• 17.07.2015, 08:50:38
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Landtagspräsident Kopietz zieht positive Bilanz nach erstem Jahr Reanimationsunterricht an Wiens Volksschulen

Rund 16.000 SchülerInnen wurden in lebensrettenden Sofortmaßnahmen des Schulprojekts „Ich kann Leben retten“ unterwiesen

Utl.: Rund 16.000 SchülerInnen wurden in lebensrettenden
Sofortmaßnahmen des Schulprojekts „Ich kann Leben retten“
unterwiesen =

Wien (OTS) - Von 829 möglichen Vorträgen wurden im abgelaufenen
Schuljahr 674 Vorträge von den Schulen gebucht. Insgesamt wurden
damit im ersten Jahr ca. 16.000 VolksschülerInnen der dritten
Schulstufe erreicht. "Mehr als 80 Prozent der dritten
Volksschulklassen haben an dem Projekt teilgenommen - alleine im
ersten Jahr! Die restlichen knapp 20 Prozent der Schulklassen werden
wir auch noch erreichen", ist Landtagspräsident Prof Harry Kopietz,
Präsident von PULS-Verein zur Bekämpfung des plötzlichen Herztodes
überzeugt. Die KlassenlehrerInnen aller dritten Volksschulklassen in
Wien werden mit Beginn des nächsten Schuljahres über das Projekt und
die Buchungsmodalitäten informiert.

Die Vorträge mit einer Länge von zwei Unterrichtsstunden wurden über
eine eigens entwickelte Internet-Buchungsplattform organisiert und
von den PädagogInnen als auch von den SchülerInnen sehr gut
angenommen. Ermöglicht hat dieses Projekt die Stadt Wien, welche die
Finanzierung der Vorträge für die nächsten drei Jahre übernommen hat.
Danach wird das Projekt vom Verein PULS in Zusammenarbeit mit den
Helfern Wiens evaluiert und über die weitere Vorgangsweise
entschieden.

Wien ist erstes Bundesland mit flächendeckendem Schulungs-Angebot für
VolksschülerInnen

Die Landtagspräsidentenkonferenz forderte im Oktober 2014 die
flächendeckende Einführung dieses Unterrichts in allen
österreichischen Volksschulen nach Wiener Vorbild. Bezugnehmend auf
diesen Beschluss ersucht der Österreichische Rat für Wiederbelebung
alle Landeshauptleute in einem aktuellen Schreiben, dieses Projekt
umzusetzen.

Im Jahr 2014 startete das Projekt "Ich kann Leben retten". Erstmalig
wird die obligatorische Ausbildung in Wiederbelebungsmaßnahmen in
Pflichtschulen in Österreich durchgeführt. Das Angebot richtet sich
an alle Kinder der dritten Schulstufe in Wien. Im Mittelpunkt steht
die Bewusstseinsbildung: die Notwendigkeit von lebensrettenden
Sofortmaßnahmen wird vermittelt und die Wiederbelebung durch Laien
soll als selbstverständlich wahrgenommen werden. Theoretische und
praktische Unterrichtsinhalte sollen Interesse wecken,
selbstbewusstes Verhalten im Notfall fördern und mögliche Ängste vor
der Wiederbelebung und dem automatisch-externen Defibrillator (AED)
erst gar nicht aufkommen lassen.

"Auch wenn die Kinder körperlich noch nicht in der Lage sind, eine
Wiederbelebung durchzuführen, so können sie zumindest Hilfe holen und
Erwachsene anweisen, was im Notfall zu tun ist", sagt Kopietz.

Für den Unterrichtsinhalt zeichnet der Verein PULS und die
Medizinische Universität Wien, vertreten durch Dr. David Weidenauer,
Univ. Prof. Dr. Wolfgang Schreiber und Melanie Neuwirth
verantwortlich. Das Curriculum basiert auf aktuellen
wissenschaftlichen Erkenntnissen und den aktuell gültigen Guidelines
des European Resuscitation Council (ERC) aus dem Jahr 2010.

Das Projekt "Ich kann Leben retten" entstand aus einer Initiative von
PULS - Verein zu Bekämpfung des plötzlichen Herztodes, den Helfern
Wiens und der Stadt Wien.
Vortragende kommen vom Arbeiter Samariterbund, Johanniter Unfall
Hilfe, Jugend Rot Kreuz, Malteser Hospitaldienst und sind
StudentInnen der Medizinischen Universität Wien.

Obligatorischer Reanimationsunterricht in Schulen

Es sprechen zahlreiche Gründe dafür, dass der Reanimationsunterricht
bereits in Volksschulen durchgeführt werden soll:
• Kinder sind im Gegensatz zu jungen Erwachsenen deutlich besser
motiviert.
• Es schafft das Bewusstsein für die Wichtigkeit, sowie das Interesse
der Laienreanimation bereits in der Kindheit.
• Schulkinder sind teilweise physisch dazu in der Lage eine
Wiederbelebung durchzuführen.
• Schulkinder sind dazu in der Lage eine Notfallsituation zu
erkennen, den Notruf abzusetzen und einen Defibrillator zu bedienen.
• Das Trainieren einer großen Gruppe der Bevölkerung wird nach
einiger Zeit den Anteil an geschulten Erwachsenen erhöhen.
• Die Wiederbelebungsmaßnahmen werden zu einem Zeitpunkt gelernt,
wenn das Lernen die Hauptbeschäftigung ist.
• Das adäquate Verhalten bei Beobachtung eines Kreislaufstillstands
wird automatisiert.
• Die Ausbildung und das Training erfolgt quer über alle kulturellen
und sozialen Gruppen.
• Durch Schaffung von Selbstbewusstsein und Verantwortungsgefühl wird
das Helfen in Notfallsituationen als normal angesehen.
• Informationsmaterial und das Bewusstsein werden indirekt auch den
restlichen Familienmitgliedern vermittelt.

Bilder:
http://bit.ly/1gpNxlP
http://bit.ly/1Tnv33q

weitere Informationen
www.diehelferwiens.at
www.puls.at
www.arc.or.at

(Schluss)

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NRK

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