- 10.09.2015, 09:39:50
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Angriff auf FEYKOM Vereinslokal in Wien
Wien (OTS) - In der Nacht auf den 10. September wurden die
Vereinsräumlichkeiten von FEYKOM im 15. Wiener Gemeindebezirk durch
unbekannte Täter angegriffen. Da sich zum Tatzeitpunkt niemand im
Vereinslokal befand kam es glücklicherweise nur zu einem Sachschaden.
Da seit Tagen überall in der Türkei Wohnungen, Vereine, Geschäfte von
Zivilisten und Parteibüros der HDP (Demokratische Partei der Völker)
angegriffen werden, lässt der Zeitpunkt dieses Angriff in Wien,
keinerlei Zweifel daran, dass es sich auch hierbei um eine politisch
motivierte Tat gegen die kurdische Bevölkerung handelt.
Es ist nicht der erste Angriff auf kurdische Vereine in Österreich.
In den vergangenen Jahren kam es in St. Pölten, Innsbruck, Linz und
wiederholt in Wien zu Angriffen auf kurdische Vereine. Keiner dieser
Angriffe wurde aufgeklärt, dies führt bei der kurdischen Bevölkerung
in Österreich zur berechtigten Befürchtung, auch hier in Österreich
nicht sicher vor den faschistischen Angriffen des türkischen Staates
und seiner Zellen zu sein. Uns ist auch klar, dass die
Kriminalisierungspolitik gegenüber den kurdischen Vereinen und
Organisationen in der EU mit ein Grund dafür sind, dass sich
faschistoide Kräfte wagen, auch in Wien den größten kurdischen Verein
wiederholt und ohne Konsequenzen anzugreifen.
In Kurdistan und der Türkei wird nach den für die AKP und Erdogan
erfolglosen Wahlen im Juni bewusst und vorsätzlich ein Chaoszustand
im Land herbeigeführt, allein im letzten Monat gab es mehr als 100
Tote. Die kurdische Kreisstadt Cizîr (Cizre) wird nunmehr seit 8
Tagen von Spezialeinsatzkräften des türkischen Staates mit schweren
Waffen angegriffen. Die Stadt ist komplett von der Außenwelt
abgeriegelt. Der Gouverneur der Provinz Şirnex hat eine
Ausgangssperre über die Stadt ausgerufen. Telefon-, Internet- und
Stromleitungen werden immer wieder gekappt, alleine in Cizîr gab es
in den letzten 8 Tagen 11 tote Zivilisten zu beklagen.
Wir verurteilen diesen Angriff auf unsere Vereinsräumlichkeiten und
werden uns mit allen rechtsstaatlichen Mitteln gegen diesen Angriffe
wehren. Wir rufen die österreichischen Behörden dazu auf, besonders
aufmerksam zu sein um in naher Zukunft Taten wie diese zu
unterbinden.
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