium-Entwicklungszielen (MDGs), gelten die neuen Ziele nicht
nur für den globalen Süden, sondern für die ganze Welt. Damit tragen
alle Staaten Verantwortung für die Umsetzung und müssen ihre eigenen
nationalen Strategien entwickeln. Die neuen nachhaltigen
Entwicklungsziele werden die internationale
Entwicklungszusammenarbeit und Klimapolitik bis 2030 maßgeblich
bestimmen.

Revolutionär ist der starke Fokus auf benachteiligte Menschen.
Nachdem Menschen mit Behinderungen bisher in den internationalen
Entwicklungsprogrammen so gut wie unsichtbar waren, geben die neuen
Ziele Hoffnung auf Chancengleichheit und Inklusion. Menschen mit
Behinderungen werden in vier der 17 Ziele explizit erwähnt, insgesamt
finden sich elf Referenzen zu Behinderung im Beschlußtext. "Das ist
ein historischer Erfolg für die inklusive Politik und
Entwicklungszusammenarbeit", freut sich Rupert Roniger,
Geschäftsführer von LICHT FÜR DIE WELT. LICHT FÜR DIE WELT hat
gemeinsam mit der internationalen Behindertenbewegung daran
gearbeitet, dass Inklusion und Barrierefreiheit in der Agenda
verankert sind. Die nun erzielten konkreten Verweise in den Zielen zu
Bildung, Arbeit, Infrastruktur und gegen Ungleichheit geben Hoffnung
auf ein Ende des Kreislaufs von Armut, Behinderung und
Diskriminierung.

Am Weg ins Jahr 2030 liegen aber auch Stolpersteine. Die Staaten
müssen ihre Verantwortung und ihr Bekenntnis zur neuen Agenda ernst
nehmen, wenn es nicht nur bei schönen Worten bleiben soll. Dazu
Magdalena Kern, die LICHT FÜR DIE WELT beim UN-Sondergipfel vertritt:
"Damit der Weg vom Papier in die Praxis gelingt, braucht es das
Commitment der Politik und die Beteiligung aller. Das Gebot der
Stunde ist Partizipation - der Zivilgesellschaft generell und von
benachteiligten Gruppen ganz besonders." Wichtig sei vor allem auch
eine ausreichende Finanzierung und Unterstützung ärmerer Regionen
durch den privilegierten Norden. Kern: "Das Versprechen der
Geberstaaten, 0,7 Prozent ihres Bruttonationaleinkommens für
Entwicklungszusammenarbeit bereit zu stellen, wurde im Rahmen der
Agenda zwar erneuert, als neue Frist zur Erreichung dieses Ziels gilt
nun das Jahr 2030. Angesichts globaler Entwicklungen wie die
derzeitige Flüchtlingssituation ist aber klar, dass es hier umgehend
verlässliche Programme braucht." Und Rupert Roniger ergänzt: "Wir
appellieren an den österreichischen Finanzminister, bei seiner
Budgetrede im Parlament am 14. Oktober die finanziellen Mitteln laut
NGO-Stufenplan für 2016 zuzusagen." Konkret geht es dabei um 150 Mio.
Euro für bilaterale Hilfe, abgewickelt durch die Austrian Development
Agency, 20 Mio. Euro für den Auslandskatastrophenfonds und 32 Mio.
Euro für UN Beiträge für die internationale
Entwicklungszusammenarbeit. "Denn einerseits eine globale, ehrgeizige
Agenda mit zu beschließen und andererseits die eigene
Entwicklungszusammenarbeit, die Hilfe vor Ort, auszuhungern, ist ein
unmöglicher Widerspruch, der nicht sein darf. Österreich muss
Verantwortung übernehmen und jetzt handeln", so Roniger.

Fakt ist: Auch weiterhin wird es öffentlichen Druck durch die globale
Behindertenbewegung brauchen, um Inklusion in allen Programmen der
neuen Ziele einzufordern. Das ist derzeit ausgerechnet in den so
wichtigen Zielen zu Armut, Frauengleichstellung und Gesundheit nicht
der Fall. Dabei sind alle Akteure gefordert. "Gestern wurde hier in
New York der Wegweiser für unsere gemeinsame Reise ins Jahr 2030
verabschiedet. Nun wird es aber an uns allen liegen, ob wir das
Reiseziel auch erreichen und vor allem - getreu dem SDG-Motto "leave
no one behind’"- niemand unterwegs zurück bleibt", so Kern
abschließend.

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