• 01.07.2015, 11:03:23
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ÖAMTC: Staukosten sind Zeitkosten – betroffene Verkehrsteilnehmer bezahlen durch Zeitverlust

Staukostenrechner beziffert entstehenden gesamtwirtschaftlichen Schaden

Utl.: Staukostenrechner beziffert entstehenden
gesamtwirtschaftlichen Schaden =

Wien (OTS) - Ganz gleich ob morgendliche Überlastung der
Stadteinfahrten, eine neue Baustelle oder dichter Urlauberverkehr -
beinahe täglich kommt es irgendwo in Österreich zu einem Stau. Das
Phänomen Stau und die daraus resultierenden Kosten für die
Volkswirtschaft analysiert eine aktuelle Studie des Instituts für
Transportwirtschaft und Logistik der Wirtschaftsuniversität Wien im
Auftrag des ÖAMTC.

"Auch wenn die Ursachen auf den ersten Blick nicht
unterschiedlicher sein könnten, so lassen sie sich dennoch auf eine
einzige Tatsache reduzieren", erklärt Studienautor und
Institutsvorstand Sebastian Kummer. "Ein Stau entsteht, wenn die
Verkehrsnachfrage an einer Stelle des Straßennetzes dessen Kapazität
übersteigt. Fahrzeuge beginnen sich gegenseitig zu behindern, wodurch
sich der Verkehrsfluss verlangsamt." Hinzu kommt, dass Staus nicht
nur ärgerlich sind, sondern die Wirtschaft und die Bürger auch mit
erheblichen Kosten belasten. "Angelehnt an das EU-Grünbuch würde ich
die jährlichen Staukosten in Österreich auf etwa fünf bis sechs
Milliarden Euro schätzen", stellt Kummer fest. "Davon entfallen bis
zu 95 Prozent auf Zeitverluste, vier Prozent auf Energiemehrkosten
und ein Prozent auf Umweltkosten."

ÖAMTC-Staukostenrechner

Da es die unterschiedlichsten Parameter zu berücksichtigen gilt,
ist die Berechnung von Staukosten eine komplexe Angelegenheit.
"Zeitpunkt, Ort und Straßenkategorie sind entscheidende Faktoren, um
die Kosten eines Staus berechnen zu können", führt
ÖAMTC-Verkehrswirtschaftsexpertin Elisabeth Brandau aus. "Aber auch
Fahrzeugmix, Besetzungsgrad der Fahrzeuge, Kraftstoffart und
Zeitkostensatz spielen eine wesentliche Rolle."

Experten des Instituts für Transportwirtschaft und Logistik an der
WU Wien haben nun in Zusammenarbeit mit dem ÖAMTC ein
Berechnungsmodell entwickelt, mit dem die Kosten eines
Stauereignisses beziffert werden können. "Mit dem
ÖAMTC-Staukostenrechner können individuelle Zeitverluste sowie die
höheren Energie- und Umweltkosten anschaulich dargestellt werden",
stellt Brandau fest. "Dadurch erhält man einen Überblick über den
gesamtwirtschaftlichen Schaden, wenn auch der Großteil durch die
Staubetroffenen selbst getragen wird."

Stauvermeidung statt Kostenbelastung der Autofahrer

Immer wieder gibt es seitens des Europäischen Parlaments
Bestrebungen, den vermeintlichen Verursachern die Staukosten
anzulasten. "Dabei fallen diese ohnehin schon über die von ihnen
getragenen Zeitverluste, Personal- und Betriebskosten bei den
Verkehrsteilnehmern und nicht bei der Allgemeinheit an", kritisiert
der Leiter der ÖAMTC-Interessenvertretung, Bernhard Wiesinger. Die
vorliegende Studie zeigt unter anderem auch, dass Staus durch
entsprechende Infrastrukturmaßnahmen, gekoppelt mit intelligenten
Verkehrslenkungssystemen - Stichwort Telematik - durchaus vermeidbar
wären. Auch effizientes Baustellenmanagement, gestaffelte
Beginnzeiten in Schulen und Büros sowie eine punktuelle
Kapazitätserweiterung oder eine europaweite Koordination von
Ferienterminen würde zu einer Entzerrung der Verkehrsströme
beitragen.

Keine Alternative sind Staugebühren für den
ÖAMTC-Interessenvertreter. "In der Praxis ist zu befürchten, dass
diese keinen Lenkungs-, sondern nur einen Abschöpfungseffekt haben
würden. Denn die wenigsten Menschen können frei entscheiden, zu
welchem Zeitpunkt sie etwa an ihrem Arbeitsplatz eintreffen oder
Waren beim Kunden abliefern müssen." Schon heute könnten viele Staus
- und damit auch unnötige Umweltbelastungen - vermieden werden, wenn
bereits existierende Abgaben des Straßenverkehrs zweckgebunden und
bedarfsgerecht verwendet würden. "Die diesbezügliche Palette ist groß
und reicht von der sinnvollen Optimierung bestehender Infrastruktur
bis hin zur Umsetzung und Förderung technischer Innovationen",
verdeutlicht Wiesinger abschließend.

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