• 24.07.2015, 14:36:45
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Agrar-Spitzenvertreter: Weißes Alpengold verdient fairen Preis

Rupprechter kündigt Maßnahmen zur Preisstabilisierung am Milchmarkt an

Utl.: Rupprechter kündigt Maßnahmen zur Preisstabilisierung am
Milchmarkt an =

Gnadenwald (OTS) - Bereits am Mittwochabend versammelten sich die
Präsidenten und Experten der Landwirtschaftskammern Österreichs in
Gnadenwald in Tirol um mit Vertretern der Vereinigung
Österreichischer Milchverarbeiter die angespannte Marktsituation zu
diskutieren. Anfang Juli ist der Milchpreis in Tirol auf rund 33,6
Cent pro kg gesunken. Das bedeutet für die heimischen Bauern einen
existenzgefährdenden Einkommensverlust von umgerechnet 25%.

"Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis am freien Markt, das
ist ein Grundsatz der Betriebswirtschaftslehre. Die derzeitig
angespannte Preissituation am Milchmarkt hat damit aber nichts zu
tun. Anders als nach dem Auslaufen der Quote erwartet, wurden
österreichweit rund 4% weniger Milch seit Jahresbeginn an die
Molkereien geliefert. Dennoch haben Anfang Juli die Molkereien den
Erzeugermilchpreis für die Bauern auf existenzbedrohende 33,6 Cent
pro kg gesenkt. Hintergrund dafür ist der Druck des
Lebensmittelhandels auf die Milchverarbeitungsbetriebe", kritisiert
Josef Hechenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer Tirol.

Am Mittwochabend und bei der heutigen Präsidentenkonferenz mit
Bundesminister Andrä Rupprechter wurden Handlungsmöglichkeiten,
Forderungen sowie die weitere Vorgangsweise diskutiert und
festgesetzt. "Es muss für unsere hochwertige, gentechnikfreie,
konventionelle Milch ein ebenso fairer und stabiler Milchpreis
bezahlt werden wie für Bio- und Heumilch. Dafür benötigt es eine
eigene Vermarktungsschiene", fordert Hechenberger und ergänzt: "Auch
in Tirol müssen endlich die Regierungsversprechen eingelöst werden
und regionale Produkte in den öffentlichen Einrichtungen verkocht
werden, wodurch der Absatz und in Folge der Rohstoffkostenanteil für
die Bauern steigen würde."

Abfederung durch nationale Maßnahmen

Die angespannte Lage am Milchmarkt war auch Thema des letzten
Agrarministerrates in Brüssel. "Ich habe die Europäische Kommission
aufgefordert weitere Maßnahmen zur Stabilisierung der Märkte zu
prüfen. Denn eines ist klar: Die Zeiten der Preisregulierung sind
vorbei und daher müssen wir auch am freien Markt mit unseren
Produkten bestehen können. Wir werden auf nationaler Ebene Maßnahmen
setzen und ebenfalls einen Beitrag leisten, um die Situation
abzufedern", kündigt Bundesminister Andrä Rupprechter bei der
Pressekonferenz an.

"Ab Herbst wird es einen Marketingschwerpunkt im Milchbereich
geben. An unserer Qualitätsstrategie halte ich weiterhin fest. Mit
unseren verschiedenen Programmen gibt es für unsere hochwertigen
Produkte auch viel Potenzial im Export. Um diese Marktchancen zu
nützen habe ich eine Exportservicestelle geplant", zeigt
Landwirtschaftsminister Rupprechter auf.

Effektive Kooperationen forcieren

"Tiroler Landwirtschaft lebt von den Almen, weshalb wir wir die
Rinderwirtschaft brauchen. Ein schlechter Milchpreis richtet daher
auch einen nachhaltigen Schaden bei den bäuerlichen Betrieben an",
stellt Agrarlandesrat Josef Geisler klar. Seine Strategie für Tirol
sind gezielte Maßnahmen zur Absatzsteigerung. "Die
Interessensvertretung hat hier zwei Möglichkeiten: Entweder sie geht
direkt auf Konfrontation wie andere Länder oder sie betreibt
effektive Bewusstseinsbildung. Ich bevorzuge den zweiten Weg und
forciere Kooperationen mit der Gastronomie, dem Tourismus sowie den
öffentlichen Großküchen. Hier gibt es noch viel Luft nach oben. Die
'Bewusst Tirol'-Prämierung leistet hier bereits Schwerpunktarbeit",
zeigt Geisler auf.
(Schluss)

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