- 25.06.2015, 09:25:47
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Vorschlag für ein neues Berufsgesetz Sozialarbeit/Sozialpädagogik im Rathaus übergeben
Christian Oxonitsch und Birgit Hebein nahmen Entwurf von Arbeitsgruppe entgegen
Utl.: Christian Oxonitsch und Birgit Hebein nahmen Entwurf von
Arbeitsgruppe entgegen =
Wien (OTS) - Die gesetzliche Absicherung der sozialen Arbeit mit
einem Berufsgesetz Sozialarbeit/Sozialpädagogik ist seit langem ein
Wunsch. Versuche, eine zeitgemäße und einheitliche Regelung auf
Bundesebene zu schaffen, sind bisher gescheitert. Aus diesem Grund
hat eine Arbeitsgruppe von SozialarbeiterInnen und SozialpädagogInnen
mit juristischer Unterstützung einen Vorschlag für ein neues Gesetz
ausgearbeitet. Der Entwurf wurde heute von Bildungs- und
Jugendstadtrat Christian Oxonitsch sowie von der Sozialsprecherin der
Grünen Wien, Birgit Hebein im Wiener Rathaus entgegengenommen.
Das Ziel einer einheitlichen Regelung und Absicherung
Der neue Gesetzesentwurf schützt die Berufsbezeichnungen
SozialarbeiterInnen, SozialpädagogInnen und
SozialarbeitswissenschaftlerInnen. Er schafft bisher nicht
existierende Qualitätsstandards. Jeder Mensch der sich soziale
engagiert, leistet einen wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft.
Aber alle Menschen, die durch ihre Berufswahl "Vollzeit" in der
sozialen Arbeit tätig sind, müssen eine hohe Qualifikation
mitbringen. Dazu gehört etwa eine pädagogische, psychologische,
rechtliche und wissenschaftliche Ausbildung. Hinzu kommt noch ein
hoher Anteil an Praxis und Selbstreflexion.
Von den Ausbildungsstandards, über die ethischen Grundsätze der
Profession bis zu fachlichen und arbeitsrechtlichen Standards,
definiert der Gesetzesentwurf diese drei Berufsgruppen und ihre
Leistungen klar und verständlich. Erstmals soll damit auch eine
Grundlage für selbständige Tätigkeit geschaffen werden z.B. für
Familien- und Erziehungsberatungen und vieles mehr.
Oxonitsch und Hebein zur Bedeutung der sozialen Arbeit:
Bildungs- und Jugendstadtrat Christian Oxonitsch:
"Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der sozialen Arbeit beraten
Hilfesuchende und Menschen in Notlagen schnell und professionell.
Kinder und Jugendliche werden direkt an ihren Aufenthaltsorten
erreicht und unterstützt. Durch die präventive Tätigkeit der sozialen
Arbeit werden Konflikte schon im Vorfeld verhindert. Sie wirkt sich
positiv auf das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung aus. Darum sind
auch die Angebote der Wiener Kinder- und Jugendhilfe (MAG ELF), die
aufsuchende Jugendarbeit, die mobile Jugendarbeit, die wohnpartner,
die Suchthilfe Wien, die Gebietsbetreuung, die interkulturelle
Projektarbeit, die Wohnungslosenhilfe, die Straßensozialarbeit oder
Streetwork wichtige Einrichtungen für das soziale Wien. Hier zeigt
sich wie vielfältig und wichtig das Angebot der sozialen Arbeit ist,
deren Leistungen das Zusammenleben der Menschen in unserer Stadt
fördert."
Die Sozialsprecherin der Grünen Wien, Birgit Hebein: "Wenn
zunehmend über die Verwertbarkeit von Menschen diskutiert wird, ist
die dringend notwendige gesetzliche Absicherung der sozialen Arbeit
besonders wichtig und untermauert ihren wichtigen Wert für
individuelle Unterstützung und unsere Gesellschaft. Durch
Beziehungsarbeit, Niederschwelligkeit, Subjektorientierung und
Parteilichkeit ist sie tagtäglich konkrete Hilfe auf Augenhöhe,
garantiert Grundrechte und setzt sich für soziale Gerechtigkeit und
gegen Ausgrenzung ein. Ihr muss zukünftig verstärkt das Recht
eingeräumt werden, auch gesellschaftliche Widersprüche zu benennen
und das Soziale im Sinne der Betroffenen mitzugestalten."
Die nächsten Schritte
Der neue Gesetzentwurf wird zunächst an alle ExpertInnen der
sozialen Arbeit in Österreich geschickt, damit diese den Text noch
ergänzen und verbessern können. Bei einer Informationsveranstaltung
im kommenden Herbst in Wien werden dann noch letzte offene Fragen
diskutiert. Danach wird der endgültige Text der Bundesregierung
übergeben.
"Dieses Gesetz stellt eine notwendige und logische Ergänzung der
in diesem Feld bereits bestehenden berufsrechtlichen Regelungen, wie
zum Beispiel für Psychologinnen und Psychologen, Psychotherapeutinnen
und Psychotherapeuten, Lebens- und Sozialberaterinnen und Lebens- und
Sozialberater, Mediatorinnen und Mediatoren dar und kann als
‚Missing-Link‘ im bestehenden berufsrechtlichen System gesehen
werden", so Oxonitsch und Hebein abschließend.
Pressebilder demnächst unter http://www.wien.gv.at/pressebilder
abrufbar.
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