- 25.09.2015, 12:24:15
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Weltstadt Wien: Spiegel-Journalist und Autor Jan Fleischhauer zu Gast bei der ÖVP Wien
Wien (OTS) - Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Weltstadt Wien"
diskutierten gestern Abend in der EMS Lounge im Dritten Bezirk der
Landesparteiobmann der ÖVP Wien, Stadtrat Manfred Juraczka, mit dem
bekannten Spiegel-Journalisten und Autor des Bestsellers "Unter
Linken" Jan Fleischhauer.
"Als ich seine Bücher, Kolumnen gelesen bzw. die Videos gesehen habe,
habe ich mir stets gedacht: So sehe ich das auch. Die
Eigenverantwortung und die Freiheit kommen immer mehr unter die
Räder. Und gerade angesichts der Tatsache, dass in Wien eine
rot-grüne Stadtregierung am Ruder ist, die durch ihre Politik den
Großteil der Menschen verstört und irritiert, war es naheliegend Jan
Fleischhauer hierher einzuladen", so Juraczka.
"Die politische Linke plakatiert gerne die Toleranz, lässt aber
andere Meinungen oftmals nicht zu", so Fleischhauer, der in diesem
Zusammenhang das Phänomen "Selbstghettoisierung" beschrieb. "Die
Menschen leben in bestimmten Vierteln, habe die gleichen
Vorstellungen und klopfen sich gegenseitig auf die Schulter. Doch
wenn jemand mit einer anderen Meinung von außen in diese Welt
eindringt, sind sie ganz verstört und wissen nicht, wie sie damit
umgehen sollen", so Fleischhauer.
Der Landesparteiobmann der ÖVP Wien hält dazu fest: "In der Welt von
Rot-Grün gibt es einen Wahrhaftigkeitsanspruch, der die eigene
Meinung moralisch überhöht. Das manifestiert sich in sämtlichen
Bereichen der Politik in dieser Stadt. Vor allem in der
Verkehrspolitik sowie in der Bildungspolitik oder auch im Umgang mit
der Sprache. Die Politik, die ich betreibe, erhebt nicht den
Anspruch, den Menschen vorzuschreiben, wie sie leben sollen, sondern
ich will Wahlfreiheit gewähren."
Auch das aktuelle Thema der Flüchtlinge wurde behandelt, in dem beide
Diskutanten übereinstimmten, dass sowohl Mitgefühl als auch Sorge
berechtigt und verständlich seien, es gleichzeitig aber auch eine
vernunftbasierte Politik brauche, um mit dieser großen
Herausforderung umzugehen. "Wenn man keine Radikalisierung will, muss
man die Politik der Vernunft und der Mitte stärken. Die politischen
Ränder, links wie rechts, haben jedenfalls keine Lösungen", so
Juraczka. Für Fleischhauer stand fest: "Wer bei diesem Thema
christlich gebunden ist, kann nicht FPÖ wählen."
Ein etwas heitereres Thema wurde in Zusammenhang mit Essen behandelt,
mit der Frage, ob Vegetarier bessere Menschen seien. Für Fleischhauer
findet zunehmend eine Moralisierung des Essens und eine politische
Aufwertung statt. "Ich wünsche viel Spaß bei der Ausrichtung eines
Kindergeburtstages", so Fleischhauer süffisant. Für Juraczka soll im
Sinne der Wahlfreiheit, "jeder essen, was er ihm schmeckt". Die Seite
www.vegan.eu bestätige aber wieder sämtliche Klischees, wo sich
folgende Erklärung finden: "Der ethische Veganismus lässt sich von
daher als Teil der politischen Linken einordnen, da er sich als eine
fortschrittliche Bewegung versteht. (…) Der Veganismus stellt eine
Erweiterung klassischer linker Positionen dar."
Zusammenfassend erläuterte Fleischhauer, dass die Linke von einem
Menschenbild ausgehe, das man "wie ein weißes Blatt, neu beschreiben
kann". Das sei aber eine totalitäre Denkweise. Laut Fleischhauer
haben die Konservativen im Gegensatz zur Linken eine gewisse
"Utopieresistenz", was auch dazu führe, dass sie die Wichtigkeit von
Bindungen, wie in den Familien, betonen. Die Linke jedoch versuche
diese zu eliminieren.
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