• 09.06.2015, 14:12:47
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Grüne: Boko Haram entführt weiterhin massenhaft junge Frauen

Aslan/Windbüchler: Situation von Mädchen und Frauen in Nigeria erschreckend

Utl.: Aslan/Windbüchler: Situation von Mädchen und Frauen in Nigeria
erschreckend =

Wien (OTS) - Laut Amnesty International hat die islamistische
Terrorgruppe Boko Haram seit Anfang 2014 mehr als 2.000 Mädchen und
Frauen verschleppt. Sie werden als Kämpferinnen oder Sexsklavinnen
missbraucht: Erlangten die Kämpfer von Boko Haram - die westliche
Bildung als Sünde ansehen und einen Gottesstaat mit strengster
Auslegung des islamischen Rechts anstreben - die Kontrolle über eine
Stadt, würden sie die Frauen und Mädchen zusammentreiben und sie in
Häusern oder Gefängnissen einsperren. Kaum einer gelingt die Flucht.
Und auch wenn es gelingt, wie im April dieses Jahres der
nigerianische Armee, fast 300 Frauen und Mädchen aus den Händen von
Boko Haram zu befreien, so werden fast jeden Monat weitere
Gräueltaten, Entführungen und Vergewaltigungen verübt.

"Es kann nicht sein, dass die internationale Staatengemeinschaft von
Wahrung der Frauenrechte spricht und gleichzeitig so machtlos
bleibt", sagt Berivan Aslan, Frauensprecherin der Grünen. "Am
Kriegsschauplatz wird der Fokus hauptsächlich auf Waffenlieferungen
gelegt und die entführten Mädchen und Frauen werden oft vergessen.
Diese Gräueltaten sind nicht nur ein Kriegsverbrechen, sondern es ist
auch ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit." Aus Sicht der Grünen
muss die nigerianische Regierung verstärkt aufgefordert werden,
Maßnahmen zu ergreifen, um Mädchen und Frauen vor Boko Haram zu
schützen und jene in Gefangenschaft nicht ihrem Schicksal zu
überlassen. "Die nigerianische Regierung muss alles tun, um die
Bevölkerung zu schützen und ihrerseits den Menschenrechtsverletzungen
durch die Sicherheitskräfte Einhalt zu gebieten", betont Aslan.

Die außenpolitische Sprecherin der Grünen, Tanja Windbüchler, zeigt
sich besorgt: "Wir dürfen uns nicht mit einer Erfolgsmeldung
zufriedengeben. Diese Gewalt ist leider an der Tagesordnung und nur
ausreichend politischer Druck kann etwas bewirken." Sie fordert
Außenminister Sebastian Kurz auf, auf allen politischen und
diplomatischen Ebenen entsprechend einzuwirken: "Gerade jetzt nachdem
der neu gewählte Präsident mit einem Gesetz gegen
Genitalverstümmelung bereits einen positiven Schritt gesetzt hat,
geht es darum, die neue nigerianische Regierung in einem
menschenrechtsbasierten Ansatz zu unterstützen und zivile Komponenten
in Nigeria zu stärken."

Die Grünen werden einen diesbezüglichen Antrag für den
außenpolitischen Ausschuss Ende Juni einbringen und gehen davon aus,
dass es eine breite Zustimmung im österreichischen Parlament geben
wird.

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