Offener Brief von Meinl-Reisinger an Josef Muchitsch: Schämen Sie sich nicht?

Utl.: Noch billiger als Ihre Wohnung sind nur Ihre Ausreden =

Wien (OTS) - Sehr geehrter Herr Muchitsch,

Als Abgeordnete zum Nationalrat verdiene ich ja wohl genug, um mir
eine Wohnung am freien Markt leisten zu können. Es wäre mir nicht im
Traum eingefallen, beispielsweise zu versuchen, die Gemeindewohnung
meiner Großmutter zu übernehmen.

Es wäre wahrscheinlich ein Leichtes gewesen, das System für mich zu
nutzen, aber ich lebe unsere Prinzipien - und ich koche heute vor
Wut. Sie beziehen nämlich nicht nur ihr Abgeordnetengehalt, laut
ihren Angaben erhalten sie auch weitere Einkünfte aus einer
Nebentätigkeit und verdienen bis zu 15.000 Euro brutto im Monat. Ich
hoffe, sie können sich die Miete ihrer Sozialbau-Wohnung um 285,99
Euro gerade noch leisten! Vorschlag: Sie könnten aber natürlich auch
mit Gemeindebau-Bewohner Peter Pilz eine Wohngemeinschaft gründen und
sich die Kosten für eine Wohnung mit marktkonformer Miete teilen.

Noch billiger als ihre Wohnung sind nur ihre Ausreden.

Genau mit dieser Abgehobenheit treiben sie H.C. Strache Wähler_innen
direkt in die Arme. Schämen sie sich denn eigentlich nicht? Während
Wiener_innen um ihr finanzielles Überleben kämpfen, machen sie es
sich nicht nur in dieser aufgeblähten Günstlingswirtschaft bequem.
Nein, durch die neuen Vergaberichtlinien macht es ihre Partei den
Wienerinnen und Wienern noch schwerer, leistbar zu wohnen. Es reicht!

Ich fordere sie auf, diese Wohnung sofort Menschen zur Verfügung zu
stellen, die tagtäglich darum kämpfen, ihr finanzielles Auslangen zu
finden.

Wien braucht ECHTE Veränderung!

Beate Meinl-Reisinger

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