Internationaler Kongress zur „kompliziertesten Krankheit der Welt“ von 2. bis 6. September in Wien
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Welt“ von 2. bis 6. September in Wien =
Wien (OTS) - Lupus ist eine Autoimmunerkrankung mit so vielen
unterschiedlichen Symptomen, dass sie oft schwer zu diagnostizieren
und behandeln ist. Trotz großer medizinischer Fortschritte in den
vergangenen Jahren ist Lupus nicht heilbar. Moderne individuell
abgestimmte Therapieansätze sollen den Betroffenen helfen. Der von
der MedUni Wien veranstaltete Weltkongress bringt ExpertInnen aus
über 80 Ländern von 2. bis 6. September nach Wien, um aktuelle
Forschungsergebnisse und Therapien zu diskutieren.
Etwa einer von tausend Menschen leidet an Lupus. Das ist eine
Autoimmunerkrankung, bei der sich das Immunsystem gegen den eigenen
Körper richtet. Vor allem Frauen sind betroffen (im Verhältnis 9:1),
die Folge sind Entzündungsreaktionen, die alle Organe des Körpers
betreffen können. "Es gibt keine Erkrankung, die ein breiteres
Spektrum an klinischen Ausdrucksformen hat", erklärt Josef Smolen,
Leiter der Universitätsklinik für Innere Medizin III der MedUni Wien
am AKH Wien, "es kann alle Organe, Gelenke und Muskeln treffen. Umso
schwieriger ist die richtige Diagnose und die passende Therapieform
dazu zu finden. Das macht Lupus zur kompliziertesten Krankheit der
Welt."
Die Medizin hat in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht.
Die Betroffenen haben dank moderner Medikamente eine höhere
Lebenserwartung und eine bessere Lebensqualität. "Cortison bleibt
zwar eine Säule der Therapie, aber neue Therapieansätze haben oft
geringere Nebenwirkungen und verbessern so die Lebensqualität",
erklärt Georg Stummvoll von der Abteilung für Rheumatologie an der
Universitätsklinik für Innere Medizin III der MedUni Wien im AKH
Wien, "ganz wichtig ist eine frühzeitige richtige Diagnose.
Denn unbehandelt kann Lupus eine tödliche Krankheit sein, die im
Endeffekt zu Organversagen führen kann. Je früher sie erkannt wird,
umso größer sind die Behandlungserfolge".
Individuell angepasste Immuntherapie
"Zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen wie Lupus braucht es
Therapien, die in die tatsächlichen Entstehungswege der Krankheit
eingreifen", erläutert Smolen die neuen Therapieansätze, "gezielte
Therapien haben auf Molekülebene die Rezeptoren in den Zellen als
Angriffspunkt. Vor allem die im Immunsystem aktiven B-Lymphozyten
sind hier therapeutische Zielobjekte. Das soll künftig
maßgeschneidert auf die Betroffenen abgestimmt werden."
Bis es die perfekte individuell abgestimmte Therapie auf molekularer
Ebene gibt, liegt ein Ziel der Forschung darin, die bestehenden
Therapien zu optimieren und die Nebenwirkungen auf ein Mindestmaß zu
reduzieren. Die relativ geringe Zahl der PatientInnen (rund 8.000 bis
10.000 Betroffene in Österreich) erschwert die Durchführung
großangelegter klinischer Studien. Um hier die PatientInnendaten zu
bündeln, benötigt es spezialisierte Zentren. Eines davon gibt es an
der Abteilung für Rheumatologie der MedUni Wien.
Internationaler Lupus-Kongress in Wien
Die Vielfalt der klinischen Manifestationen involviert mehrere
medizinische Fachrichtungen in das Forschungsfeld. Der von der MedUni
Wien organisierte Lupus-Kongress von 2. bis 6. September 2015
versammelt über tausend ExpertInnen aus über 80 Ländern und
unterschiedlichster Fachrichtungen in Wien. Hier werden neue
Therapieoptionen und aktuelle Forschungserkenntnisse diskutiert
werden. Josef Smolen fungiert als Vorsitzender und Georg Stummvoll
als Generalsekretär. Link: lupus2015.org
Fünf Forschungscluster an der MedUni Wien
Insgesamt sind fünf Forschungscluster der MedUni Wien etabliert. Dort
werden in der Grundlagen- wie in der klinischen Forschung vermehrt
Schwerpunkte an der MedUni Wien gesetzt. Die Forschungscluster
umfassen Immunologie, medizinische Bildgebung,
Krebsforschung/Onkologie, kardiovaskuläre Medizin und medizinische
Neurowissenschaften . Die Lupus- bzw. Rheumatologie-Forschung an der
MedUni Wien fällt in den Themenbereich des Clusters für Immunologie.
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