Mit Florian David Fitz, Nico Kleemann, Jascha Baum u. v. m.
Utl.: Mit Florian David Fitz, Nico Kleemann, Jascha Baum u. v. m. =
Wien (OTS) - Wenn Wien zu Berlin wird! "Es gibt wenige Städte, die so
offensichtlich schön sind wie Wien", schwärmt Schauspieler Florian
David Fitz, der in der Rolle von Erich Kästner derzeit das erste Mal
in Wien vor der Kamera steht. Obwohl in Wien gedreht wird, spielt
"Kästner und der kleine Dienstag" - eine wahre Gesichte aus dem Leben
von Erich Kästner - in Berlin, und so wird das berühmte Wiener
Kaffeehaus Bräunerhof zu Erich Kästners Berliner Stammcafé "Café
Carlton". In "Kästner und der kleine Dienstag" erzählt Wolfgang
Murnberger nach einem Drehbuch von Dorothee Schön die Geschichte
einer ganz besonderen Freundschaft zwischen Erich Kästner und einem
kleinen Buben. Als Erich Kästner steht Florian David Fitz ("Vincent
will Meer") vor der Kamera, an seiner Seite u. a. Hans Löw in der
Rolle seines Freundes Erich Ohser (alias e. o. plauen), Nico Kleemann
und Jascha Baum als "kleiner Dienstag" Hans-Albrecht Löhr, Katharina
Lorenz als Lotte Löhr, Inga Busch als Marigard Ohser, Catrin
Striebeck als Verlegerin Edith Jacobsohn sowie Martin Brambach als
Nietenführ, Oberkellner in Kästners Berliner Stammcafé. Die
Dreharbeiten finden bis voraussichtlich 9. September statt.
Erich Kästners Bücher und Filme prägten ganze Generationen
"Ich habe nicht alle Bücher von Erich Kästner gelesen. Ich frag mich
eigentlich, warum, weil das war damals eigentlich Kanon. Aber auch
die Filme von Erich Kästner waren sehr präsent und wurden ja immer
wieder verfilmt. Manche Leute haben die Bücher nie gelesen und
trotzdem kennt jeder die Geschichten", erzählt Florian David Fitz,
und auch Regisseur Wolfgang Murnberger bestätigt: "Ich habe ‚Emil und
die Detektive‘ gelesen, da wir aber ein Kino hatten, hab ich den Rest
über die Filme kennengelernt." Weniger Bezug zu Erich Kästner hat der
13-jährige Nico Kleemann, der im Film den jungen "Dienstag" alias
Hans Löhr spielt und damit in seiner ersten Hauptrolle vor der Kamera
steht: "Vor der Rolle hab ich kein Buch von Erich Kästner gelesen,
aber jetzt lese ich gerade ‚Das fliegende Klassenzimmer‘ und hab auch
den Film gesehen."
Florian David Fitz: "Es ist eine fiktionale Geschichte in der
Realität"
Abseits der Produktion schwärmt Florian David Fitz auch über den
Drehort und erzählt von seiner Stadtrundfahrt: "Ich hab die Zeit hier
sehr genossen und bin auch gar nicht mehr weggefahren. Wenn ich in
einer neuen Stadt bin, fahre ich dann gerne mit dem Rad einfach los,
und das hab ich auch hier gemacht - ich bin auch, glaub ich, der
Einzige, der öfters im Donaukanal schwimmen war."
