• 12.09.2015, 12:19:08
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Prof. Josef Ottrubay, der Bruder von Fürstin Melinda Esterházy, verstirbt im 90. Lebensjahr in der Schweiz

Dr. Josef Ottrubay

Eisenstadt (OTS) - Josef Ottrubay wurde am 2. August 1926 als zweites
Kind von Desiderius und Rosa Ottrubay-Schmid in Budapest geboren.
Sein Vater war Ratspräsident des Obersten Gerichtshofs von Budapest.
Die ersten Jahre seiner schulischen Laufbahn absolvierte er in
Budapest. Mit 11 Jahren sandten ihn seine Eltern in das staatliche
Internat in Köszeg, wo er am Realgymnasium maturierte und die
Offizierslaufbahn einschlug. In den letzten Monaten des Krieges
diente er als 18-jähriger Leutnant in der ungarischen Artillerie bei
der Verteidigung gegen den Sturm auf Budapest, wo er mehrere
Kriegsverletzungen erlitt.

Nach dem Krieg begann er ein Maschinenbaustudium an der Technischen
Universität Budapest, und war in der katholischen Hochschulbewegung
aktiv, die sich bald gegen die russische Besetzung wandte. Dies
führte zu mehreren Verhaftungen durch die kommunistische
Staatssicherheit, die ihn in ihren Kerkern übel malträtierte. Nach
ernsthaften Bedrohungen riet ihm seine Familie zur Flucht in den
Westen. Mit einem der letzten Züge erreichte er 1949 Wien und zog von
dort weiter nach Innsbruck und schließlich in die Schweiz. 1950
begann er an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich das
Studium der Elektrotechnik, wo er 1951 mit Auszeichnung diplomierte.
Ein Jahr später heiratete er Magdalena Theresia von Arentschildt, die
in Sopron, Ungarn, geboren wurde. Dem Ehepaar Ottrubay wurden fünf
gemeinsame Kinder geschenkt.

Nach intensiver Arbeitserfahrung in der Schweizer Industrie,
insbesondere in der Regelungstechnik, wurde er 1959 als Dozent an die
erste Technische Hochschule der Innerschweiz berufen, wo er bereits
ein Jahr später, mit nur 38 Jahren, zum Direktor ernannt wurde. Erst
etwas später wurde ihm und seiner Familie die Schweizerische
Staatsbürgerschaft verliehen. Mit viel Weitsicht und hohem
persönlichem Engagement leitete er das Technikum bis zum Jahr 1990.
In seine Zeit dort fiel auch der zukunftsweisende Neubau außerhalb
von Luzern. Ab 1992 unterstützte er als wichtigster Berater seine
Schwester, Melinda Esterházy, und plante mit ihr gemeinsam die
zukünftigen Strukturen der Stiftungen Esterhazy im Burgenland. Ihr
gemeinsames Ziel war die Einbringung des historischen Besitzes der
fürstlichen Familie Esterházy in unauflösliche österreichische
Privatstiftungen, um diesen für Österreich, das Burgenland und den
pannonischen Raum zu vereinen und zu bewahren. Viele Jahre hindurch
war er auch Mitglied des Stiftungsvorstandes. Dabei lag sein
Augenmerk stets auf der wirtschaftlichen Stärkung und Modernisierung
der Wirtschaftsbetriebe, sowie der kontinuierlichen Sanierung und
Aufwertung der großen Baudenkmäler des Burgenlandes. Im Jahr 2001
unterstützte er tatkräftig den Generationenwechsel im
Stiftungsvorstand, wobei er besonderes auf die Berufung von
unbelasteten und korrekt agierenden Fachleuten in die
verantwortungsvollen Positionen innerhalb der Stiftungen achtete.

Sein Privatleben widmete er in erster Linie seiner Familie. Er war er
über viele Jahre aktiv als Präsident im Pfarrgemeinderat seiner
Kirchgemeinde tätig; zudem unter-stütze er zahlreiche Studenten und
junge Dozenten in schwierigen Lebenssituationen. Er war ein
begeisterter Wanderer und verbrachte viel Zeit in den Bergen. Nach
der Wende 1989 reiste er regelmäßig nach Ungarn, wo er auch dort
verschiedene karitative und religiöse Institutionen aktiv
unterstütze.

Josef Ottrubay verstarb am 7. September versehen mit den
Sterbesakramenten im engsten Kreise der Familie. Der liebende Gatte,
Vater, Großvater und Urgroßvater verfolgte noch rege bis ins hohe
Alter die Entwicklung seiner Familie und nahm bis zuletzt aktiv am
Familienleben teil.

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

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