- 04.08.2015, 08:07:36
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Grazer Startup gewinnt mit Technologie für Barrierefreiheit am Computer
Das Grazer Jungunternehmen Xcessity holt sich den Hauptpreis in einem Wettbewerb für Assistierende Technologien (AT) in New York, USA.

Utl.: Das Grazer Jungunternehmen Xcessity holt sich den Hauptpreis
in einem Wettbewerb für Assistierende Technologien (AT) in New
York, USA. =
Graz (OTS) - In den USA feierte man letzte Woche das 25 Jahr Jubiläum
des "Americans with Disabilities Act" (ADA). Dieses Gesetz verbietet
die Diskriminierung von Menschen mit Behinderung. Während das Recht
auf Barrierefreiheit in den USA schon längst verankert ist, so fällt
in Österreich erst mit 1.1.2016 die Übergangsfrist mit welcher
Dienstleistungen, Waren und Internetauftritte laut
Konsumentenschutzgesetz barrierefrei gestaltet sein müssen.
Dieses Jubiläum war Anlass für AT&T, einem der größten
Mobilfunkbetreiber in den USA, und der Universität von New York (NYU)
die "Connect Ability Challenge" zu veranstalten. Ziel dieses
Wettbewerbs war es, die besten Informations- und
Kommunikationslösungen für Menschen mit Behinderung zu finden. Am
Ende kämpften mehr als 350 Teilnehmer und über 60 Einsendungen aus
aller Welt um Preisgelder im Gesamtwert von 100.000 US-Dollar.
Die Sieger wurden am Montag dem 27. Juli feierlich in der Federal
Hall, dem einstigem Kapitolgebäude der Vereinigten Staaten von
Amerika und Sitz des ersten Präsidenten George Washington, an der New
Yorker Wall Street verlautbart. Großer Gewinner des Wettbewerbs war
eine hand-freie Eingabehilfe für den Computer aus Österreich,
genannt: KinesicMouse. Neben dem Hauptpreis holte sich der Entwickler
Markus Pröll noch zusätzlich einen Sieg in der Kategorie "Best
Mobility Solution" und erhielt somit ein Preisgeld von gesamt 35.000
US-Dollar.
Personen mit einer sehr starken Bewegungseinschränkung sind nicht in
der Lage eine Maus, Tastatur oder Touchgeräte, wie üblich, mit ihren
Händen zu bedienen. Bei der KinesicMouse handelt es sich um eine
Software, die es Menschen mit körperlicher Behinderung ermöglicht,
einen Computer völlig hand-frei zu steuern. Der Mauszeiger wird
mittels Kopfrotation bewegt und unterschiedliche Mausklicks werden
durch ein Zwinkern, Spitzen der Lippen oder dem Heben der Augenbrauen
ausgelöst. Was diese Lösung so besonders macht ist, dass der Anwender
aus mehr als 50 erkannten Gesichtsgesten wählen kann, welche Eingaben
er damit steuert. Für die Gestenerkennung wird eine handelsübliche 3D
Kamera benötigt, welche eigentlich für die
Ganzkörperbewegungssteuerung in Videospielen entwickelt wurde.
Der Grazer Jungunternehmer entwickelt an seiner Softwarelösung nun
schon mehr als 3 Jahre. Betroffene aus aller Welt mit
Querschnittslähmung, Schlaganfall, Muskeldystrophie aber auch
Parkinson profitieren bereits von dieser Innovation aus Österreich.
"Die KinesicMouse in ihrer jetzigen Form ist nur die Spitze des
Eisbergs. In dieser Technologie steckt noch großes Potential", so
Pröll. Das Preisgeld will der Steirer Unternehmer dazu verwenden, um
die Entwicklung der Software weiter voranzutreiben. Als eine der
größten Hürden bezeichnet Pröll fehlende Finanzierungsmöglichkeiten
für Projekte, die nicht industrie- oder massentauglich sind.
"Ein Produkt zu schaffen, dass es jemanden wieder ermöglicht seiner
Arbeit nachzugehen oder sein Lieblingsvideospiel wieder spielen zu
können, macht mich extrem stolz. Das ist es, was mich Tag für Tag
motiviert, so hart an dieser Software zu arbeiten.", erzählt Pröll,
der sich seinerseits selbst als passionierter Videospieler outet.
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