• 23.07.2015, 12:10:02
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Kreislaufwirtschaft als bedeutender Wirtschaftsfaktor der Zukunft in Europa

Abfall als wertvolle Ressource für die europäische Wirtschaft

Umweltminister Andrä Rupprechter mit Gastgeber des
Business Dinner Europaabgeordneter Karl-Heinz Florenz und Initiator
der CEC4Europe ARA-Vorstand Christoph Scharff

Utl.: Abfall als wertvolle Ressource für die europäische Wirtschaft =

Wien (OTS) - Umweltminister Andrä Rupprechter startet mit
hochkarätigen Entscheidungsträgern des Europäischen Parlaments und
des Rates, der Kommission, öffentlichen Institutionen und Vertretern
der Industrie den Dialog zu neuen Ansätzen für ein effizientes,
sektoren-übergreifendes, faktenbasiertes und somit ambitionierteres
Kreislaufwirtschaftspaket für Europa

• Europaabgeordneter Karl-Heinz Florenz hebt die Bedeutung des
Kreislaufwirtschaftspaketes sowohl aus ökologischen als auch
ökonomischen Gesichtspunkten für Europa hervor

• Ein umweltpolitisch ambitioniertes Kreislaufwirtschaftspaket, das
die EU in einen ressourcen-effizienten, grünen, wettbewerbsfähigen
und klimafreundlichen Wirtschaftsraum verwandelt und gleichzeitig
Arbeitsplätze schafft, hat hohe Priorität für Umweltminister Andrä
Rupprechter

• Erhebung zukünftigen Rohstoffbedarfs und -potentiale im Fokus der
Arbeit der Initiative CEC4Europe

Vergangene Woche präsentierte die paneuropäische Plattform Circular
Economy Coalition for Europe (CEC4Europe) unter Initiator Prof.
Christoph Scharff gemeinsam mit dem österreichischen Umweltminister
Andrä Rupprechter und dem Europaabgeordneten Karl-Heinz Florenz neue
Ideen und Fakten zur Kreislaufwirtschaft im Europäischen Parlament in
Brüssel. In enger Zusammenarbeit der ARA Gruppe mit europäischen
Wissenschaftern aus Österreich, Deutschland, Frankreich, Dänemark und
Großbritannien ist in den vergangenen Monaten ein evidenzbasiertes
Konzept mit neuen Ansätzen für den Re-Launch des europäischen
Kreislaufwirtschaftspaketes entstanden.

Umweltminister Andrä Rupprechter, Europaabgeordneter Karl Heinz
Florenz, der Direktor der DG Umwelt Kestutis Sadauskas und ARA CEO
Christoph Scharff diskutierten diese mit hochrangigen Vertretern aus
den europäischen Institutionen, Interessensverbänden, Wissenschaftern
und Unternehmensvertretern. Mehr als 50 TeilnehmerInnen brachten die
Position ihrer jeweiligen Institution oder Branche in die engagierte
Diskussion ein.

Kreislaufwirtschaft als gesamteuropäisches Anliegen

Europaabgeordneter Karl-Heinz Florenz, der auch die Schirmherrschaft
der Veranstaltung übernommen hatte, zeigte sich von den Ansätzen der
CEC4Europe beeindruckt und unterstützte die Initiative Wissenschaft,
Industrie und Politik an einen Tisch zu bringen. Er betonte nicht nur
den ökologischen Mehrwert einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft,
sondern auch die ökonomischen Vorteile wie etwa die Schaffung von
Arbeitsplätzen, die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen
Binnenmarktes und das daraus resultierende Wirtschaftswachstum.
Europa als ressourcenarmer Kontinent sei insbesondere auf den
Systemwechsel von einem linearen System, in dem Produkte einmal
gebraucht und dann weggeworfen werden, hin zu einem Kreislaufsystem
angewiesen.Er verwies auch auf die internationale Bedeutung des
Themas, welche in der neu gegründete Ressourcenallianz der G7 zum
Ausdruck kommt.

