• 22.07.2015, 11:53:54
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ORF zieht Ökobilanz für den 60. „Eurovision Song Contest“

ESC-Nachhaltigkeitsbericht auf kundendienst.ORF.at abrufbar

Utl.: ESC-Nachhaltigkeitsbericht auf kundendienst.ORF.at abrufbar =

Wien (OTS) - Am 23. Mai 2015 fand in Wien der vom ORF veranstaltete
"Eurovision Song Contest" statt. Zum ersten Mal in der 60-jährigen
ESC-Geschichte war der größte TV-Unterhaltungsevent der Welt als
Green Event organisiert und nach Umweltzeichen- und
ÖkoEvent-Kriterien zertifiziert. Zwei Monate danach veröffentlicht
der ORF den Nachhaltigkeitsbericht zum Green Event, der ab sofort auf
kundendienst.ORF.at zum Abruf bereitsteht.

ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz: "Im ORF ist das Thema
‚Nachhaltigkeit‘ seit dem Jahr 2007 fest in der Unternehmenspolitik
verankert. Daher war es für den ORF von Anfang an selbstverständlich,
den ,Eurovision Song Contest‘ in Wien erstmals in seiner 60-jährigen
Geschichte als Green Event auszutragen. Tatkräftige Unterstützung
fand der ORF beim Umweltministerium und der Stadt Wien. Besonders
erfreulich ist, dass 83 Prozent der Seherinnen und Seher die
Ausrichtung des ,Eurovision Song Contest‘ als Green Event begrüßt
haben. Die Eckpunkte des ,Eurovision Song Contest 2015‘ als Green
Event sind nun gesammelt in dem vorliegenden
ESC-Nachhaltigkeitsbericht dokumentiert. Uns ist es gelungen,
Österreich als Land zu präsentieren, das nachhaltig mit seinen
Ressourcen umgeht, und gleichzeitig einen neuen Standard für künftige
Großevents zu setzen. Mein Dank gilt allen, die zu diesem Erfolg
beigetragen haben."

Der ORF-Generaldirektor gibt am Donnerstag, dem 23. Juli, im Rahmen
der ORF-Servicesendung "heute konkret" (Mo-Fr, 18.30 Uhr, ORF 2),
einen kurzen Überblick über die umgesetzten Maßnahmen der
Green-Event-Inszenierung des "Eurovision Song Contest 2015". Auch
Radio Wien berichtet am Donnerstag ab 12 Uhr in "Radio Wien am
Nachmittag" über die erfolgreiche Umsetzung des umweltfreundlichen
Großevents.

Der Nachhaltigkeitsbericht umfasst neben der Dokumentation der
gesetzten Maßnahmen zum Green Event auch Empfehlungen für zukünftige
Events. Der Bericht folgt im Aufbau den Inhalten des Österreichischen
Umweltzeichens und orientiert sich darüber hinaus - im Sinn der
internationalen Verbreitung - an den Richtlinien der Global Reporting
Initiative.

Eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen wurde im Rahmen des Green Events zu
den Leitthemen Klimaschutz und Ressourcenschonung, regionale und
nachhaltige Produkte, Barrierefreiheit und Inklusion sowie zu
Kommunikation im Sinn einer Vorbildwirkung für künftige Events
umgesetzt. Nachhaltigkeit hat vor allem zum Ziel, mit natürlichen
Ressourcen so schonend wie möglich umzugehen. Dazu tragen Maßnahmen
wie Energieeffizienz, Abfallvermeidung, Vermeidung von
Lebensmittelabfällen, Einsatz von Biolebensmitteln, Reduzierung von
Transportwegen durch Regionalität, Mehrweg etc. bei. Der Song Contest
wurde sowohl nach Österreichischem Umweltzeichen als auch nach
ÖkoEvent Kriterien der Stadt Wien zertifiziert.

"Der ESC ist zu einem echten Dammbrecher geworden. Seit der ESC als
Green Event umgesetzt wurde, haben sich die Anfragen zu Green Events
beim BMLFUW vervielfacht", so Andrä Rupprechter, Umweltminister und
Partner des ESC. "Als Umweltministerium ist uns vor allem wichtig,
dass sich aus diesem Leitprojekt viele weitere Initiativen ergeben,
die zum Green-Event-Gedanken beitragen", so Rupprechter weiter.

Schon die Wahl der Austragungsstätte war für die Ökobilanz des ESC
zentral: Durch die gute Erreichbarkeit mit öffentlichen
Verkehrsmitteln kamen 85 Prozent der Gäste mit dem öffentlichen
Verkehr. Durch das vorhandene Stromnetz konnte der Event mit Strom
aus erneuerbaren Quellen versorgt und auf permanent laufende
Dieselaggregate verzichtet werden und so mehr als 440.000 Liter
Diesel eingespart werden - das entspricht mehr als 1.000 Tonnen CO2.