Über Erich Kästner sagt er: "Kästner kennt man ja eigentlich nur als
älteren Herrn. Keiner von uns hat ein Bild von Kästner als
dreißigjährigen Mann. Insofern ist man da auch schon freier beim
Spielen. Ich denke, die größte Herausforderung lag sicher im Drehbuch
- das ist immer schwierig, wenn man eine reale Person verfilmt. Ab
einem gewissen Punkt muss man auch sagen, es ist eine Geschichte über
Kästner und diese Freundschaft - es ist eine fiktionale Geschichte in
der Realität. Weil sonst hat man keine Geschichte, sonst ist es
einfach nur eine Nacherzählung, möglichst nah an der Realität",
erklärt Florian David Fitz und meint weiter: "Da wäre ich aber dann
auch vermutlich der Falsche, weil ich dem Kästner gar nicht so
ähnlich sehe. Kästner war ja viel kleiner, hatte eine andere
Gesichtsform und diese buschigen Augenbrauen - wir haben das auch
probiert, aber dann wird es schnell Fasching und deshalb haben wir
uns entschieden, das nicht zu machen. Aber wir haben die Haare von
Kästner übernommen - und das definiert schon sehr die Figur."
Nico Kleemann: "Mir gefällt, dass Hans versucht, sein Vorbild
kennenzulernen"
"Hans hat ein Buch von Erich Kästner gelesen und wollte Erich Kästner
unbedingt kennenlernen. Und schließlich baut sich eine Freundschaft
zwischen den beiden auf", erklärt Nico Kleemann die Geschichte und
verrät weiter: "An der Rolle gefällt mir, dass der Hans versucht,
sein Vorbild kennenzulernen. Jeder hat ja irgendein Vorbild - und das
ist schön. Generell macht mir das Drehen viel Spaß. Es ist toll, so
viele schöne Orte kennenzulernen - das ist auch ein bisschen wie
Urlaub."
Wolfgang Murnberger: "Es ist immer schwierig, eine Biografie zu
machen"
"Das Reizvolle ist natürlich, dass Florian David Fitz den Kästner
spielt. Er ist ein Schauspieler, mit dem ich immer schon arbeiten
wollte", verrät Wolfgang Murnberger und meint weiter über die
Geschichte: "Es ist immer schwierig, eine Biografie zu machen, weil
meistens der Schluss das Problem ist. Aber hier gab es diese
Geschichte, dass der Erich Kästner den Hans Löhr tatsächlich gekannt
hat - das war der Schauspieler, der in ‚Emil und die Detektive‘ den
,kleinen Dienstag‘ spielt, und da gab es eine Beziehung, die sich
wirklich über einige Jahre gezogen hat, bis halt der Hans eingezogen
wurde und gefallen ist."
Mehr zum Inhalt
Die Geschichte beginnt 1929 in Berlin. Gerade hat Schriftsteller
Erich Kästner (Florian David Fitz) sein erstes Kinderbuch "Emil und
die Detektive" auf den Markt gebracht, das sich in kürzester Zeit zum
Bestseller bei seiner jungen Leserschaft entwickelt. Unter seinen
Anhängern ist auch der achtjährige Hans-Albrecht Löhr (Nico
Kleemann), der Kästner einen glühenden Fanbrief schreibt und den
persönlichen Kontakt zu ihm sucht. Kästner ist angetan von der
Begeisterung des Buben, und für Hans geht ein Traum in Erfüllung, als
1931 "Emil und die Detektive" verfilmt werden soll und er für die
Rolle des "kleinen Dienstag" besetzt wird. Über die Jahre entwickelt
sich eine enge Freundschaft zwischen Kästner und Hans, die durch die
Machtergreifung der Nazis auf eine harte Probe gestellt wird.
Kästners Bücher werden verboten und öffentlich verbrannt, das Idol
wird zur Gefahr für den Buben und schließlich wird aus Hans ein
"Primaner in Uniform" (Jascha Baum) - für den Pazifisten Kästner fast
unerträglich. Der Film erzählt auf einfühlsame Weise die große
Bedeutung von Freundschaft, Loyalität, Aufrichtigkeit - und davon,
dass wir nicht alle zum Helden geboren sind.
"Kästner und der kleine Dienstag" ist eine Gemeinschaftsproduktion
von Ester.Reglin.Film und Dor Film Köln in Koproduktion mit Dor Film
Wien, ARD/Degeto, WDR und ORF. Das Projekt wird vom Fernsehfonds
Austria (RTR) und dem Filmfonds Wien gefördert.
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