Sicherstellung von Rohstoffen und Ressourcen

Nur die Balance zwischen sozialer, ökologischer und wirtschaftlicher
Nachhaltigkeit führt für den österreichischen Umweltminister Andrä
Rupprechter langfristig zu echtem Erfolg und internationaler
Wettbewerbsfähigkeit, wobei ressourcenschonendes Wirtschaften auch
bedeute, eine effiziente Kreislaufwirtschaft in den einzelnen
europäischen Mitgliedsstaaten mit optimalen Recyclingquoten zu
verankern. Österreich gehört in der Abfallwirtschaft und im Recycling
zu den Spitzenreitern in der Europäischen Union. Eine funktionierende
Kreislaufwirtschaft erlaube Ressourceneffizienz und die
Sicherstellung der von der Wirtschaft benötigten Rohstoffe. Er
unterstützt die Initiative der CEC4Europe bei der EU Rohstoff- und
Ressourcenpolitik über Siedlungsabfälle hinaus zu blicken und
plädierte für eine faktenbasierte Umweltpolitik.

Minister Rupprechter dazu: "Zielführende Schwerpunkte der
Kreislaufwirtschafts-Strategie Europas können nur anhand einer
transparenten, harmonisierten und verlässlichen Wissensbasis und
Datengrundlage entwickelt werden. Die Analysen der CEC4Europe zeigen,
dass wir hier noch einen herausfordernden Weg vor uns haben, den wir
in Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Wirtschaft meistern können."
Außerdem warb der Minister für solide, langlebige Produkte mit einer
längeren Haltbarkeit. All dies sei nicht nur im Interesse der
Verbraucher, sondern auch im Sinne der Umwelt und einer größeren
Ressourceneffizienz.

Berücksichtigung von künftigem Rohstoffbedarf und -potentialen
Neben validen und wissenschaftlich aufbereiteten Daten als Grundlage
einer effektiven Kreislaufwirtschaft ist der Blick aber vor allem in
die Zukunft zu richten. Dazu Christoph Scharff, Professor an der TU
Wien und Initiator der CEC4Europe: "Bisher beschränken wir uns in
Europa auf die Entwicklung des Siedlungsabfalls im Rückblick -
Siedlungsabfall stellt in Europa allerdings nur 7-10% des
Gesamtabfallaufkommens dar. Die größten Potenziale für das Recycling
der Zukunft liegen aber in den übrigen 90% der Abfälle, vor allem
aber im sogenannten anthropogenen Lager wie Bauwerke, Infrastruktur
sowie Investitions- und Gebrauchsgüter, die noch gar nicht Abfall
sind, weil sie in Gebrauch stehen. Dieses Recyclingpotenzial
übertrifft den Siedlungsabfall um den Faktor 100, das müssen wir
systematisch erforschen. Zudem gilt es, die Nachfrageseite mit zu
betrachten: Was ist der künftige Rohstoffbedarf der europäischen
Industrie?"

Harmonisierung des Recyclingniveaus

In der Diskussion überwog in der Wirtschaft die Meinung, dass es
wichtig sei, die bereits hoch festgesetzten Recyclingquoten in Europa
nicht durch noch höhere, ineffiziente Recyclingquoten zu ersetzen,
sondern das Augenmerk auf eine Harmonisierung des Recyclingniveaus in
allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union zu legen. Dies sei vor
allem zur Vermeidung weiterer Wettbewerbsverzerrungen und Anreize für
- auch illegale - Abfallexporte in Länder mit geringeren Standards
notwendig, betonte der österreichische Umweltminister.

Diskutiert haben unter anderem Abgeordnete des Europäischen
Parlaments, Vertreter der europäischen Verbände BUSINESS EUROPE,
CEMBUREAU, EUROCOMMERCE, EUROFER, EUROPEN, European Aluminium
Packaging Group sowie Manager von RHI, Siemens, Umicore, Henkel, DSD
und dem Österreichischen Siedlungswerk.

Circular Economy Coalition for Europe

Die Circular Economy Coalition for Europe (CEC4Europe) ist eine
paneuropäische, nicht-institutionelle Initiative von Wissenschaftern
und Experten aus der Wirtschaft unterschiedlicher europäischer
Mitgliedsstaaten. CEC4Europe hat sich zum Ziel gesetzt, Europäischen
Institutionen und Entscheidungsträgern evidenzbasierte Daten, Fakten
und Vorschläge für ein ambitionierteres, praxis- und
umsetzungsorientiertes Kreislaufwirtschaftspaket zur Verfügung zu
stellen. CEC4Europe wurde von Prof. Christoph Scharff (ARA AG,
Österreich) und Prof. Martin Faulstich (CUTEC, Deutschland) gegründet
und finanziert sich ausschließlich durch freiwillige Beiträge von
Unternehmen.

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sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

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