Neues Volksblatt: "Sieg der Vernunft" von CR Christian HAUBNER

Utl.: Ausgabe vom 8. Juli 2015 =

Linz (OTS) - Der Generalvergleich in Sachen Heta - die Bad Bank der
früheren Hypo Kärnten - zwischen Österreich und Bayern war gestern
die Überraschung des Tages in der heimischen Wirtschaft. Und er ist
eine durchaus positive Überraschung. Zwar wird es für Österreich
keine billige Angelegenheit, immerhin werden jedenfalls 1,23 Mrd.
Euro fällig. Dafür aber werden diese Gelder nicht neuerlich
budgetwirksam, weil man ohnehin bereits mögliche Verluste von 4,6
Mrd. Euro eingebucht hatte. Zudem ist der nun vereinbarte
Mindestbetrag weniger als die Hälfte des Streitwerts, der bei 2,75
Mrd. Euro lag.
Die Alpenrepublik ist somit weder strahlender Sieger in dieser
Angelegenheit, noch ist sie der große Verlierer. Und dasselbe gilt
für unsere bayerischen Nachbarn. Genau das ist es auch, was einen
tragfähigen Kompromiss ausmacht. Letztlich überwiegen auf beiden
Seiten die Vorteile: Es läuft niemand Gefahr, alle Ansprüche zu
verlieren. Zudem werden alle weiteren Rechtsstreitigkeiten in dieser
Causa, die ständig satte Verfahrens- und Anwaltskosten produziert
haben, ad acta gelegt. Und das ist im Fall von zwei Nachbarn, die
wirtschaftlich besonders eng miteinander verflochten sind, in jedem
Fall von Vorteil.
Vor diesem Hintergrund ist es ein großer Wurf, der Finanzminister
Hans Jörg Schelling gelungen ist. Denn einen großen Sieger gibt es in
der Causa nun doch: die Vernunft.

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