• 18.09.2015, 11:51:29
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Wir helfen! Erste Bilanz der Caritas Flüchtlingshilfe

Landau: „Helferinnen und Helfer waren und sind rund um die Uhr im Einsatz, wenn es darum ging, knapp 80.000 Flüchtlinge zu versorgen. Diese Solidarität ist jetzt in ganz Europa gefragt.“

Utl.: Landau: „Helferinnen und Helfer waren und sind rund um die Uhr
im Einsatz, wenn es darum ging, knapp 80.000 Flüchtlinge zu
versorgen. Diese Solidarität ist jetzt in ganz Europa
gefragt.“ =

Wien (OTS) - "Mehr als 800 engagierte Freiwillige der Caritas haben
in den vergangen zwei Wochen mit der tatkräftigen Unterstützung
tausender Helferinnen und Helfer Großartiges geleistet: Auf Bahnhöfen
und Grenzübergängen wurden täglich bis zu 10.000 Frauen, Männer und
Kinder willkommen geheißen und versorgt", zieht Caritas Präsident
Michael Landau erste Zwischenbilanz der Caritas Flüchtlingsnothilfe.

Flüchtlingshilfe rund um die Uhr
"Helferinnen und Helfer in ganz Österreich waren und sind rund um die
Uhr im Einsatz, wenn es darum geht, die Flüchtlinge mit Wasser und
Lebensmitteln wie Brot, Bananen, Keksen, Äpfel und Nüssen zu
verpflegen, medizinisch zu versorgen, Hygieneartikel, Decken,
Kleidung, Schlafsäcke sowie Isomatten auszugeben oder den erschöpften
Menschen ein offenes Ohr und in Notquartieren ein wenig Ruhe zu
schenken", so Landau. "Die Solidarität und Hilfsbereitschaft ist
beeindruckend: 52.000 Menschen informieren sich auf der
Facebook-Seite "Wir helfen" laufend darüber, wie sie konkrete Hilfe
leisten können. Nur 28 Minuten nach einem Aufruf über das soziale
Netzwerk um 22.30 Uhr meldeten sich 30 Helferinnen und Helfer zum
Nachtdienst in einem Wiener Flüchtlingsnotquartier. Daneben sorgen
hunderte freiwillige Arabisch- und Farsi-DolmetscherInnen für
reibungslose Verständigung. Ein herzliches Danke an alle Helferinnen
und Helfer!" Allein in den Wiener Pfarren werden derzeit mehr als
1.000 Notquartiersplätze rasch und unbürokratisch zur Verfügung
gestellt.

"Bundesregierung, Polizei, ÖBB und Pfarren sie alle haben Zeichen der
Menschlichkeit gesetzt", verweist Landau auch auf die akkordierte
Hilfe in Österreich. "Neben der Hilfe in Österreich hilft das
internationale Caritas Netzwerk Menschen auf der Flucht in der
Krisenregion, etwa im Libanon, der Türkei und Jordanien, sowie in den
Transitländern Griechenland, Mazedonien und Serbien, Kroatien,
Slowenien und Ungarn."

Gemeinsame Hilfe: Solidarität auch in ganz Europa gefordert
"Viele Menschen in der EU handeln nach dem Prinzip der Solidarität
und engagieren sich freiwillig in der Flüchtlingshilfe. Ihre
gewählten VertreterInnen konnten sich bislang jedoch nicht einmal auf
verpflichtende Verteilungsquoten einigen", so der Caritas Präsident.
"Wenn sich die Staats- und Regierungschefs nächste Woche nun zum
gemeinsamen Abendessen zusammensetzen, kann das nur ein Anfang sein.
Ich erwarte mir, dass die politisch Verantwortlichen die gegenwärtige
Situation der Flüchtlinge mindestens genauso ernst nehmen wie die
Rettung Griechenlands. Während die Spitzen des Kontinents in der
Bankenkrise praktisch in Permanenz getagt haben, scheint man es dann,
wenn es um Menschenleben geht, nicht ganz so eilig zu haben. Alle
Mitgliedstaaten sind jetzt dazu aufgerufen, für ein menschliches
Europa einzutreten. Die vergangenen Tage haben gezeigt: Wer vor
Bomben und Terror flieht, lässt sich von Stacheldraht nicht
aufhalten. Ein eingezäuntes Europa schützt nicht vor schutzsuchenden
Menschen, sondern trennt BürgerInnen von Mitmenschlichkeit und
Solidarität."

Chancen sehen und nützen!
"Die Hilfsbereitschaft der Österreicherinnen und Österreicher in der
akuten Notsituation ist überwältigend. Doch wenn die Quartierskrise
von heute nicht zu einer Integrationskrise von morgen werden soll,
werden wir schon bald so etwas wie eine doppelte Integration
benötigen. Einerseits eine Integration jener Menschen, die jetzt bei
uns Schutz suchen. Hier denke ich etwa an Deutschkurse, Wohnungen,
Schul- und Arbeitsplätze. Wir benötigen aber anderseits auch eine
Integration jener ÖsterreicherInnen, die angesichts steigender
Asylantragszahlen auch zunehmend besorgt sind. Auch ihre Nöte dürfen
jetzt nicht aus dem Blickfeld geraten. Hier wird es um Zukunftsthemen
wie Bildung oder Pflege gehen", so Landau. "Die Politik und
schließlich wir alle stehen vor einer großen Herausforderung. Wir
sollten unsere neuen MitbewohnerInnen im gemeinsamen Haus Europa
nicht nur als Herausforderung, sondern dürfen diese Menschen auch als
Chance begreifen - etwa wenn es um die Entlastung der Sozialsysteme
durch junge ZuwanderInnen oder um dringend benötigte
Facharbeitskräfte geht. Schon heute wäre die Pflege in den Senioren-
und Pflegewohnhäusern ohne Menschen mit Migrationshintergrund nicht
denkbar. Ich bin überzeugt und die Hilfsbereitschaft der vergangenen
Tage macht sicher: Mit einer solidarischen Lösung in ganz Europa und
gezielten Integrationsmaßnahmen werden wir diese Aufgabe meistern.
Wir können unserer humanitären Tradition gerecht werden. Und das
sollten wir auch tun."

Mit Ihrer Spende helfen Sie Menschen auf der Flucht.

Spendenkonto
Kennwort: Flüchtlingshilfe
IBAN: AT92 6000 0000 0770 0004
BIC: OPSKATWW
www.caritas.at/flucht

Danke für Ihre Unterstützung!

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