- 08.06.2015, 12:53:46
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Wo Steinadler, Wanderfalke und Birkhuhn zu Hause sind
Gebietsführer für das Natura 2000-Gebiet Verwall erschienen
Utl.: Gebietsführer für das Natura 2000-Gebiet Verwall erschienen =
Dornbirn (OTS) - (VLK) - Wo gibt es die größten Zirbenwälder
Vorarlbergs - welches ist der älteste Stausee im Montafon - oder was
haben die Alpe Gretsch und schottischer Whisky gemeinsam? Antworten
auf diese und viele weitere Fragen gibt ein neu erschienener
Gebietsführer über das Natura 2000-Gebiet Verwall. Heute, Montag (8.
Juni) wurde er von Umweltlandesrat Johannes Rauch, Bürgermeister
Martin Netzer, Obmann des Naturschutzvereins Verwall und Hans Willem
Metzler, Geschäftsführer des Naturschutzvereins Verwall, in der
Dornbirner inatura vorgestellt.
Das Europaschutzgebiet (oder auch Natura 2000-Gebiet) Verwall ist
mit 12.000 Hektar das größte Schutzgebiet Vorarlbergs und größer als
vier der sechs österreichischen Nationalparks. "Natura 2000-Gebiete
sind grundsätzlich keine Sperrgebiete aus denen den Menschen
ausgesperrt werden", sagte Landesrat Rauch über den Wert und die
Chancen von Natura 2000: "Naturverträgliche Nutzungen sind möglich
und werden es auch in Zukunft bleiben." Vorarlberg liegt mit 8
Prozent der Landesfläche als Natura 2000-Gebiete hinter dem
österreichischen Schnitt von 15 Prozent oder dem EU weiten Schnitt
von ca. 18 Prozent der Landfläche. Sowohl die EU als auch das Land
Vorarlberg stellen eigene finanzielle Mittel für die
Lebensraumverbesserung in Natura 2000-Gebieten zur Verfügung.
Aber auch Gemeinden und Regionen erkennen zusehends, dass diese
Gebiete von hoher Lebensraumqualität eine unersetzbare Ressource
darstellen, deren Schutz sich langfristig auch finanziell lohnt. "Die
Güter und Dienstleistungen, die ein funktionierender Naturhaushalt
den Menschen vor Ort zur Verfügung stellt, sind unbezahlbar.
Informationswerke wie der Gebietsführer und die Tätigkeit des
Naturschutzvereins allgemein sind dabei grundlegend für ein
gegenseitiges Verständnis und somit ein verträgliches Miteinander",
sagt der Umweltlandesrat. Generell seien Nutzungskonflikte
zunehmend, so Rauch: "Im Gegensatz zu Kanada oder Bayern sind in
Vorarlberg keine großen Flächen vorhanden". Gerade deshalb sei es
wichtig, für Gebietsschutz zu sorgen - "zur Sicherung eines
Lebensraums für die Zukunft".
Nachschlagewerk und Gebietsführer
"Der Gebietsführer funktioniert sowohl als Nachschlagewerk zu
Hause, als auch als Führer im Schutzgebiet vor Ort. Mit Hilfe kleiner
Tafeln werden entlang der Wanderwege besondere Phänomene und Orte
markiert zu denen im Gebietsführer interessante Bilder, Informationen
und Geschichten zu finden sind", erläuterte Geschäftsführer Metzler,
hauptverantwortlich für den Gebietsführer, den Aufbau des Büchleins:
"Wichtig war mir dabei die Zusammenarbeit mit den verschiedenen
Interessensgruppen. Wir haben die Themen und Orte die im
Gebietsführer vorkommen im Vornherein miteinander angesehen und wo
gewünscht noch angepasst."
So kann man mit Hilfe des Buches und der beigelegten Karte sowohl
den ältesten Stausee Vorarlbergs finden (der Wiegensee, ein von
Pflanzen aufgestauter See), erfährt, wo es die größten Zirbenwälder
Vorarlbergs gibt (im hinteren Silbertal) oder was haben die Alpe
Gretsch und schottischer Whisky gemeinsam haben (Moore).
"Wir wollen mit dem Gebietsführer Verwall die Besonderheit des
Gebietes und der Berge allgemein ins Bewusstsein rücken. Denn wenn
man versteht, wie hoch die Anforderungen an die Lebewesen hier oben
sind, begegnet man ihnen mit Respekt. Damit schafft man die Grundlage
für ein verträgliches Miteinander in diesem Gebirgsraum" fasst der
Obmann des Vereins, Bürgermeister Martin Netzer aus Gaschurn das Ziel
hinter der Publikation zusammen. Der Gebietsführer wurde an allen
Haushalten der Verwall-Gemeinden zugestellt.
Erhältlich ist der "Gebietsführer Verwall" beim Naturschutzverein
Verwall-Klostertaler Bergwälder, den Gemeindeämtern der
Mitgliedsgemeinden Klösterle, Silbertal, St. Gallenkirch und
Gaschurn, örtlichen Tourismusbüros und im Montafon Museum.
www.naturvielfalt.at/verwall.
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