Steuerreform für Wiener Innenstadtgeschäfte bald obsolet?

Wien (OTS) - 2000 Teilnehmer werden am morgigen Samstag bei der
Demonstration "20 Jahre Genozid in Srebrenica" (Ring und
Lothringerstraße gesperrt) und an der Demonstration "Gegen den Al
Quds-Tag" am Stock im Eisenplatz / Kärntnerstraße teilnehmen. So
wichtig die Anliegen der Veranstalter sind - für viele Wiener
Innenstadtkaufleute sind die ständigen Ringsperren nicht mehr lange
tragbar.

Mittlerweile finden jeden Samstag in der Innenstadt Demonstrationen,
Sportveranstaltungen wie etwa Radrennen oder sonstige öffentliche
Events statt. Staus, Sperren und Verkehrschaos sind dabei immer
vorprogrammiert. Für den Handel sind diese Verkehrsbeeinträchtigungen
eine massive Beeinträchtigung und verursachen Umsatzeinbußen bis zu
50 Prozent. So rechnet auch morgen, Samstag, der Handel mit einem
deutlichen Rückgang der Kunden - und somit der Umsätze. "Wenn diese
ständigen Ringsperren auf Grund diverser Veranstaltungen und
Demonstrationen weitergehen, brauchen wir bald keine neue
Steuerreform mit Registrierkassen und Chipsystemen, denn dann werden
die Innenstadtgeschäfte keine Umsätze mehr haben. Eher wird es zu
einer massiven Abnahme der Arbeitsplätze, Steuern und Abgaben und zu
einer Verdrängung in den Online-Handel kommen", so Rainer Trefelik,
Spartenobmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Wien. "Die
Händler sind die Landschaftsgärtner der Städte. Aber wenn uns das
Gießwasser der Umsätze regelmäßig durch Demos, Veranstaltungen und
mehr genommen wird, verdorren die früher so blühenden
Innenstadtgeschäfte."

Trefelik spricht sich daher dafür aus, dass die Veranstalter bei der
Routenplanung auf die Bedürfnisse der Kaufleute Rücksicht nehmen und
alternative Routen wählen. Mehr als 80 Prozent aller Demos
konzentrieren sich auf die Innere Stadt oder die Mariahilfer Straße.

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