Ehrenstatuette des Landes NÖ für Moderator Prof. Paul Lendvai
Utl.: Ehrenstatuette des Landes NÖ für Moderator Prof. Paul Lendvai =
St. Pölten (OTS/NLK) - Das 20. Europa-Forum Wachau im Stift Göttweig
ging heute, Sonntag, mit dem zweiten Veranstaltungstag zu Ende. Nach
der Präsentation der Resumées der Arbeitskreise sprachen heute
Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, Vizekanzler Dr. Reinhold
Mitterlehner, der Premierminister Serbiens Aleksandar Vucic, die
Verteidigungsministerin Georgiens Mag. Tinatin Khidasheli,
EU-Kommissar Dr. Johannes Hahn und der ehemalige Ministerpräsident
Rumäniens, Dr. Dr. h. c. Mihal Razvan Ungureanu, zu den
Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
"Aus einer Idee, die vor 20 Jahren entstanden ist, ist eine Tradition
geworden. Das Europa-Forum Wachau ist mittlerweile ein Think Tank der
europäischen Politik", sagte Landeshauptmann Pröll in seiner Rede. In
den vergangenen 20 Jahren sei auf europäischer Ebene "viel Positives"
zustande gekommen, und man habe in Göttweig einen Beitrag dazu
leisten können, "dass wir mehr und mehr zusammenwachsen", so Pröll.
Die europäischen Werte stünden aber auch "immer mehr auf dem
Prüfstand", konstatierte der Landeshauptmann. Als "Nagelprobe für das
Funktionieren der gesamten EU" bezeichnete er die Asylfrage, durch
die Österreich und Niederösterreich "unglaublich herausgefordert"
sei. Es könne nicht sein, "dass auf Dauer einige wenige den Großteil
der Last zu bewältigen haben", betonte er. Die "entscheidende
Herausforderung" sei es, "gerechte europäische Quoten" im
Zusammenhang mit der Aufteilung von Flüchtlingen zu Stande zu
bringen. Wenn es nicht gelinge, diese Frage gemeinsam zu lösen,
bedeute das, "dass mittel- und längerfristig Nationalismus und
Populismus auf diesem Kontinent Auftrieb bekommen", warnte Pröll.
Vizekanzler Bundesminister Dr. Reinhold Mitterlehner gratulierte zum
Jubiläum "20 Jahre Europa-Forum Wachau". Dieses Jubiläum sei auch
"eine Bestätigung dafür, dass man hier nicht nur reflektiert, was
gerade passiert, sondern dass man hier auch die Zukunft wesentlich
mitbeeinflussen kann", so Mitterlehner. Die Vielfalt sei ein
wichtiger Gesichtspunkt der EU, betonte er: "Was wir zu tun haben ist
das Management der Vielfalt".
Serbiens Premierminister Aleksandar Vucic, der im Vorjahr aufgrund
einer Hochwasserkatastrophe in seinem Land kurzfristig absagen
musste, betonte: "Ich möchte mich für die Hilfe und Unterstützung
unserer österreichischen Freunde bedanken. Wir werden diese Hilfe und
Unterstützung nicht vergessen." Nach den "schrecklichen
Überschwemmungen" habe man begonnen, wirtschaftliche Reformen
durchzuführen, und man habe "gute Resultate" erzielt, sagte Vucic.
"Wo immer die Erweiterung der Freiheit endet, beginnt der
Totalitarismus. Wir wollen zur freien Welt gehören, dafür kämpfen wir
und dafür werden wir weiterhin kämpfen", sagte die
Verteidigungsminister Georgiens, Mag. Tinatin Khidasheli, in ihrer
Stellungnahme. Ihr Land setze sehr große Hoffnungen in den
NATO-Gipfel in Warschau im nächsten Jahr, eine Mitgliedschaft sei
sowohl für Georgien als auch für die NATO eine sehr wichtige Frage.
Die Aufgabe einer europäischen Nachbarschaftspolitik sei es auch, für
Frieden und Stabilität in der Nachbarschaft Europas zu sorgen, sagte
EU-Kommissar Dr. Johannes Hahn: "Geht es unseren Nachbarn gut, geht
es uns auch gut". Migration und Sicherheit seien zentrale Themen, bei
denen man ansetzen müsse, so Hahn. Er bedankte sich auch dafür, dass
es "Think Tanks wie das Europa-Forum Wachau" gibt.
"Die Europäische Union ist eine tägliche Erfahrung", betonte der
ehemalige Ministerpräsident Rumäniens, Senator Dr. Dr. h. c. Mihal
Razvan Ungureanu. "Die EU ist aus der Union der Nationen zu einer
Familie der Völker geworden", meinte er in seinen Ausführungen.
"Europa steht für mehr als nur für wirtschaftlichen Wohlstand. Es
steht auch für Demokratie, Menschenrechte, Freiheit und Toleranz", so
Ungureanu.
Als feierlicher Abschluss des diesjährigen Europa-Forums nahm
Landeshauptmann Pröll eine besondere Ehrung vor. Prof. Paul Lendvai,
der seit 20 Jahren diese Veranstaltung moderiert, bekam vom
Landeshauptmann die "Ehrenstatuette Heiliger Leopold" des Landes
Niederösterreich überreicht. "Du hast uns 20 Jahre lang begleitet und
warst in diesen zwei Jahrzehnten mehr als ein Moderator, du warst ein
Gestalter und Lenker", betonte Pröll dabei. Lendvai sei "ein wacher
Humanist" und ein "Idealist für Pluralismus und Meinungsvielfalt", so
der Landeshauptmann: "In all dem, was du tust, setzt du Weitsicht
gegen Ende, Toleranz gegen Intoleranz und Haltung gegen
Beliebigkeit."
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