Wiens Umweltstadträtin Ulli Sima freut sich, "dass mit dem bewährten
Mehrwegbechersystem der Stadt Wien 500.000 Einwegbecher eingespart
wurden, das entspricht einem Becherturm von 78 km Höhe". Auch die
Wiener Öffis haben einen entscheidenden Beitrag zum ÖkoEvent
geleistet, die Eintrittskarten für die Shows in der Stadthalle waren
zugleich Ticket für die Wiener Linien.

In Summe wurden beim ESC in der Wiener Stadthalle knapp 862 MWh an
elektrischer Energie verbraucht. Dies ist deutlich weniger, als für
einen Event dieser Größenordnung zu erwarten war. Die Einsparungen
konnten quer durch alle Bereiche lukriert werden, einen besonders
hohen Anteil hatte das Licht, das einerseits trotz fulminanter
Lichtshow sparsam eingesetzt wurde und andererseits durch den Einsatz
von LED-Lampen technologisch auf dem letzten Stand war.

Obwohl insgesamt 3.500 Tonnen Material eingesetzt wurden, landeten
nur 26 Tonnen davon im Restmüll, knapp 96 Tonnen Wertstoffe wurden
getrennt gesammelt und dem Recycling zugeführt. "Die vergleichsweise
niedrige durchschnittliche Restmüllmenge von 0,074 kg (74 g) pro
Besucher/in zeigt, dass unsere Maßnahmen zur Vermeidung,
Wiederverwendung und zur getrennten Sammlung von Wertstoffen
erfolgreich waren", freut sich Werner Knausz, Vorstand der Altstoff
Recycling Austria AG (ARA), die beim ESC als Nachhaltigkeitspartner
für die Abfallwirtschaftsmaßnahmen verantwortlich war. "Aufgrund der
getrennten Sammlung und Verwertung von Altstoffen und Abfällen wurden
203 Tonnen CO2-Äquivalente an Emissionen eingespart. Dies entspricht
etwa 1.400.000 Pkw-Kilometern", so Knausz weiter.

Auch das Catering war vom Green-Event-Gedanken geprägt. Die Gäste des
Akkreditierten-Bereichs wurden überwiegend mit regionalen und
biologischen Spezialitäten verwöhnt, es konnte hier ein Bio-Anteil
von mehr als 40 Prozent erreicht werden. Im Publikumsbereich konnten
mehr als 1.000 Bio-Kornspitze mit Bio-Käse und mehr als 400 Liter
Bio-Apfelsaft verkauft werden. Eindrucksvolle 15.900 Liter Bio-Milch,
1.140 Bio-Eier, 450 kg Bio-Spargel und 128 kg Bio-Bergkäse wurden für
den ESC geordert, die Milch stammte zu 100 Prozent aus
Bio-Produktion. Kaffee wurde ausschließlich aus Fairtrade-Quellen,
Tee in Bio-Qualität angeboten, im kulinarischen Angebot fanden sich
auch regionale Spezialitäten der österreichischen GenussRegionen und
der WILDKULTUR Fisch der Österreichischen Bundesforste.

Als Getränk wurde Wiener Wasser in Mehrwegbechern angeboten und auch
kräftig konsumiert. Allein das im Bereich der Akkreditierten
ausgeschenkte Wiener Wasser sparte den Einsatz von mindestens 30.000
Einweg-Wasserflaschen.

Beide Halbfinale und das Finale des ESC wurden zur Gänze untertitelt,
wobei die jeweiligen Songs in der jeweiligen Originalsprache (zum
Großteil auf Englisch) mit Untertiteln ausgestrahlt wurden. Für die
beiden Semifinal-Shows wurde "Eurovision Sign" via Live-Stream in
internationaler Gebärdensprache übertragen; bei der Finalshow war die
"Eurovision Sign"-Version zudem auf ORF 2 Europe zu sehen.

Bei den Shows wurden von einem Volunteers-Team insgesamt 467 Personen
zum Green Event aus 45 Ländern befragt, ca. die Hälfte stammte aus
Österreich. Generell war das Feedback zum Song Contest und zur
Green-Event- und ÖkoEvent-Umsetzung sehr positiv, 97 Prozent
betrachteten Green Event und ÖkoEvent als eine hervorragende Idee und
90 Prozent Prozent meinten, dass sich die Green-Event-Maßnahmen
positiv auf die Qualität der Veranstaltung auswirken. Dabei sind vor
allem das Abfalltrenn- und -sammelsystem (83 Prozent), die
Mehrwegbecher (81 Prozent) und die Eintrittskarten, die zugleich
Gratis-Öffi-Tickets darstellen (80 Prozent), aufgefallen.

Eine vom ORF beim Markt- und Meinungsforschungsinstitut Integral
beauftragte Begleitumfrage (n = 1000) bestätigt dieses Ergebnis, 83
Prozent fanden die Ausrichtung als Green Event gut bis sehr gut. Beim
Thema "Barrierefreiheit" lag dieser Wert sogar bei 94 Prozent.

Bei der Planung, Umsetzung und Zertifizierung wurde der ORF vom
Unternehmen brainbows gmbh begleitet. Alle Aktivitäten erfolgten in
enger Abstimmung mit den Verantwortlichen des Umweltministeriums und
der Stadt Wien.

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