
Moena, Trentino (TP/OTS) - Bei der großen Tourismus-Fachtagung
theALPS 2015 in Moena, Trentino (ITA), diskutierten Branchengrößen am
Dienstag, inwiefern Bike-Tourismus die alpine Sommerentwicklung
dynamisieren wird. Vor der Rekordkulisse von rund 400 Experten wurde
erstmals die brandneue Studie der EURAC Bozen in Kooperation mit der
Trentino School of Management zum Status Quo von Bike-Angeboten und
den zukünftigen Anforderungen an die Regionen im Alpenraum
vorgestellt. Im Rahmen des Events wurde auch Josef Margreiter, GF der
Tirol Werbung, als Präsident von AlpNet einstimmig wiedergewählt. Im
kommenden Jahr kehrt theALPS als führendes Netzwerktreffen des
Alpentourismus nach Tirol zurück und wird sich im Oktober 2016 mit
den Zukunftsperspektiven der Winterferien in den Alpen befassen.
Zentrale Frage des diesjährigen theALPS-Symposiums, das von 6. bis 8.
September 2015 in Moena, Trentino, stattfand, war die zukünftige
Rolle von Bike-Tourismus im Alpenraum. Zu diesem Zweck wurde Prof.
Harald Pechlaner (EURAC Bozen) damit beauftragt, in Kooperation mit
der Trentino School of Management, eine Studie zum gegenwärtigen
Stand von alpinen Bike-Angeboten und den zukünftigen Anforderungen an
die Regionen zu erstellen.
Alpine Bikeangebote brauchen mehr Kooperation und
Spezialisierung
Die Ergebnisse waren für viele überraschend. Denn Pechlaner
unterscheidet drei Zielgruppen im Bike-Segment: Road-Biker, Mountain
Biker und Trekking Biker. Wobei vor allem letztere, so der
Studienleiter, in Zukunft die größte Zielgruppe ausmachen werden.
Allein im Zielmarkt Deutschland nutzen mehr als 12 Millionen Menschen
regelmäßig ihr Trekking Bike, in Großbritannien sind es mehr als 9
Millionen. Das Potenzial ist also sehr groß, doch es fehlt derzeit im
Alpenraum noch an der Infrastruktur, um Trekking Biker anzusprechen.
Dasselbe gilt in vielen Regionen für Road- und Mountain-Biker.
Pechlaner wies darauf hin, dass ein qualitativ hochwertiges
Bike-Angebot nur in Zusammenarbeit entstehen kann. Biker seien mobil
und nicht an einen Ort gebunden, daher fordert er eine Abkehr vom
Einzelkämpfer-Dasein und empfiehlt den Regionen, sich
zusammenzuschließen, um mit vereinten Kräften attraktive Angebote zu
schaffen: "Bike-Tourismus im Alpenraum kann nur durch Kooperationen
der Destinationen funktionieren." Darüber hinaus sei die Politik
gefordert, in enger Zusammenarbeit mit dem Tourismus die nötigen
Rahmenbedingungen, wie etwa Radwege, zu schaffen. Die Studie belegt,
dass Biken mehr als nur ein Sommersport ist. In den vergangenen
Jahren wurde Radfahren zum Lifestyle, der für Individualismus,
Nachhaltigkeit und Abenteuer steht. Die Tourismusbranche müsse
stärker auf diesen Trend reagieren, so Pechlaner. Naturerlebnis,
spezielle, auf die Biker zugeschnittene Routen und spezialisierte
Unterkünfte sind die Ansprüche, die alle Bike-Touristen an ihre
Urlaubsregion stellen. Zugleich müsse man sich aber darüber klar
werden, welche Biker man anspricht. Hier rät Pechlaner zur
Spezialisierung, was voraussetzt, sich eingehend mit den jeweiligen
Szenen zu beschäftigen. Denn die Szene wird aufgrund der rasanten
technischen Entwicklungen - Stichwort E-Bikes - immer
differenzierter. Die Bike-Industrie habe das längst verstanden und
bietet sogar schon eigenständig passende Urlaubsangebote für ihre
Kunden an. Pechlaner rät den Regionen daher, die Kooperation mit der
Industrie und den Bike-Medien zu verstärken, um am Puls der Zeit zu
bleiben und die einzelnen Zielgruppen besser zu erreichen.
Margreiter wiedergewählt, theALPS 2016 kommt nach Tirol
Im Rahmen der Fachtagung in Moena wurde auch das Präsidium von AlpNet
neu gewählt. Dabei wurde der amtierende Präsident, Tirol Werbung
Direktor Josef Margreiter, im Amt bestätigt. Im kommenden Jahr wird
Margreiter zudem als Gastgeber von theALPS 2016 in Tirol fungieren.
Nach dem Bike-Fokus in diesem Jahr wird im Oktober 2016 die Zukunft
alpiner Winterferien im Fokus stehen.
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