- 09.07.2015, 11:49:55
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„KMU gegen TTIP“: Initiative stellt sich vor
Unabhängige Studie über die Auswirkungen von TTIP auf KMU notwendig!
Utl.: Unabhängige Studie über die Auswirkungen von TTIP auf KMU
notwendig! =
Wien (OTS) - Fünf österreichische UnternehmerInnen haben heute die
Initiative "KMU gegen TTIP" vorgestellt. Bereits mehr als 500 KMU in
Österreich unterstützen die Initiative, darunter UnternehmerInnen wie
die Star-Köchin Sarah Wiener, der Waldviertler Schuh-Produzent Heini
Staudinger oder der steirische Fleischerzeuger Karl-Heinz
Schirnhofer.
Ziel der Initiative ist es, die Versprechen der TTIP-BefürworterInnen
kritisch zu hinterfragen und zu diskutieren, KMU über die
befürchteten Auswirkungen zu informieren und ihnen die Möglichkeit zu
bieten, sich gegen das Abkommen, wie es im Moment hinter
verschlossenen Türen verhandelt wird, auszusprechen. Gemeinsam
fordern sie eine umfassende Analyse über die Auswirkungen von TTIP
für alle KMU.
"Wir haben diese Initiative gestartet, weil wir nicht mit dem von der
EU-Kommission und den Regierungen verbreiteten Standpunkt
übereinstimmen, wonach vor allem kleine und mittlere Unternehmen von
TTIP profitieren werden. Vielmehr sind wir der festen Überzeugung,
dass gerade KMU, die einen Großteil der österreichischen und
europäischen Wertschöpfung sowie der Arbeitsplätze sichern, aufgrund
einer radikalen Öffnung des Marktes für international agierende
Unternehmen massiv unter den Folgen des Abkommens leiden würden",
meint Johannes Gutmann von Sonnentor.
"Die fehlende Information und Transparenz rund um die Verhandlungen
und zweifelhafte Vertragsbestandteile wie der Investorenschutz lassen
sogar negative Folgen für die Menschen und die Umwelt in Europa
erwarten. TTIP fördert die zunehmende Erosion der sozialen und
ökologischen Gesetzgebung. Das ist ein schlechter Tausch für das
nicht bewiesene Versprechen eines mickrigen Wirtschaftswachstums", so
Max Schachinger von Schachinger Logistik.
"In der öffentlichen Diskussion wird ausschließlich von den Chancen
für KMU gesprochen. Die Zahlen zeigen: In Österreich und auch EU-weit
gibt es weniger als 1% von KMU, die in die USA exportieren. Ein
Freihandelsabkommen bringt aber nicht nur Chancen für Exporteure,
sondern auch zusätzlichen Wettbewerb für jene 99% der KMU, deren
Markt Österreich bzw. die EU ist. Über die Importrisiken für die 99%
gibt es keine Studien", kritisiert Volker Plass von Plass Grafik.
"TTIP schafft neue Spielregeln für den Warenaustausch zwischen zwei
Wirtschaftsräumen, die sehr unterschiedliche Standards und Gesetze
haben. Wir wissen aus unserer Erfahrung in der Textilbranche, dass es
in Europa durch die Öffnung für Märkte mit niedrigeren Standards und
den vorwiegend preisorientierten Wettbewerb bereits zu einem
dramatischen Verlust von Arbeitsplätzen gekommen und mit TTIP ein
weiterer Abbau von sozialen und umweltrelevanten Errungenschaften zu
erwarten ist", meint Gert Rücker von JMB Fashion Team.
"Wir wollen eine demokratisch kontrollierte Handelspolitik, die
soziale und ökologische Schutzmaßnahmen beinhaltet, so dass Produkte
auf der ganzen Welt unter fairen Arbeitsbedingungen und möglichst
ohne schädliche Umweltauswirkungen hergestellt werden. Wir schlagen
einen "Code of Product" vor, der unmenschliche Arbeitsbedingungen und
ökologische Missstände ausschließt", fordert Lisa Muhr von Göttin des
Glücks.
Ab Herbst 2015 plant die Initiative "KMU gegen TTIP"
Diskussionsveranstaltungen in ganz Österreich, in denen eine
öffentliche Debatte zwischen KritikerInnen und BefürworterInnen aus
Wirtschaft und Politik geführt werden soll.
Die sechs InitiatorInnen der Initiative "KMU gegen TTIP" -
www.kmugegenttip.at - sind:
Lisa Muhr & Igor Sapic, Göttin des Glücks
Gert Rücker, JMB Fashion Team
Johannes Guttmann, Sonnentor
Max Schachinger, Schachinger Logistik
Ernst Gugler, Gugler GmbH
Volker Plass, Plass Grafik
Fotos der Pressekonferenz sind ab 14:30 unter folgendem Link
verfügbar:
https://www.dropbox.com/sh/vk41p17erqfydcq/AABMnBlzvDOE_ecK6YJEsLPHa?dl=0
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