- 01.09.2015, 15:40:07
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Asyldebatte: lieber tote als homosexuelle Flüchtlinge
Austrian gay professionals (agpro) kritisieren die Haltung der FPÖ, die Menschenrechtskonvention hinsichtlich Asylgründen zu ändern.
Utl.: Austrian gay professionals (agpro) kritisieren die Haltung der
FPÖ, die Menschenrechtskonvention hinsichtlich Asylgründen zu
ändern. =
Wien (OTS) - Während tausende Menschen ihre Solidarität mit den
Flüchtlingen zum Ausdruck bringen, kritisiert die FPÖ erneut, dass
Homosexualität als Asylgrund gilt.
Für Herbert Kickl von der FPÖ ist Homosexualität eine Krankheit. Da
ist es nur logisch, wenn er es ablehnt, dass Flüchtlinge hierzulande
auch deshalb um Asyl ansuchen können, weil sie wegen ihrer
Homosexualität in ihren Heimatländern um ihre Freiheit und ihr Leben
fürchten müssten.
Die FPÖ stelle die Menschenrechtskonvention als überaltet hin und sei
ihrer Ansicht nach nicht mehr für die heutige Situation gültig. Sie
geht aber noch einen Schritt weiter und fordert eine Österreichische
Menschenrechtskonvention, in der - wenig überraschend - Homosexualiät
wahrscheinlich nicht als Asylgrund aufscheinen wird.
"Homosexualität tut niemandem weh. Außer denen, die deswegen
verfolgt, ausgegrenzt oder gar ermordet werden. Möge Herbert Kickl
nie in die Lage kommen, wegen seiner unverschuldeten Heterosexualität
als Teil seiner Identität verfolgt zu werden", sagt Andreas
Hiermayer, Präsident der agpro - austrian gay professionals. "Seine
sexuelle Neigung sucht man sich eben nicht aus. Genauso wenig wie das
Land, in dem man geboren wird, sein Geschlecht, seine Hautfarbe und
vieles mehr, weshalb Menschen weltweit verfolgt und gedemütigt
werden."
Mit dieser menschenverachtenden Ansicht verhöhnt die FPÖ nicht nur
jene hunderte Homosexuelle, die in ihren Heimatländern gehängt,
gesteinigt und ermordet werden. Sie tritt auch geltendes Völkerrecht
mit Füßen: die Menschenrechtskonvention und auch die Europäische
Grundrechtecharta. Menschlichkeit bedeutet nichts anderes, als zu
fragen: WIE kann ich helfen? Und nicht WEM.
Über die agpro:
agpro - austrian gay professionals - ist das Netzwerk schwuler und
bisexueller Unternehmer, Fach- & Führungskräfte. Es wurde gegründet,
um die Akzeptanz und Gleichstellung gleichgeschlechtlich liebender
Menschen speziell im beruflichen Umfeld zu erhöhen. Die agpro
existiert seit 1998 und ist überparteilich, aber politisch engagiert.
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