• 25.09.2015, 12:29:13
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Kombithermen: Morgen Samstag tritt die neue EU-Ökodesign-Richtlinie in Kraft

Am 26.9.2015 tritt die neue EU-Ökodesign-Richtlinie in Kraft. Ihr Ziel: Heizgeräte und -systeme in Europa effizienter zu machen. In Wien sind rund 440.000 Gasheizgeräte betroffen.

Utl.: Am 26.9.2015 tritt die neue EU-Ökodesign-Richtlinie in Kraft.
Ihr Ziel: Heizgeräte und -systeme in Europa effizienter zu
machen. In Wien sind rund 440.000 Gasheizgeräte betroffen. =

Wien (OTS) - Am Samstag, 26. September 2015, tritt die
EU-Ökodesign-Richtlinie in Kraft. Das bedeutet: Ab morgen müssen
Wärmeerzeuger und Speicher in der Europäischen Union strengere
Energieeffizienz-Anforderungen erfüllen. "Der Verkauf der weit
verbreiteten Heizwertgeräte, also der klassischen Kombithermen, ist
ab dem Stichtag nur noch in Ausnahmefällen erlaubt", sagt Robert
Breitschopf, Wiener Landesinnungsmeister der Installateure:
"Österreichweit ist jede zweite Therme betroffen, in Wien sogar neun
von zehn Geräten."

Mit der Einführung der Ökodesign-Richtlinie sollten Konsumenten und
Haus- oder Wohnungsbesitzer defekte Heizwertgeräte durch
energiesparende Wärmeerzeuger wie Gasbrennwertgeräte, Wärmepumpen
oder Pelletheizungen ersetzen. Heizgeräte dürfen ab sofort nur noch
bei Mehrfachbelegungen neu installiert werden.

Ausnahme: Mehrere Geräte an einem Rauchfang

Ausnahmen gibt es, sobald mehrere Geräte an nur einen Rauchfang
angeschlossen sind. "In diesen Mehrfamilienhäusern können weiterhin
Heizwertgeräte, also ‚Kombithermen‘, verwendet werden. Durch die
Mehrfachbelegung eines Kamins würde ein Tausch einen zu großen
finanziellen und technischen Aufwand bedeuten. Die
Ökodesign-Anforderungen sollten aus Endnutzersicht die Funktion oder
die Erschwinglichkeit der Geräte nicht beeinträchtigen", sagt
Breitschopf.

Wen betrifft die Ökodesign-Richtlinie?

"Sowohl auf Installateure, Rauchfangkehrer und Heizungsindustrie als
auch auf die Mieter, Hauseigentümer und Vermieter kommen
Veränderungen zu", sagt Breitschopf.

Zu bedenken gibt Breitschopf, dass der Installateur ab sofort bereits
bei der Angebotslegung alle Informationen zur
Energieverbrauchskennzeichnung bekanntgeben muss: "Die Installateure
sind damit verantwortlich und haften für die Richtigkeit ihrer
Angaben." Die EU und die Kesselindustrie sind jedoch bemüht, die
Installateure zu unterstützen und stellen Berechnungstools zur
Verfügung. "Die Kunden werden von den Wiener
Installateurfachbetrieben gerne beraten, was zu tun ist", so
Innungsmeister Breitschopf. Mit einem eigenen Informationsfolder
klärt die Innung über die bevorstehenden Änderungen auf.

Welche Neuerungen gibt es?

Um für mehr Transparenz beim Energieverbrauch zu sorgen, muss jedes
Heizgerät mit einem Energieeffizienzlabel gekennzeichnet werden,
welches von Waschmaschinen und Geschirrspülern schon bekannt ist. Die
neue Bemessungsgrundlage, der saisonale Wirkungsgrad (Etas),
empfindet die tatsächliche Betriebsweise im Jahreszyklus nach und
ersetzt die Vielzahl der heutigen Wirkungsgrade. Breitschopf warnt
aber vor Missverständnissen bei der Berechnung: Eine hohe
Energieeffizienzklasse bedeutet nicht automatisch niedrige
Energiekosten. Diese hängen von weiteren Faktoren wie Gebäudedämmung,
Heizgewohnheiten und Wärmeverteilung ab.
Heizgeräte, deren Energieeffizienz unter 86 Prozent liegt, dürften
nicht länger produziert und verkauft werden. Die Ausnahme sind
Geräte, die für die Mehrfachbelegung geeignet sind.

Geräte und Systeme, die sich bereits vor dem Stichtag in den Lagern
der Installateure oder des Großhandels befinden, dürfen noch
installiert werden. Aber es muss den Kunden bewusst sein, dass durch
weitere Schritte in den Energieeffizienzvorgaben diese Geräte in
Zukunft wohl nicht mehr betrieben werden dürfen. "Rauchfangkehrer und
Installateure sollen die Kunden ab sofort darauf hinweisen, dass die
Heizwerttechnik nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik
entspricht", sagt Breitschopf: "Sie führt zu einem größeren
Energieverbrauch und höheren Betriebskosten. Über ein Verbot der
Heizwerttechnik liegen uns für Wien aber derzeit keine Informationen
vor."

Innovative Brennwerttechnik

Die Installateure sind jedenfalls vorbereitet. Die meisten haben sich
entsprechend schulen lassen und kennen die Vorteile der
Brennwerttechnik: "Diese ist effizient, günstig und sicher", sagt
Breitschopf: "Deshalb empfehlen wir den Umstieg auf die innovative
Brennwerttechnik."
Der Informationsfolder ist bei den Wiener Installateurfachbetrieben
erhältlich und auch unter www.wienerinstallateure.at online
verfügbar.

Über die Wiener Installateure:

Die Wiener Landesinnung der Sanitär- Heizungs- und Lüftungstechniker
ist die Interessensvertretung (Arbeitgeberverband) der Wiener
Installateure. Als Körperschaft öffentlichen Rechts vertritt sie rund
950 Arbeitgeberbetriebe in Wien. Die Mitgliedsbetriebe sind fast
durchwegs Klein- bis Mittelbetriebe und beschäftigen rund 7.000
Arbeitnehmer und rund 800 Lehrlinge.

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